Steigende Risiken werden eingepreist

Veröffentlicht am 12.12.2013, 09:44

Offensichtlich wollen die Politiker in den USA das Debakel vom Sommer nicht noch einmal wiederholen, denn heute kam die Nachricht, dass sich führende Unterhändler der Demokraten und Republikaner auf einen Haushalt bis 2015 geeinigt hätten. Zwar muss diese Einigung noch durch den Kongress, aber es ist sicherlich schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings wurde noch nicht über die erneute Anhebung der Schuldengrenze gesprochen, die ebenfalls im ersten Quartal 2014 ansteht.

Diese an sich positive Meldung wurde jedoch vom Markt nicht in steigende Kurse umgesetzt. Und das hat einen gewichtigen Grund: Freie Bahn für die Fed?

Bisher sind viele US-Anleger davon ausgegangen, dass die Fed mit ersten Schritten zur Rückführung der Anleihekäufe (das sog. Tapering) wartet, bis die politischen Unsicherheiten bereinigt sind, die im Zusammenhang mit dem Budgetstreit und der Schuldenobergrenzen Anfang 2014 bestehen. ç

Doch diese frühe Einigung zwischen den Unterhändlern ist ein Hinweis darauf, dass ein zweiter Akti im US-Haushaltstheater wahrscheinlich ausbleibt. Und das wiederum gibt der Fed die Möglichkeit, vielleicht doch schon bereits auf der Dezembersitzung in der kommenden Woche erste Schritte einzuleiten.

Allein diese, sicherlich noch theoretische Möglichkeit gefällt dem Markt nicht. Die gestiegene Wahrscheinlichkeit für eine frühere Beendigung des Anleihekaufprogramms wird durch fallende Kurse eingepreist.

Warnzeichen im S&P500

Und dadurch bilden sich im S&P500 jetzt erste, ernstzunehmende Warnzeichen:
Warnzeichen im S&P 500 Index
Diesen Chart kennen Sie bereits. Wir sehen hier die verschiedenen Aufwärtstrendkanäle. Interessant ist, dass die Kurse nun genau an der oberen Begrenzung des roten Trendkanals an Dynamik verlieren. Gleichzeitig bildet sich eine Art (!) Topformation, die aber noch nicht vollendet ist. Dazu der S&P500 Stundenchart:
S&P 500 im Stundenchart
Zu erkennen ist, wie sich genau an der oberen Begrenzung des roten Aufwärtstrends eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) entwickelt und das ist ein deutliches Warnzeichen. Hier im Chart sind die Umsätze nicht eingezeichnet, da diese bei Tradesignal für diese Periode nicht mitgeliefert werden. Bei anderen Chartlieferanten kann man - wenn auch nicht eindeutig - erkennen, dass die Umsätze besonders im Hoch der Formation nicht idealtypisch verlaufen. Bleiben wir also bei der Beschreibung: eine „SKS-ähnliche Formation“.

Auch wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit damit geringer wird, bleibt nun Folgendes zu beachten:
Bestätigt wird diese Formation erst, wenn die blaue Nackenlinie gebrochen wird. Aktuell liegt der Zielkurs dafür bei knapp 1.780 Punkten (siehe Chart). Geschieht das, und wirklich erst dann, entsteht ein Kursziel von 1.745 Punkte.

Dann wäre der Kursverlauf eindeutig am oberen Ende des roten Aufwärtstrendkanals gescheitert. Mit einer längeren Konsolidierungsphase muss in diesem Fall gerechnet werden.

So passt alles zusammen

Wenn die Fed also tatsächlich bereits in der kommenden Woche erste Schritte einleitet, der S&P500 zuvor bereits erste bearishe Signale aussendet, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine längere Konsolidierung weiter an.

Kritisch wird es, wie hier bereits mehrfach geschrieben, wenn noch vor dem Jahreswechsel Abwärtsdynamik aufkommt. Ich hatte Sie bereits rechtzeitig vor der Konsolidierung zur Vorsicht aufgefordert. Diese müssen Sie nun deutlich erhöhen!

Jochen Steffens
Stockstreet GmbH

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