In seiner Platinmine Mogalakwena im Norden Südafrikas hat das Bergbauunternehmen Anglo American (LON:AAL) am vergangenen Freitag den weltgrößten mit Wasserstoff betriebenen LKW vorgestellt. Entwickelt von den Firmen Engie (EPA:ENGIE), First Mode, Ballard und NPROXX, ist das 220 Tonnen schwere Monster in etwa so groß wie ein kleines Haus und kann bis zu 290 Tonnen Eisenerz transportieren. Der Brennstoff für den Tank des Lastkraftwagens soll direkt vor Ort mittels Solarenergie generiert werden, indem diese genutzt wird, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten. In den 2 Megawatt starken Wasserstoff-Brennstoffzellen des Lasters wird aus dem Wasserstoff dann elektrischer Strom gewonnen. Dabei reagiert der Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser, wobei Wärme gebildet und elektrische Energie gewonnen wird, die wiederum den Motor des LKW antreibt. Als Nebenprodukt entsteht bei diesem Prozess lediglich Wasserdampf – und kein Kohlenstoffdioxid wie bei fossilen Brennstoffen.
Der Wasserstoff-LKW ist nur der erste einer ganzen Flotte, welche bald Anglo Americans Dieseltrucks ersetzen soll. Denn der Bergbaugigant mit Hauptsitz in London will bis 2040 CO2-neutral sein, ein ehrgeiziges Ziel für den weltweit größten Platinförderer, der im Jahr 2021 $41.55 Milliarden Umsatz machen konnte. Für Südafrikas Präsidenten Cyril Ramaphosa ist diese Neuerung nur der Anfang der „Erschaffung eines kompletten Ökosystems, das mit Wasserstoff betrieben wird“. Das Department of Science and Innovation (DSI) und das South African National Development Institute (SANEDI) prüfen in Zusammenarbeit mit Anglo American und weiteren Firmen gerade die Möglichkeit, ein Hydrogen Valley zu erschaffen und Südafrika so als Zentrum für die Produktion von grünem Wasserstoff zu etablieren. Erst im letzten November hatten einige Länder, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA mindestens $8.5 Milliarden und technische Unterstützung versprochen, um Südafrikas Wirtschaft zu einem geringeren CO2-Ausstoß zu verhelfen.
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