Rohstoffe: Der Markt schwankt zwischen China und den USA

Veröffentlicht am 16.03.2018, 20:50
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Rohstoffpreise sind aktuell hin und hergerissen zwischen positiven Wirtschaftsmeldungen aus China und besorgniserregender Rhetorik aus den USA. Eisenerz, Stahl und Kupfer tendierten diese Woche nach oben, nachdem China positive Daten zu Investitionen im Immobilienmarkt und der Industrieproduktion veröffentlicht hat.

China investiert weiter kräftig

Investitionen in Chinas Immobilienmarkt sind in den ersten zwei Monaten 2018 um hervorragende 9,9% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, das stärkste Wachstum seit 2015. Im gleichen Zeitraum stieg Chinas Industrieproduktion um 7,2% gegenüber 2017 und hat damit die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Diese rechneten mit 6,1%.

Chinas Industrie und der Immobilienmarkt sind hauptverantwortlich für die Nachfrage nach Rohstoffen wie Stahl oder Kupfer. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die Rohstoffpreise in der letzten Woche angestiegen sind.

Chinas Rohstoffimporte waren in den letzten zwei Monate hoch. Eisenerzimporte stiegen um 5, 4% im Vergleich zum Vorjahr, Rohöl um 10,8%, Kupfer um 9,8% und Kohle sogar um 14,4%.

Trotz der hohen Nachfrage aus dem Land der Mitte haben sich die Rohstoffpreise 2018 bisher allerdings kaum verändert. Sie sind sogar gesunken. Seit Ende 2017 ist Eisenerz um 1,3% gefallen, die Kupferpreise fielen um 3,6% und Rohöl um fast 3%.

Geopolitische Entwicklungen dominieren den Markt

Marktteilnehmer fokussieren sich aktuell mehr auf geopolitische Entwicklungen. Vor allem richtet sich der Blick auf den US Präsidenten Donald Trump.

Die Ankündigung von Zöllen auf Stahl und Aluminium haben die Märkte mehr beeinflusst als die positiven Daten aus China. Nach der Ankündigung Zölle einzuführen, ist der Preis für Eisenerz um 11% gefallen. Erst die positiven Nachrichten aus China führten zu einer leichten Erholung.

Chinas Stahlexporte in die USA sind allerdings sehr gering. Gerade einmal 0,1% der Gesamtproduktion wird nach Amerika geschifft. Theoretisch haben die Maßnahmen also keinen Effekt.

Die Rohstoffpreise fielen allerdings wegen der Befürchtung, dass die Zollankündigung, einen weltweiten Handelskrieg auslösen und somit das Risiko einer globalen Rezession erhöhen könnte.

Ein weiterer Punkt sorgt für Unruhe. Trump hat Außenminister Rex Tillerson entlassen und ihn gegen den früheren CIA Chef Mike Pompeo ersetzt. Experten gehen davon aus, dass Pompeo wie auch Trump der Meinung ist, dass die Nuklear-Vereinbarungen zwischen der westlichen Welt und dem Iran negativ sind und neu verhandelt werden müssten. Dies könnte zu Einschränkungen von Irans Rohstoffexporten führen.

Die aktuell geopolitischen Unsicherheiten betreffen alle Rohstoffe. Der Ausgang ist ungewiss.

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