Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2038 (06:14 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2034 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,27. In der Folge notiert EUR-JPY bei 131,54. EUR-CHF oszilliert bei 1,1006.
Es gibt an den Finanzmärkten keine neuen Erkenntnisse. Aktienmärkte sind stabil oder freundlich. Der USD bewegt sich gegen Hauptwährungen in bekanntem Fahrwasser. Die edlen Metalle konnten sich gestern gegenüber dem USD befestigen. "Übliche Kräfte" bemühen sich aktuell, diese Bewegung einzufangen.
Die Regierung in London ist nervös. Vor der Parlamentswahl (6. Mai) in Schottland warnte Finanzminister Sunak vor einem Unabhängigkeitsreferendum. Das Ziel des Wiederaufbaus der Wirtschaft würde gefährdet und das Land gespalten. Herr Sunak, Schottland ist ein eigenes Land. Sie meinen die Union. Die Situation ist nicht mit China/Hongkong (Staatlichkeit) vergleichbar(!). Mein Fazit ist, dass auch bei einem Sieg der SNP keine kurzfristige Dynamik in das Thema Unabhängigkeitsreferendum kommen wird. Das wäre erst mittel- oder langfristig auf der Agenda.
Die US-Wirtschaft erholt sich laut Fed-Chef Powell. Sie sei aber noch nicht über dem Berg. Das Hochfahren der Wirtschaft nach der Pandemie brächte zunächst eine stärkere wirtschaftliche Aktivität und die Schaffung neuer Stellen mit sich. Richtig, wir reden von Aufhol- und Subventionseffekten als auch Impulsen aus der globalen Belebung. Perspektivisch werden es auch Effekte aus dem Investitionspaket.
Powell ging auf innenpolitische Probleme ein, dass die Krise Teile der Gesellschaft unterschiedlich schwer getroffen hätte. So hätten im vergangenen Jahr etwa 14% der Weißen im Alter von 25 bis 54 Jahren ihren Job verloren verglichen mit mindestens 20% bei Schwarzen und Hispanics. Aus meiner Sicht ist das die Folge der diskriminierenden Politik der letzten Jahrhunderte in den USA. Das Problem wird sich nicht kurzfristig lösen lassen. Es ist eine Generationenaufgabe.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:
Eurozone: Lieferprobleme lasten auf Verarbeitendem Gewerbe
Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stellte sich gemäß finaler Berechnung per Berichtsmonat April auf 62,9 Punkte. Die Prognose und der vorläufige Wert lagen bei 63,3 Zählern. Hintergrund des leichten Rückgangs sind Lieferprobleme in diversen Sektoren. Zur Verdeutlichung bedienen wir uns der Grafik der Deutschen Bundesbank als "pars pro toto" für den Auftragsbestand der Eurozone. Nachfrage ist kein Problem!
Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stellte sich gemäß finaler Berechnung per Berichtsmonat April auf 60,5 Punkte. Der vorläufige Wert lag bei 60,6 Zählern. Im Vergleich zum Pendant des ISM ist der Rückgang unausgeprägt.
Der ISM-Manufacturing Einkaufsmanagerindex sank per April von zuvor 64,7 auf 60,7 Zähler (Prognose 65,0). Auch hier ist der Hintergrund des Rückgangs mit Lieferproblemen in diversen Sektoren korreliert (globales Problem). Nachfrage ist kein Problem!
Die Bauausgaben stiegen per Berichtsmonat März im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 1,9%) nach zuvor -0,6% (revidiert von -0,8%).
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.1690 - 1.1720 neutralisiert den positiven Bias des USD.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH
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