Risikobereitschaft bleibt vor NFP solide

Veröffentlicht am 03.06.2016, 14:09
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10

SNB-Intervention am Devisenmarkt wahrscheinlich (von Yann Quelenn)

Wir glauben, dass die Schweizerische Nationalbank am Devisenmarkt interveniert, indem sie Anlagen kauft, die auf andere Währungen als dem Schweizer Franken lauten, um den Aufwärtsdruck auf den CHF zu mindern. Seit Jahresbeginn sind die Reserven um mehr als 30 Mrd. CHF von 560 Mrd. auf 590 Mrd. CHF gestiegen. Die Devisenreserven für Mai werden am nächsten Dienstag veröffentlicht und sollten die Maßnahmen der SNB bestätigen.

Die Schweizerische Nationalbank verfügt über verschiedene Werkzeuge, einschließlich von Deviseninterventionen oder negativen Zinsen, um den Aufwärtsdruck auf den Schweizer Franken zu mindern. Aber die SNB-Bilanz hat nun ein enormes Ausmaß erreicht und repräsentiert mehr als 90% des Schweizerischen BIPs. Das bedeutet, dass die Deviseninterventionen nicht länger unbegrenzt sind. Darüber hinaus besteht ein deutliches Risiko für eine Bilanz, wenn deren Wert höher ist als die Einkommen, die die Schweizer Wirtschaft generieren kann. Im Falle eines Brexits werden die Märkte anfangen, den Zusammenbruch des Euros einzupreisen, und auch wenn es wie eine schwer vorstellbare Überraschung klingt, so hätte ein Ausscheiden aus dem Euro dramatische Folgen für die Schweizer Wirtschaft. Die SNB ist tief in den Währungskrieg eingestiegen, aber es fällt ihr sehr schwer, gegen die Giganten Euro standzuhalten.

Alle warten auf die NFP (von Peter Rosenstreich)

Die Risikofreude blieb vor den heutigen, wichtigen US-Stellenberichten solide. Der S&P 500 befindet sich auf seinen diesjährigen Höchstständen, während die asiatischen Indizes viel Grün anzeigen. Die Renditen am vorderen Ende der US-Renditekurve stabilisierten sich (Gesamtkurve wird flacher). Die Renditen der zweijährigen Papiere konsolidieren um den Bereichsmittelpunkt bei 0,88%. Der Optimismus in Bezug auf eine Zinserhöhung im Sommer ist hoch, auch wenn die US-Wirtschaftsdaten klar gemischt ausgefallen sind. Nur die Rohstoffe zeigen mit der schwachen globalen Nachfrage und einer möglichen Zinserhöhung in den USA wenig Begeisterung. Entgegen der Markterwartungen sind wir leicht zuversichtlich, dass die Fed bis November die Zinsen nicht erhöhen wird. Unsere Meinung gründet sich auf die schwachen globalen Bedingungen, die durch die schwachen PMI-Zahlen für das verarbeitende Gewerbe diese Woche bestätigt wurden (der China Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe ist auf 49,2 eingebrochen), und auf das allmähliche Übergreifen auf die US-Wirtschaftsdaten (Einbruch des Index der Dallas Fed für das verarbeitende Gewerbe und der Bauausgaben). Es ist schwer, sich eine Welt vorzustellen, wo die Fed mit einer Straffungspolitik zuversichtlich ist, obwohl große Leistungslücken, eine schwache Gesamtnachfrage und zurückgehende Investitionsbereitschaft bestehen. Der heutige Lohnbericht ist die letzte wichtige US-Datenveröffentlichung, bevor Fed-Chefin Yellen am 6. Juni zu Wort kommen wird. Dies sind damit wohl auch die letzten soliden Daten, die die Kommentare von Frau Yellen beeinflussen könnten. Auch wenn die Arbeitsmarktzahlen für den letzten Monat niedriger ausgefallen sind als erwartet, so weisen die Daten dennoch weiter einen positiven Trend auf. Die ADP-Privatlöhne verzeichneten einen Anstieg von 173.000 und die Erstansprüche auf Arbeitslosenunterstützung fielen auf ein Fünfwochentief. Dies dürfte ansehnliche NFP-Zahlen von 160.000 erwarten lassen. Eine Zahl darüber wird das Ausmaß der Zurückhaltung für Frau Yellen begrenzen und den EUR/USD in Richtung der Unterstützung bei 1,1095 schicken. Sollte sich jedoch unsere Ansicht als richtig erweisen und die externe Schwäche in den heutigen Zahlen sichtbar werden, müssen wir uns auf eine Enttäuschung vorbereiten. Unabhängig von den Unruhen um den Verizon-Streik wird eine Zahl um 140.000 dazu führen, dass die Märkte eine Zinserhöhung im Juni diskontieren werden. Aufgrund der USD-Korrektur im Mai gibt es ausreichend Abwärtspotential für den EUR/USD.

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EURUSD Der EUR/USD bewegt sich in einem bereichsgebundenen Muster. Ein Stundenwiderstand befindet sich bei 1,1243 (Hoch vom 23. 5. 2016) und bei 1,1349 (Hoch vom 17. 5. 2016). Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,1058 (Tief vom 30. 5. 2016). Die technische Struktur spricht für weitere Seitwärtsbewegungen. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand bei 1,1714 (Hoch vom 24. 8. 2015) hält. Seit Anfang 2015 handelt das Paar bereichsgebunden. Starke Unterstützung findet sich bei 1,0458 (Tief vom 16. 3. 2015). Doch seit dem letzten Dezember deutet die derzeitige technische Struktur auf einen allmählichen Anstieg hin.

GBPUSD Der GBP/USD pausiert oberhalb von 1,4400, obwohl das Paar die starke Unterstützung bei 1,4404 (Tief vom 15. 5. 2016) durchbrochen hatte. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 1,4508 (Hoch vom 1. 6. 2016) und ein stärkerer Widerstand liegt bei 1,4770 (Hoch vom 3. 5. 2016). Erwarten Sie erneut aufkommendes bullisches Momentum in Richtung des Widerstands bei 1,4770, wenn die Unterstützung bei 1,4300 nicht erreicht wird. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,3503 (Tief vom 23. 1. 2009), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.

USDJPY Der Verkaufsdruck des USD/JPY hält an, doch ist er nicht stark. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 108,72 (Tief vom 18. 5. 2016), und ein Stundenwiderstand liegt bei 111,45 (30.5.2016). Doch das mittelfristige Momentum zeigt nach unten, und die technische Struktur spricht für eine weitere starke Abwärtsbewegung. Langfristig favorisieren wir eine bärische Tendenz. Die Unterstützung bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014) ist im Visier. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun weniger wahrscheinlich. Eine weitere Schlüsselunterstützung befindet sich bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014).

USDCHF Der USD/CHF handelt uneinheitlich. Der Widerstand bei der Parität scheint weit entfernt. Die Stundenunterstützung bei 0,9859 (Tief vom 2. 6. 2016) wurde gebrochen. Erwarten Sie weitere bärische Bewegungen. Langfristig handelt das Paar seit 2011 noch immer bereichsgebunden, trotz einiger Aufregungen, nachdem die SNB die CHF-Bindung an den EUR aufgehoben hatte. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet seit letztem Dezember eine langfristig bullische Tendenz an.

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