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Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 6. Mai 2020

Veröffentlicht am 06.05.2020, 20:34
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Das gestrige Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den  Staatsanleihekäufen der EZB birgt Sprengstoff. Denn unabhängig vom Gegenstand: zum ersten Mal hat ein nationales Gericht ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs ausgehebelt. Konkret mit der Wirkung, dass unter Umständen die deutsche Bundesbank sich nicht mehr an im Rahmen des  vor einigen Jahren vereinbarten Anleihekaufprogramms von Staatsanleihen (PSPP) aus Ländern wie z.B. Italien beteiligen darf, falls die EZB nicht nachweisen kann, dass das Programm verhältnismäßig ist. Auch wenn der Nachweis gelingen sollte, was wahrscheinlich ist, bedeutet es doch, dass es zukünftig wohl für die EU schwieriger wird, große Konjunkturprogramme auf die EZB überzuwälzen – stattdessen wird sie mehr Eigenverantwortung übernehmen, also fiskalpolitisch viel aktiver werden müssen. Zum andern zeigt das Urteil, dass es für die Nationalstaaten durchaus die Möglichkeit gibt, sich ausgesprochenem EU-Recht zu widersetzen. Das dürfte auch Auswirkungen in anderen Themen jenseits der Geldpolitik haben. Mittelfristig wird es also für den Staatenbund nicht einfacher werden. Die unmittelbare Reaktion des Euro – fast 1 Cent Kursrückgang zum USD – ist also durchaus nachvollziehbar. Jüngstes Beispiel des derzeitigen Stillstands der Wirtschaft ist der Eurozonen-Einkaufsmanagerindex Service. Im März lag er noch bei 26,4, im April ist er nun 12,0. Reaktion der Börsen? Keine! Es gibt niemanden mehr, der nicht längst weiß, dass es uns wirtschaftlich gerade sehr schlecht geht. Wer sollte also auf diese Meldung hin noch verkaufen? Viel stärker beachtet werden hingegen Unternehmensmeldungen. Bei Walt Disney (NYSE:DIS) waren die Analysten viel zu optimistisch gewesen und hatten einen Quartalsgewinn von 0,89 USD (nach 1,61 im Vorjahresquartal) erwartet. Tatsächlich war es mit 0,60 ein Drittel weniger. Dass auch die Dividende gestrichen wird, missfällt den Investoren. Die seit Ausbruch des Coronavirus  schwer gebeutelte Aktie verliert weitere 3%. BMW (DE:BMWG) hingegen meldete solide Zahlen, gibt aber einen trüben Ausblick. Auch hier der Kurs -3%. Sehr gut läuft es hingegen bei Novo Nordisk (NYSE:NVO), ohnehin ist der Healthcare-Sektor wieder einmal der stärkste im STXE 600. Von kurzen Readjustierungsphasen abgesehen gilt also weiterhin, dass die weniger Konjunktur sensiblen Unternehmen und Branchen diejenigen Säulen sind, welche dafür sorgen, dass die großen Indizes trotz aller Tristesse so einen robusten Eindruck machen. 

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