Auch wenn das gestrige Tagesplus mit nur 1,11 Prozent mager ausschaut, so hat doch der Walldorfer Softwarekonzern SAP (DE:SAPG) einen ganz wichtigen Schritt vorwärts gemacht, insbesondere auch in der Charttechnik.
Den Auslöser dafür lieferte die Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal. Denn damit konnte das Unternehmen in vielen Aspekten positiv überraschen. Das galt insbesondere für die operative Marge. Denn diese sprang von 22,7 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 27,4 Prozent und toppte dabei die Markterwartungen von nur 23,5 Prozent
Netto verdiente das Unternehmen dann ganze 70 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr. Beim Gewinn je Aktie überflügelte SAP mit ausgewiesenen 1,40 Euro dem FactSet-Konsens, der bei 0,94 Euro gelegen hatte. Doch damit nicht genug. Auch beim Ausblick zeigte sich SAP äußerst optimistisch. Für das Gesamtjahr rechnet SAP nun mit einem Umsatz im Cloud-Geschäft von 9,2 bis 9,5 Milliarden Euro. Damit hob man die bisherige Prognosespanne am unteren Ende um 100 Millionen Euro an. Im Gesamtkonzern rechnet man mit 23,54 bis 23,8 Milliarden Euro Umsatz. Auch hier wurde der untere Bereich der bisherigen Prognose um 100 Millionen Euro angehoben.
Die Aktie von SAP konnte daraufhin gestern zeitweise gegenüber dem Vortagesschluss um über 5 Prozent zulegen. Am Ende gab es zwar wieder Gewinnmitnahmen. Doch damit hat SAP zumindest schon einmal über die 200-Tage-Linie geschaut, die derzeit bei rund 116,40 Euro liegt. Noch wichtiger: Damit hat man endlich die zuletzt umkämpfte Widerstandszone bei 111/112 Euro überwinden können.
Natürlich hat SAP noch einen Weg vor sich, um in einem ersten Schritt zumindest das Gap aus dem vergangenen Oktober zu schließen. Doch zeigt sich insbesondere in der Marge, dass die schrittweise Umstellung von Lizenz auf Abonnement sich auszahlt und die Fokussierung auf das Cloud-Geschäft ebenfalls Früchte trägt. SAP bleibt damit eine der spannendsten Comeback-Storys im deutschen Markt.