Für die beiden Ölkonzerne aus Europa geht es rund: Shell (ETR:R6C0) und TotalEnergies (EPA:TTEF) konnten im dritten Quartal des Jahres ordentlich abstauben und verbuchten Gewinne von $9.45 und $9.86 Milliarden. Dass dieses Jahr ein besonders lukratives Geschäftsjahr für den Ölsektor ist, ist bereits von den massiven Profiten von ExxonMobil (NYSE:XOM), Chevron (NYSE:CVX) und Saudi Aramco (TADAWUL:2222) bekannt. Aber auch die Europäer fressen sich ordentlich Speck an. Die gestiegenen Ölpreise sowie reduzierte Förderung von Rohöl geben den Unternehmen weiterhin einen finanziellen Boost.
Angefangen beim britisch-niederländischen Ölkonzern Shell, ist zu vermerken, dass zwar eine leichte Abflachung der Gewinnkurve vom zweiten auf das dritte Quartal stattfand, dennoch hier aber $9.45 Milliarden an Profiten verbucht werden konnten. Das bewegt den Konzern dazu, die Dividende für das kommende Quartal auf 15% anzuheben. Anleger dürften sich auch über den geplanten Aktienrückkauf in Höhe von $4 Milliarden freuen, nachdem schon der $6 Milliarden schwere Rückkauf aus dem vorangegangenen Quartal positiven Druck auf den Aktienkurs ausgeübt hat. Auf diese Nachrichten reagierte der Kurs zudem mit einem Plus von 2.5% am Londoner Handelsplatz und steht im Vergleich zum Jahresbeginn somit fast 40% im Plus. Insgesamt steht Shell bei einem aktuellen Jahresgewinn von $30.5 Milliarden und bereitet sich darauf vor, den bisherigen Rekordgewinn aus dem Jahr 2008 in Höhe von $31 Milliarden zu übersteigen.
Bei den Franzosen sieht es ebenfalls prächtig aus: TotalEnergies konnte im Q3 2021 $4.77 Milliarden Gewinn machen. Dieses Jahr sind es $9.86 Milliarden im dritten Quartal, trotz Beeinträchtigungen durch Geschäfte mit Russland. Anders als die europäischen Konkurrenten unterhält TotalEnergies Handelsbeziehungen mit russischen Energiekonzernen und hält Anteile an russischen Öl- und Gasfirmen. Durch die Sanktionen, die Russland auferlegt wurden, verzögern sich Zahlungen und werden zum Teil auf Eis gelegt. In den Bilanzen liegen diese Posten bei TotalEnergies aktuell bei $7.6 Milliarden, zu denen sich aber noch weitere $3.1 Milliarden hinzugesellen werden, so das französische Unternehmen. Der CEO sagte, dass man in den kommenden Monaten keine Zahlungsflüsse aus Russland erwarte. Perspektivisch möchte man sich von Russland trennen und seine eigene LNG-Produktion stärken. Anders als bei Shell gehen die Profite also zurück ins Unternehmen und nicht an die Investoren. Auch die jüngsten Streiks in Raffinerien führten dazu, dass TotalEnergies seinen Mitarbeitern Bonuszahlungen zusprach, damit diese von den Gewinnen profitieren.
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