Der Hang Seng TECH Index stürzte heute mit -8,5% erneut auf ein Allzeittief und auch die chinesischen Festlandbörsen beschleunigten mit ca. -5% ihre Talfahrt. Dahinter stehen die drei gestern hier aufgeführten Gründe. Das weiterhin überharte Durchgreifen gegen die großen Techwerte – konkret dieses Mal: Tencent (HK:0700), deren Tochter Wechat Pay Anti-Geldwäsche-Gesetze verletzt haben soll – veranlasst immer mehr ausländische Adressen, China als „non investable“ anzusehen. Nicht offiziell bestätigte aber unterschwellig vorgetragene Anschuldigungen, dass China Putins Angriffskrieg logistisch unterstütze bzw. dies zumindest prüfe – und sei es auch lediglich die Lieferung von Päckchensuppe für die russischen Fronteinheiten - löst Befürchtungen über globale Sanktionen aus. Der weitere steile Anstieg der Covid-Fallzahlen führt zu Produktionsunterbrechungen in China. Insbesondere Fabriken in Shenzhen sind betroffen. Diese Region spielt eine globale Schlüsselrolle in der Zuliefererindustrie. Das fand an den europäischen Börsen gestern viel zu wenig Beachtung. Im US-Handel wurde das Problem jedoch erkannt und war eine Ursache der Schwäche. Am deutschen Parkett bezeichnen heute früh Händler DAX-Kurse von über 14000 als der Lage nicht angemessen. Diese Meinung habe ich ja wiederholt hier auch vertreten und wir haben gestern konsequenterweise in die Erholung verkauft. Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland werden heute fortgesetzt. Aber in der Zwischenzeit rücken die russischen Truppen immer weiter vor, wodurch die Ausgangslage für einen Kompromiss auf Augenhöhe von Stunde zu Stunde unwahrscheinlicher wird. Im gestrigen Blog habe ich geschrieben, dass und warum dem Donbass eine Schlüsselrolle zufällt. Presseartikel aus TASS und Interfax lassen aber bislang nicht erkennen, dass der Kreml hier zu Zugeständnissen bereit ist. Der Preisrutsch bei den Rohstoffen setzt sich auch heute weiter fort. Das hat wohl insbesondere damit zu tun, dass temporäre Schieflagen der professionellen Short-Seller (z.B. Produzenten) zum großen Teil inzwischen geregelt sind. Die Normalisierung begann letzten Mittwoch, als die Londoner Metallbörse den Handel in Nickel temporär aussetzte und die Transaktionen des wilden Dienstag stornierte. Zudem überlagern zunehmend aufkommende Befürchtungen über einen konjunkturellen Einbruch die Ängste vor einer möglichen Lieferknappheit. Die Goldschwäche bringt dem apano-Stimmungsinex 2 Punkte, jedoch kostet der anhaltende US-Renditeanstieg 4 Punkte. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.