Die asiatischen Märkten performten heute früh schwach. Insbesondere die zuletzt favorisierten Techwerte gerieten unter den Druck von Gewinnmitnahmen. So verlor Tencent 5%, nachdem die Aktie gestern um 11% nach oben geschossen war. Freilich bleiben die Auswirkungen in Europa moderat, weil die Investoren hier gestern schon im Tagesverlauf Kasse gemacht hatten. In den USA schloss der Nasdaq 100 Index auf Allzeithoch und widersetzte sich damit der schlechten Stimmung an Europas Börsen. Die politische Lage im Südchinesischen Meer bleibt angespannt. Nachdem China mit einem Dutzend Kampfjets vor einigen Tagen Taiwans Luftraum verletzt hatte, haben die USA ein Schiffsgeschwader unter Führung der USS Theodore Roosevelt in die Region verlegt. Heute kündigte China für diese Woche Militärübungen in dem Gebiet an. Vor US-Börseneröffnung berichten mit GE, Verizon und J&J (NYSE:JNJ) drei Schwergewichte über ihr Q4, heute Abend folgt Microsoft (NASDAQ:MSFT). In Europa reportete Novartis (SIX:NOVN). Der Nettogewinn fiel niedriger, der Umsatz höher aus als prognostiziert. Das Ergebnis von UBS (SIX:UBSG) übertraf mit 1,71 Mrd USD meilenweit die Schätzungen, zudem kündigte die Großbank Aktienrückkäufe an. Morgen wird MSCI die Anordnung der Trump-Administration umsetzen und fünf chinesische Aktien, denen eine enge Verbindung zum chinesischen Militär nachgesagt wird, aus den Indizes entfernen – falls nicht Joe Biden in letzter Minute die Anweisung zurück nimmt. Nadhim Zahawi, der britische Minister für das Covid-Impfprogramm, rät den Briten, noch keine Fernreisen für den Sommerurlaub zu buchen. Nach derzeitigem Stand der Dinge sei eine zehntägige Zwangsquarantäne nach Rückkehr nicht auszuschließen. Das zu niedrige Impftempo löst zunehmend Befürchtungen aus, dass die globalen Wachstumserwartungen für 2021 weiter nach unten revidiert werden. Das macht sich seit Tagen in Rückgängen bei den Industrierohstoffen bemerkbar. Auf der Gegenseite steigt die Nachfrage nach Staatsanleihen wieder, weil der reduzierte Konjunkturoptimismus zu geringerer Nachfrage und damit zu reduzierten Inflationserwartungen führen könnte. Dadurch werden Anleihen wieder interessanter. Die Nachfrage nach spanischen Regierungstiteln - in unserer Lesart „Risk on“ – bringt dem apano-Stimmungsindex heute +1 Punkt. Zeitgleich nimmt die Angst vor Kreditausfällen zu, erkennbar an den steigenden Creditspreads. Das wiederum kostet den Stimmungsindex heute 3 Punkte. Auch Schwellenländer-Bonds rutschen ab, was einen weiteren Punkt kostet.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.