beide Senatssitze aus Georgia gehen nach aktuell 98% ausgezählter Stimmen wohl an die Demokraten. Damit ist sie doch gekommen, die „Blaue Welle“. Ängste vor stärkerer Regulierung insbesondere der Tech-Giganten und einer höheren Unternehmensbesteuerung lassen den Nasdaq 100 spontan und deutlich absacken. Ein anderes Bild zeigt sich bei den kleineren Unternehmen: die Futures auf den Russell 2000 ziehen spürbar an. Hier hoffen die Anleger auf höhere Investitionen und Corona-Stimuli. Die Reaktionen in Europa sind bislang verhalten. Auffallend auf Sektor-Ebene sind im STXE 600 die festen Bankwerte, die von Zinserhöhungsfantasie ausgehend von den USA profitieren, denn die nun zu erwartenden Stimuli befeuern global die Inflationserwartungen. US-Staatsanleihen geraten heute früh dementsprechend deutlich unter Druck, zehnjährige Titel rentieren erstmals seit März wieder mit 1%. Am unteren Ende steht aktuell der Sektor Healthcare. Der Auslöser könnten latente Regulierungsängste - konkret: Druck auf die Medikamentenpreise in den USA - sein. Der US-Dollar steht wegen der erhöhten Inflationserwartungen weiter unter Abgabedruck. Hierzu hat auch die Einigung der OPEC+ Staaten beigetragen, was den Ölpreis befeuerte. Insbesondere Saudi-Arabien überraschte mit einem großzügigen Förderkürzungsangebot. Der generelle Anstieg der Rohstoffe lässt die Commodity-Währungen im Vergleich zum US-Dollar attraktiver erscheinen und führt seit Tagen zu Umtauschaktionen. Der Bloomberg Dollar Spot Index steht an seinem Dreijahrestief. Auch der Yen steigt weiter zum US-Dollar, was dem Export orientierten Nikkei 225 den dritten Tag in Folge zusetzt, während sich der inlandsorientierte TOPIX stabil zeigt. China tendiert heute erneut freundlich. Der CAIXIN/Markit Einkaufsmanagerindex für Dezember ist mit 56,3 weiterhin klar expansiv, wenngleich auch unter dem Novemberlevel von 57,8. Ansonsten Fernost/Pazifik insgesamt heute mit schwächerer Tendenz. Die Weltbank hat gestern ihre Wachstumsprognose für 2021 von 4,2 auf 4,0% gesenkt und dabei für mehr als der Hälfte der Länder die Erwartungen zurückgeschraubt. Für China erwartet sie 8% Wachstum, das US BIP schätzt sie mit +3,5% ein und damit um 0,5% niedriger als in ihrem letzten Report. Ohne China kalkuliert sie mit einem Wachstum der Industriestaaten von 3,4%. Der Eurozonen-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor (Dezember) landete in der zweiten Veröffentlichung bei 46,4, die erste Prognose war 47,3. Der Stand im November war 41,7.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.