Der gestrige Kursanstieg in den USA war hauptsächlich nur den Tech-Schwergewichten zu verdanken. Jedoch gewann im Tagesverlauf auch der Russell 2000 an Stärke. Zuvor hatte der US-Arbeitsmarkt Wochenbericht ernüchtert: statt eines Rückgangs auf 694T Neuanträge auf Arbeitslosenversicherung stiegen diese auf 744T. Auch der Vorwochenwert wurde nach oben revidiert. Die US-Renditen und der USD fielen leicht zurück, während Gold seine jüngste Erholung fortsetzte. Heute früh sehen wir genau das gegenteilige Bild. Auslöser hierfür ist China: die Produzentenpreise (PPI) sind im März um 4,4% gestiegen ggü. 1,7% im Februar. Erwartet worden waren 3,6%. Haupttreiber waren haussierende Rohstoffkosten (Industrie und Agrar). Nomuras Chefökonom erwartet einen Anstieg bis zur Jahresmitte auf ca. 6% und dann eine Beruhigung. Wegen der bedeutenden Rolle Chinas als weltweit größter Exporteur droht der Preisanstieg auf die weltweite Inflation durchzuschlagen - hinzu kommen ja noch die ausufernden Transportkosten. Werden die USA eine ähnliche Entwicklung aufweisen? Die Australia & New Zealand Bank sieht eine hohe Korrelation in den PPIs dieser beiden Länder. Gespannt wird deshalb auf die heute Nachmittag anstehende Veröffentlichung des US-PPI gewartet. Liu He, Chinas Minister für Finanzmarktstabilität, fordert die verantwortlichen Behörden zu Anstrengungen auf, die Rohstoffpreise zu stabilisieren. Auch der Verbraucherpreisindex (CPI) stieg erstmals in diesem Jahr an, um 0,4%. Bislang haben die weiterhin deutlich sinkenden Schweinefleischpreise die Entwicklung im Zaum gehalten: die Preise für Nahrungsmittel fielen im März erneut, um 0,7%. Der Anstieg im PPI verstärkt bestehende Befürchtungen über eine restriktive Notenbankpolitik der PBoC. Entsprechend verloren Chinas Aktienindizes heute 0,9-1,5%. Gute Nachrichten kamen hingegen vom chinesischen Automobilmarkt: die Verkäufe stiegen um fast 75% ggü. März 2020 auf 2,53 Mio Einheiten. Der Anstieg von New Energy Vehicles (NEV) betrug 239% auf 226T Einheiten, davon ca. 36T Teslas. Es gibt jedoch Experten, die befürchten dass sich Chinas Autoproduktion im zweiten Quartal wegen des Mangels an Chips deutlich verlangsamen könnte. Südkorea leidet unter weiter stark steigenden Neuinfektionen. Japan hingegen leicht erholt (Sony (T:6758) +2,77%), trotz Befürchtungen über einen neuen wochenlagen harten Lockdown für Tokio. Der STXE 600 setzt seine Rekordfahrt fort, das Verhältnis Gewinner/Verlierer beträgt zur Stunde 50:50.
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