
Versuchen Sie es noch einmal mit einem anderen Suchbegriff
Während der DAX zielstrebig auf das ehemalige Hoch vom 20.06.2017 bei 12.951 Punkten zusteuert, warnen die Ersten schon vor der Gefahr eines Doppeltops. Dies wäre tatsächlich ein entscheidendes Ereignis. Ein Doppeltop ist eine große Umkehrformation, die oftmals den Anfang vom Ende eines meist größeren Trends einläutet.
Dabei machen es sich einige Analysten aber etwas zu einfach. Nicht jedes Mal, wenn ein Kurs nach einem Hoch in eine Konsolidierung übergeht und dann anschließend wieder an das Hoch zurückkehrt, handelt es sich um einen Doppeltop. Denn das geschieht in jedem Trend ständig und wäre deshalb alleine Unsinn. Es gibt sehr genau definierten Kriterien, die schon frühzeitig das Entstehen eines Doppeltops begleiten - dazu der DAX-Chart:
Im Chart kann man zwei rote Linien erkennen, die ungefähr die Auf- und Abwärtsdynamik der jeweiligen Kursverläufe abbilden. Bei einem Doppeltop sollte diese ähnlich stark ausfallen. Hier ist zu erkennen, dass die Abwärtsdynamik deutlich flacher ausfällt als die Aufwärtsdynamik. Damit haben wir schon den ersten Punkt, der gegen ein Doppeltop spricht. Wenn die Aufwärtsbewegung derart stark ausfällt, wird der Widerstand häufig einfach durchbrochen und die Rally geht weiter. Derzeit ist demnach die Wahrscheinlichkeit höher, dass das Hoch überwunden wird. Doch es gibt noch weitere Hinweise die gegen ein Doppeltop sprechen.
So ist der Umsatz am ersten Hoch nicht deutlich höher ausgefallen als im Rest der Formation bzw. dem vorangegangenen Aufwärtstrend. Sogar eher das Gegenteil ist der Fall. Die Umsätze scheinen mit den fallenden Kursen leicht zuzulegen (siehe schwarze Linie im Umsatzchartteil). Ein deutlicher Umsatzanstieg in den jeweiligen Hochs eines Doppeltops ist aber das entscheidende Kriterium Die typische Übertreibungsphase in einem Kursverlauf die zum einem Top führt, geht immer mit höheren Umsätzen einher. (Hinweis: Die Umsatzspitze im ersten Hoch ist eine Folge des großen Verfallstags im Juni und zählt daher nicht; siehe auch die entsprechende Spitze des großen September-Verfallstags!)
Nur ein Test eines Widerstandes
Sollte es nun aber doch dazu kommen, dass der Kurs am Widerstand beim Allzeithochs abprallt und anschließend dynamisch abfällt, haben wir es dennoch nicht mit einem Doppeltop zu tun. Stattdessen wäre dies nur ein erneuter Test des psychologisch relevanten Widerstands bei 13.000 Punkten. Nicht mehr und nicht weniger.
Diese Unterscheidung ist äußerst wichtig. Im Falle eines Doppeltops und einer Unterschreitung des Nackenniveaus bei 12.000 Punkten hätten wir ein zuverlässiges Signal einer Trendumkehr. In diesem Fall würden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit das Kursniveau der beiden Hochs auf lange Zeit nicht mehr wiedersehen. Bei einer normalen Konsolidierung rücken die Hochs anschließend wieder in den Fokus der Anleger. Und das ist ein entscheidender Unterschied für Anleger!
Fazit
Für ein regelgerechtes Doppeltop ist die aktuelle Aufwärtsbewegung im DAX zu steil. Für den weiteren Verlauf wird die Entwicklung an dem Widerstand entscheidend sein: Sollten die Bullen weiter Gas geben, muss man von einem starken Ausbruch ausgehen. Sollten sie aber scheitern oder kommt es zu einem Fehlsignal, muss man auch mit einer größeren Seitwärtsbewegung rechnen. Das übergeordnete bullishe Bild würde aber bestehen bleiben.
Nimmt man den DAX für sich alleine, sitzen derzeit also klar die Bullen am Steuer. Und so geht der Blick auf die Entwicklung in den USA. Dort gibt es noch einige Fragen zu beantworten.
Wann ist das Pulver der Steuergeschenke verschossen? Ab wann werden gute Nachrichten verkauft? Wie sieht es mit der typischen Jahresendrally aus - gibt es Anzeichen dafür, dass sie auch in diesem Jahr stattfinden wird?
Zu diesen und anderen Frage demnächst mehr in Ihrer Börse-Intern.
In diesem Sinne viele Grüße
Ihr
Sven Weisenhaus
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