Die Republikaner werden voraussichtlich massive Abstriche beim US-Infrastrukturpaket fordern. Einigkeit besteht hingegen offenbar bei den „,klassischen“ Elementen (Straßen, Brücken, Wasser). Zudem könnten die Demokraten auf den legalen Trick zurück greifen, das Paket in den Haushalt einzubinden, wo dann ihre Mehrheit ausreichen würde. Das Thema der Finanzierung findet an den Börsen zunehmend Beachtung. Barclays (LON:BARC) hat errechnet, dass die höhere Unternehmensbesteuerung den S&P-Gewinn 2022 um 8% reduzieren würde. Auch andere Steuerthemen – globale Mindeststeuer und Digitalsteuer – könnten die Börsenrallye abbremsen. Heute warten die Investoren auf den Report der März FED-Sitzung. Wird anschließend der US-Anleihemarkt seine seit Monatsbeginn entspannte Tendenz fortsetzen? Zudem ist es wieder soweit - die neue Berichtssaison startet. Die Ansprüche sind hoch: das Schwergewicht Samsung (F:SAMEq) Electronics erwartet einen 44% Gewinnanstieg, so wie von den Analysten prognostiziert. Die Aktie notiert in Seoul heute 0,2% leichter. Chinas Börsen heute lustlos. Der Auslandsanteil an chinesischen Aktien ist laut Bloomberg 2020 um 62% gestiegen auf ca. 520 Mrd USD. Zudem erwarben sie Anleihen für ca. 500 Mrd USD (+47%) und im Januar/Februar erneut für 53 Mrd USD. Chinas Führung macht sich Gedanken, was passiert, wenn sich die Rahmenbedingungen verschlechtern. Die Kapitalflüsse könnten sich umdrehen – keine Fiktion, sondern bittere Erfahrung aus 2015. Das mag ein Grund sein, warum seit Wochen die Regulierer vor „hot money“ und „Assetblasen“ warnen und warum die Banken jetzt angehalten werden, bei Kreditvergaben restriktiv zu sein. Ein weiteres Argument des Kursrückgangs könnten die aktuellen geopolitischen Spannungen sein. Taiwans Außenminister äußerte sich heute früh genauso besorgt wie entschlossen. Auch der schwache Rubel fällt auf. Das dürfte an der Verunsicherung wegen des russischen Militäraufgebots nahe der Ostukraine liegen. Der IWF hat seine globale 2021er Wachstumsschätzung von 5,5 auf 6% hoch revidiert, insbesondere wegen des rapide verbesserten Ausblicks für die USA. Der kombinierte IHS Markit Einkaufsmanagerindex für März zeigt auf, dass in der Eurozone die Geschäftsaktivität nun wieder auf Wachstumskurs ist: 53,2 nach 48,8 im Februar. Erwartet worden war 52,5. Die Komponente der „Zukunftserwartung“ ist auf optimistischen 67,9. Laut IHS Markit ein Beweis, „dass Firmen und Kunden bessere Zeiten erwarten und inzwischen gelernt haben, mit dem Virus zu leben“.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.