- berichtet am Donnerstag, dem 24. Januar, nach Handelsende in den USA
- Umsatzerwartung: 6,49 Mrd USD
- geschätzter GpA: 0,65 USD
Alles in allem scheint es so, als gäbe es wenig Grund zur Sorge über Starbucks (NASDAQ:SBUX), bevor das Ergebnis zum ersten Firmenquartal in der nächsten Woche berichtet werden wird. Die Analysten sind generell zuversichtlich, dass die Kaffeehauskette den Negativtrend auf dem Heimatmarkt gebrochen hat, nachdem sie im letzten Quartal die Erwartungen übertroffen hatte. Die vergleichbaren Filialumsätze, die kritische Messlatte für jeden Konsumdienstleister, kehren in den Vereinigten Staaten zum Wachstum zurück.
Der Erfinder der populären Frappuccinos und Café Lattes mit Kürbisaroma, expandiert auch global, besonders in China, da sich im Zentrum seiner Wachstumsstrategie befindet.
Aber den einen Vorbehalt, den wir bei diesem generell positiven Ausblick sehen, ist, dass das meiste der frohen Botschaft schon vom Aktienkurs reflektiert wird. Die Anteile schnellten nach dem guten letzten Quartalsergebnis auf einen Rekordkurs von 68,98 USD und auf kurze Sicht ist nicht mehr viel übrig, was sie höher schicken könnte, es sei denn die Zahlen zum Q1 zeigen eine drastische Wende.
Die Chancen für eine große positive Überraschung sind gering. Starbucks kämpft wie viele andere Systemgastronomen mit einem zyklischen Abschwung, in dem die Kunden ungesunden Getränken aus dem Wege gehen.
Der Bierumsatz fiel in den USA in 2018 um 1,5%, nach einem Rückgang um 1,1% in 2017 und das Wachstum bei Wein und Spirituosen hat sich verlangsamt, zeigten für das Wall Street Journal zusammengestellte Daten vom Brancheninformationsdienst IWSR.
Weniger Wachstumsbereiche
Stärker aus dieser branchenweiten Wachstumsdelle hervorzugehen ist nicht einfach, besonders für Starbucks, dass auf seinem Heimatmarkt die Sättungsschwelle erreicht hat und sich dem Wettbewerb durch kleinere Konkurrenten ausgesetzt sieht, die in einer weitaus besseren Position sind, Kaffee und Donuts zu weitaus niedrigeren Preisen anzubieten.
Das ist der Grund, aus dem die vergleichbaren Umsätze von Starbucks seit 2015 nur halb so schnell gewachsen sind, wie in den vorherigen drei Jahren. Der einzige große Wachstumsmotor, dessen Potential noch nicht ausgeschöpft ist, ist China, wo das Unternehmen nichts unversucht lässt, um mehr Kunden zu gewinnen.
Das vierte Quartal zeigte, dass der Markt Potential hat. Die vergleichbaren Umsätze in China drehten ins Plus, früher als von vielen Analysten erwartet. Diese Ergebnisse könnten sich weiter verbessern, als Starbucks seine Partnerschaft bei der Zustellung mit Alibaba (NYSE:BABA) ausbaute.
Aber die sich verschlechternden Beziehungen zwischen den USA und China als Folge des eskalierenden Handelskriegs stellen eine schwere Bedrohung für all diejenigen Unternehmen dar, die den chinesischen Markt zu einem Schlüsselbestandteil ihrer Wachstumsstrategie gemacht haben. Apple (NASDAQ:AAPL) senkte kürzlich seine Verkaufsprognose und machte dafür vor allem die schwindende Nachfrage in China verantwortlich.
Mit unserer vorsichtigen Note zu Starbucks, wollen wir keineswegs den Teilerfolg der strategischen Wende des Unternehmens kleinreden. Das Ergebnis vom ersten Firmenquartal wird das erste Halbjahr abschließen, in dem der Vorstandsvorsitzende Kevin Johnson das Unternehmen führte, nachdem der Langzeitchef Howard Schultz im Juni in den Ruhestand gegangen war.
Unter dem datenorientierten Johnson versucht Starbucks den Kunden das anzubieten, was sie wollen, indem das Unternehmen ihr Konsumverhalten besser versteht. Starbucks startete jüngst eine Bestell-App fürs Mobiltelefon, die im vergangenen Quartal 4 Mio neue digital registrierte Kunden anlockte. Die Anzahl der Gäste in seinem Treuepunkteprogramm steigt ebenfalls. Dieses hat in den Vereinigten Staaten jetzt 15,3 Mio aktive Teilnehmer, 15% mehr als vor einem Jahr.
Trotz des gesagten sind wir auch der Ansicht, dass Starbucks es fast unmöglich finden wird, auf seinen alten Wachstumspfad zurückzukehren, als es für viele Jahre hin den Gewinn Jahr für Jahr um 20% oder mehr steigern konnte. Stattdessen sehen wir das Unternehmen in eine Phase langsameren Wachstums eintreten, in der es mehr Geld an seine Anteilseigner ausschütten wird.
Es ist ungewöhnlich ein Dividendenpapier zu finden, dass mehr als 2% Rendite abwirft und gleichzeitig ein derart beeindruckendes Dividendenwachstum bietet. In den vergangenen drei Jahren hat Starbucks die Dividende im Durchschnitt jedes Jahr um rund 25% angehoben, aber dennoch die Ausschüttungsquote der letzten vier Jahre im Mittel bei 42% gehalten. Das Tempo der Dividendenerhöhungen sollte sich also in nächster Zeit nicht verlangsamen.
Fazit
Starbucks generiert viel Cash und Einkommensinvestoren sollten jede Schwächephase des Aktienkurses nach der Ergebnisverkündung in der nächsten Woche nutzen. Die Aktien haben eine sehr vernünftige Bewertung und dank des aggressiven Aktienrückkaufplans des Unternehmens und des robusten Wachstums seiner Ausschüttungen, ergibt sich ein gutes Risiko-Gewinn-Verhältnis für Langzeitinvestoren.
PS: Mit unseren Apps sind Sie immer auf dem aktuellen Stand, dass Sie einfach überall das Marktgeschehen beobachten können.
Laden Sie noch heute die kostenfreie App von Investing.com herunter und überzeugen Sie sich selbst.