Mit dem Börsengang von Rivian (NASDAQ:RIVN) schreibt die Story Elektromobilität heute ein weiteres Kapitel an der Börse. Nach zweimaliger Erhöhung des Ausgabepreises und einer angestrebten Marktkapitalisierung von über 76 Milliarden Dollar schafft es der Tesla-Konkurrent nun mit dem größten Börsengang des Jahres in die Schlagzeilen. Klingt viel, mutet aber in Relation zum Branchenprimus Tesla (NASDAQ:TSLA) mit einem Börsenwert von über einer Billion Dollar auf den ersten Blick sehr wenig an. Nicht aber, wenn man dazu traditionelle Autobauer wie BMW (DE:BMWG), Ford (NYSE:F), Stellantis, Honda (NYSE:HMC) und Hyundai (KS:005380) ins Verhältnis setzt, die allesamt weniger wert sind. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Marktstratege bei RoboMarkets, vor.
Zahlen wie diese zeigen, dass das Thema Elektromobilität wohl eines der derzeit spannendsten für Anleger ist. Für Rivian spricht trotz der hohen Bewertung, dass das Unternehmen bereits einen Großauftrag zur Produktion für Lieferwagen für einen seiner mächtigen Geldgeber in der Tasche hat, dem Onlinehändler Amazon (NASDAQ:AMZN). Zudem kooperiert das Unternehmen mit Ford Motors. Sollte die Aktie von Rivian nur ansatzweise so erfolgreich werden wie die von Tesla, könnte dies nicht nur der größte Börsengang des Jahres, sondern aus Investorensicht auch eine Überlegung wert sein.
Innerhalb der laufenden Berichtssaison folgen heute und morgen zwei Unternehmen, denen man besondere Aufmerksamkeit schenken sollte. Der Batteriehersteller Varta (DE:VAR1), der seine Zahlen morgen vorlegen wird und Infineon (DE:IFXGn), die diese heute veröffentlichen. Infineon ist vermutlich das deutsche Unternehmen, welches von der Chipkrise am meisten profitieren konnte. Durch das knappe Angebot konnten höhere Preise durchgesetzt werden, was sich auch im Gewinn bemerkbar machen sollte. Die Aktie hat bereits einen starken Anstieg hinter sich und ist eigentlich überfällig für eine Korrektur. Noch besser als ohnehin schon erwartete Zahlen könnten allerdings die Rally erneut befeuern.
Varta hingegen wird deshalb interessant, da hier die Meinungen der Analysten zum abgelaufenen Quartal weit auseinander gehen. Einige rechnen mit positiven drei Monaten, andere wiederum gehen gerade nach der jüngsten Senkung der Umsatzprognose davon aus, dass auch das dritte Quartal schlechter ausfällt. Die Aktie selbst kam zuletzt stark unter Druck und kann somit frische, positive Nachrichten gut gebrauchen.