Das war denn doch des Guten zu viel. Nachdem bereits am Freitag der Nasdaq 100 seine steile Bergfahrt beschleunigt hatte, ging es fulminant in den Montagshandel. Exemplarisch Tesla (NASDAQ:TSLA), die nach +10,7% am Freitag zunächst um weitere 15,8% nach oben schossen. Gegen 18:00h MEZ kam die kalte Dusche. Wir bleiben bei Tesla: vom Nachmittagshoch bis zur Schlussglocke ging es um 16,3% nach unten. Beachtlich auch die Verluste anderer Börsenlieblinge – jeweils gerechnet vom Hoch um 18:00h: Amazon (NASDAQ:AMZN) -6,7%, Netflix (NASDAQ:NFLX) -8%, Zoom -9%. Das klingt jedoch dramatischer, als es ist: es wurden lediglich die Gewinne der letzten Tage vernichtet. Eine eindeutige Begründung für den Kursrutsch zu finden ist nicht ganz leicht. Es wird argumentiert mit dem regionalen partiellen Lockdown in Kalifornien, was psychologisch und von der Uhrzeit (zwischen 18:00 und 19:00 MEZ starten die Westküstler in den Handelstag) passen könnte. Warum sollten sie aber dann ausgerechnet die Covid-Profiteure abstoßen, wenn die Angst vor den Folgen der Pandemie wieder zunimmt? Ich glaube, es hängt eher an der anstehenden Berichtssaison: die Kurse der Covid-„Gewinner“ sind derart hoch, dass die Unternehmen die Erwartungen und Ausblicke gar nicht erfüllen können. Spontane Abgaben enttäuschter Anleger sind daher gut vorstellbar. Nach der Kaufhysterie der letzten Sitzungen darf es nicht wundern, wenn deshalb bereits im Vorfeld der Zahlen einige Marktteilnehmer das nicht mehr weiter ausreizen wollen und ihre Gewinne einstreichen. Trotzdem war natürlich das Tempo und Ausmaß „aus heiterem Himmel“ schon überraschend. Ansonsten überraschte auch China: die Juni-Handelsbilanz weist sowohl für Exporte (+0,5%) als auch für Importe (+2,7%) einen Überschuss zum Juni 2019 aus. Experten hatten jeweils mit einem Minus gerechnet. Insbesondere der wichtige Handel mit den USA liest sich gut: die Importe aus den USA zogen um 11,3% an, die Exporte gingen um 1,4% zurück. Keine Entspannung jedoch im Streit um die territorialen Gebietsansprüche Chinas im rohstoffreichen Südchinesischen Meer Die USA protestieren lautstark dagegen und stützen sich dabei auf eine Entscheidung des UN-Schiedsgerichts in Den Haag, das vor genau vier Jahren bereits diese Gebietsansprüche durch China als unrechtmäßig abgelehnt hatte. Diese Eskalation könnte die Börsen ebenfalls belastet haben. Zum Schluss noch eine erfreuliche Nachricht für unsere Investoren: der apano Global Systematik wird heute auf ein neues Allzeithoch klettern.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.