Aus Japan kommen enttäuschende Konjunkturdaten. Im Einjahresvergleich kletterte der Wert der Exporte im Oktober statt um erwartete 10,3% lediglich um 9,4%. Das ist der geringste Anstieg seit 8 Monaten. Während die Verschiffung von Gütern wie Stahl oder Halbleiter einen ordentlichen Zuwachs aufwies, brachen die Exporte von Autos um ein Drittel ein, begründet mit dem Mangel an Bauteilen. Japans neue Premier Kishida wird ja am Freitag sein Investitionspaket vorstellen, dessen Inhalte aber schon mehrheitlich bekannt sind. Es geht darin insbesondere um eine Ankurbelung des heimischen Konsums, um die Abhängigkeit vom Außenhandel etwas zu reduzieren. Wie dringlich dies ist, zeigen zwei weitere Werte: das Volumen der Exporte (also die Frachtmenge) sank im Oktober im Vergleich zum Vorjahr und die Höhe der Aufträge im Maschinenbau – ein Indikator für Investitionen - war unverändert zum Vormonat, erwartet war +1,8%. Japans Börsen reagierten auf das Zahlenwerk mit leichten Abgaben. Ganz anders die Situation in den USA: der Einzelhandelsumsatz kletterte im Oktober um 1,7%, die Prognose lag bei 1,5%. Der September wurde von +0,7% auf 0,8% hoch revidiert. Die Industrieproduktion legte zum September um 1,6% zu – doppelt so stark wie erwartet. Auch die Kapazitätsauslastung übertraf im Oktober mit 76,4 die Prognose von 75,8. Die Meinungen selbst innerhalb des FED-Präsidiums über die weitere Geldpolitik liegen weit auseinander. Der FED-Gouverneur von St. Louis, James Bullard, möchte das Tapering schon bis Ende März „durchziehen“ u/o bereits während dieses Prozesses die Zinsen anheben, er schlägt zudem einen „falkenhafteren“ Ton der FED vor. Auf der Gegenseite rät Mary Daly, die FED-Chefin von San Francisco zu Geduld. Die Ungewissheit über die Entwicklung der Teuerung sei beispiellos. Aktionismus könne zu unerwünschten Problemen führen. Joe Biden will bis zum Wochenende verkünden, ob er Jerome Powell für eine zweite Amtszeit nominiert oder Lael Brainard. Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im September um 2,4% auf ein Rekordhoch gestiegen. Gleiches gilt auch für den DAX, der seit ein paar Tagen eine leichte Outperformance zum STXE 600 aufbaut. Der Shanghai Composite Index legte gegen den regionalen Trend heute zu und bringt dem apano-Stimmungsindex +2 Punkte. Laut Bloomberg stehen die US-Wachstumstitel des Russell 1000 in der relativen Bewertung zu ihren Value-Pendants mit dem Faktor 3,3 auf dem Stand vom Frühjahr 2000, kurz vor dem Millenium-Crash. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.