Ist der crashende Gaspreis ein Gamechanger? Der Dutch TTF Gas Base Load Future ist seit seinem Allzeithoch am Freitagnachmittag um mittlerweile 21% eingebrochen. Ein Grund hierfür sind die Füllstände, die über Plan liegen. Der Preisrutsch half insbesondere dem DAX bereits gestern, wieder in Tritt zu kommen, heute baut er diese Erholung deutlich aus. Aber auch Rest-Europa profitiert, was via STXE 600 Punkte relevant für den apano-Stimmungsindex ist (+4). Der Rückgang der DAX-Vola bringt +1 Punkt. Schwächer hingegen notierte China, was EM-Aktien einen Punkt kostet. Freundlich schloss Japan, unter Berücksichtigung der vielen globalen Belastungen wie z.B. Inflation und Geopolitik ist das Land wie hier schon des Öfteren erwähnt „der Einäugige undter den Blinden“. Während es den US-Börsen (ETR:SXR4) gestern lediglich gelang, entgegen der Futures-Vorgaben keine neuen Verluste mehr aufzutürmen, sieht es heute früh besser aus. Der Nasdaq führt mit +1,3% die Gegenbewegung an. In Europa relevant werden morgen die Verbraucherpreise, Vorläufer sind heute die Zahlen aus D, die am Nachmittg erwartet werden. Der Markt geht hier von 7,8% im August aus im Vergleich zum Vorjahr nach +7,5% im Juli. Die Erwartung einer falkenhaften EZB befeuert heute den Bankensektor, der schon gestern aus diesem Grund neben den Ölaktien (NYSE:XLE) der einzige positive Sektor in Europa war. Schwach gegen den Trend sind heute früh die Basisrohstoffe. Der deutliche Rückgang der Industrie-Commodities hinterlässt Spuren. Dahinter steht die negative Erwartunghaltung zur Entwicklung der chinesischen Wirtschaft: wegen der anhaltenden Trockenheit sind Teile der Produktion vorläufig eingestellt. Zudem beklagte heute früh laut Bloomberg Minmetal Futures die schleppende Nachfrage nach Stahl – der Käuferstreik im Immobiliensektor hält unvermindert an. Eisenerz verliert heute früh 4,5%. Über Bande gespielt hilft die deutliche Beruhigung der Rohstoffpreise aktuell den Aktienmärkten, weil sich zeitgleich die globalen Bondmärkte erholen. Hier schließt sich der Kreis: wegen der freundlichen Rentenmärkte stehen die zinsreagiblen Techwerte heute an der Spitze der Aufwärtsbewegung. In eigener Sache: im gestrigen Blog hatte ich versehentlich einen Sinn gebenden Halbsatz vergessen: „Das Problem ist, dass die Notenbanken das Güterangebot nicht erhöhen können, wohl aber die Nachfrage NEGATIV BEEINFLUSSEN KÖNNEN“. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
