Im Vorfeld des US-Arbeitsmarktberichtes ist die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen über Nacht auf aktuell 1,24% geklettert. Das dämpft die Stimmung beim Nasdaq-Future und belastet den Goldpreis, während der US-Dollar leicht anzieht. Den US-Indizes gelang gestern Abend kein weiterer Zugewinn mehr, was damit zusammen hängen könnte, dass anders als erwartet das 1 Billion schwere USD Infrastrukturpaket nicht den Senat passierte. Nun startet am Samstag ein neuer Versuch. Die Weltbörsen hängen bis 14:30h in der Warteschleife: zu wichtig sind die dann veröffentlichten Daten, um sich vorher zu positionieren. Erwartet wird für den Juli eine Zunahme der US-Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft von 870T Stellen, ein Rückgang der Arbeitslosenquote von 5,9% auf 5,7% und ein Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne um 0,3% zum Vormonat. Die Jobzahlen dürften positiv überzeichnet sein wegen Sondereffekten in den edukativen Einrichtungen, weil viele Schüler/Studenten die Covid-bedingten Lernausfälle nachholen. Normalerweise drücken die Schulferien im Sommer auf die Jobzahlen. Verzerrungen dürften auch vom Freizeitbereich (Reopenings) und den Autofabriken (temporärer Stillstand wegen fehlender Bauteile) kommen, was die Prognosen zusätzlich erschwert und den echten Aussagewert der nachher veröffentlichten Zahl mindert. In Anbetracht von 9,2 Mio offenen Stellen suchen die Firmen Hände ringend nach Personal. Es geht dabei jedoch meist nicht um hochqualifizierte Stellen – ganz im Gegenteil, das Problem ist, dass zwei Drittel der Jobangebote keine hohen Ansprüche stellen und deshalb schlichtweg für viele Amerikaner inhaltlich und monetär zu unattraktiv sind. Um wenigstens letzteres zu ändern, muss das Salär aufgebessert werden. Der deshalb für Juli erwartete Lohnanstieg würde bedeuten, dass die Gehälter in einem Jahr um durchschnittlich 3,8% gestiegen sind. Sollte dieser Wert deutlich höher ausfallen, dürfte dies die Inflationsängste verstärken. Während in Europa und den USA inzwischen die Hälfte der Bevölkerung durchgeimpft ist, sind es z.B. in Thailand und Indonesien erst ca. 7%. Die Einschätzung vieler Marktbeobachter für die kurzfristigen Perspektiven der Börsen von Länden mit niedriger Vaccination ist kritisch. Das gilt auch für die entsprechenden Devisen- und Bondmärkte (mit Ausnahmen). Freilich werden bislang daraus keine drohenden Verwerfungen abgeleitet. In eigener Sache: die beiden von uns betreuten apano-Fonds klettern heute auf neue Höchststände. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.