Target liefert gemischtes Zahlenwerk, aber Lagerbestände sinken weiter

Veröffentlicht am 25.05.2023, 06:50
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Nach einem enttäuschenden Ergebnisbericht der Baumarktkette Home Depot (NYSE:HD), der von Finanzanalysten weitgehend erwartet worden war, befürchteten die Anleger, dass auch Target (NYSE:TGT) die Kaufzurückhaltung der US-Verbraucher zu spüren bekommen würde.

"Der Verbraucher steht unter Druck", sagte Chief Growth Officer Christina Hennington im Rahmen der Analysten-Telefonkonferenz.

"Die beständige Inflation, der Mangel an Ersparnissen und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit wirken sich auf ihre Entscheidungen aus und sie müssen Kompromisse eingehen."

Der in Minnesota ansässige Einzelhändler meldete für das erste Quartal gemischte Ergebniszahlen, und die Prognosen blieben hinter den Schätzungen der Börse zurück. Der Grund: Die anhaltende Schwäche in den Verbraucherkategorien belastet weiterhin das Geschäft.

Wie hat Target im ersten Quartal abgeschnitten?

Target erzielte im abgelaufenen Quartal einen Gewinn je Aktie von 2,05 Dollar und konnte damit die durchschnittliche Analystenschätzung von 1,79 Dollar deutlich übertreffen. Der Gesamtumsatz belief sich auf 25,3 Milliarden Dollar, während der Nettogewinn von 1,01 Milliarden Dollar im ersten Quartal 2022 auf 950 Millionen Dollar fiel.

Der vergleichbare Gesamtumsatz stagnierte im ersten Quartal, wie Target mitteilte, wohingegen die Analysten mit einer Steigerung von etwa 1 % gerechnet hatten. Beim Filialumsatz ergab sich ein Plus von 0,7 %. Hier hatten die Experten ein gleichbleibendes Ergebnis erwartet.

Noch besorgniserregender ist, dass der Online-Umsatz von Target im Jahresvergleich um 3,4 % gesunken ist, was deutlich schlechter ist als der erwartete Anstieg von 1,9 %. Infolgedessen sank der Anteil der digitalen Verkäufe am Gesamtumsatz um 70 Basispunkte auf 17,5 %.

"Wir sind mit klaren Vorstellungen über die Herausforderungen, denen sich die Verbraucher gegenübersehen, in das neue Jahr gegangen", sagte Brian Cornell, Vorsitzender und CEO der Target Corporation, in einer Pressemitteilung.

Die Kundentransaktionen stiegen um 0,9 %, zusätzlich zu den 3,9 %, die für den Vorjahreszeitraum gemeldet wurden. Die durchschnittliche Transaktion ging um 0,9 % zurück, während Analysten eine Erhöhung von 0,2 % erwartet hatten.

Die Zahl der Filialen des Einzelhändlers belief sich am Ende des Quartals auf 1.954. Das ist ein Anstieg von 1,1 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Erfreulich ist, dass die Lagerbestände im Vergleich zum Vorjahresquartal um 16% gesunken sind. Ursache hierfür war ein Rückgang um 25 % in den diskretionären Kategorien. Angesichts der Sorgen der Anleger über die hohen Lagerbestände in den letzten Quartalen dürfte dies als positiv zu werten sein.

Im August letzten Jahres fielen die Target-Aktien, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass sein Gewinn aufgrund einer Bestandsbereinigung um fast 90 % eingebrochen war. Die steigende Inflation und eine Verlagerung der Verbrauchergewohnheiten von Ausgaben für Heimwerkerbedarf hin zu Reisen und Lifestyle haben die Ergebnisse von Target im Jahr 2022 belastet.

"Es gibt zwar viele potenzielle Ursachen für Warenschwund, aber Diebstahl und organisierte Kriminalität im Einzelhandel sind zunehmend wichtige Faktoren für dieses Problem. Wir investieren erheblich in Strategien, um dies in unseren Geschäften zu verhindern und unsere Gäste und unser Team zu schützen", fügte Cornell hinzu.

Insgesamt stieg die Bruttomarge von Target im ersten Quartal um 60 Basispunkte auf 26,3 %, lag aber immer noch unter den erwarteten 26,5 %. Die operative Marge lag derweil bei 5,2 % und damit über den erwarteten 4,8 %.

Target sagte auch, dass es aufgrund der nachlassenden Nachfrage im ersten Quartal keine Aktienrückkäufe getätigt hat. Das zuvor genehmigte Rückkaufprogramm ermöglicht es Target, weitere Aktien im Wert von etwa 9,7 Milliarden Dollar zurückzukaufen.

Konsumklima bleibt gedämpft

Mit Blick auf die Zukunft sagte CEO Cornell, Target erwarte, dass die Rentabilität in diesem Jahr um mehr als 500 Millionen Dollar im Vergleich zum Vorjahr sinken werde. Das Einzelhandelsunternehmen rechnet mit einem bereinigten Gewinn pro Aktie zwischen 1,30 und 1,70 Dollar, also weit unter den Erwartungen eines Gewinns von 1,91 Dollar je Aktie.

"Wir halten unsere Finanzprognose für das Gesamtjahr aufrecht, basierend auf dem erwarteten Nutzen von Effizienz- und Kosteneinsparungsmaßnahmen und dem anhaltenden Fokus unseres Teams auf Agilität, Flexibilität und grundlegende Eigenschaften des Einzelhandels angesichts der anhaltenden Herausforderungen, zu denen auch der Lagerabbau gehört", so Cornell in der Pressemitteilung weiter.

Für das gesamte Jahr erwartet Target einen angepassten Gewinn pro Aktie von 7,75 bis 8,85 Dollar, der Mittelpunkt der Spanne liegt unter den erwarteten 8,29 Dollar. Target hat außerdem seine Prognose für den Umsatz im Gesamtjahr bestätigt, der voraussichtlich um niedrige einstellige Prozentpunkte sinken wird.

Der vergleichbare Umsatz soll einen Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich bis hin zu einem Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich erfahren. Das Unternehmen erklärte, dass diese Prognose eine "Abschwächung der Umsatztrends im ersten Quartal" berücksichtigt.

Analysten der Goldman Sachs (NYSE:GS) äußerten sich positiv Quartalsbericht von Target. Demnach sei eine positive Kursreaktion zu erwarten, da die Ergebnisse "eine solide Verbesserung der operativen Marge und der Lagerposition zeigten".

Fazit:

Target meldete nicht nur überwiegend bessere Zahlen als gedacht. Der Einzelhändler punktete auch mit einem überraschend starken Rückgang der Lagerbestände. Der gedämpfte Ausblick mag zwar einen negativen Beigeschmack bei den Anlegern hinterlassen haben, doch sollte Target das Tal der Tränen allmählich durchschritten haben.

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Shane Neagle ist EIC von The Tokenist. Mit dem kostenlosen Newsletter Five Minute Finance von The Tokenist erhalten Sie wöchentlich Analysen zu den wichtigsten Trends in den Bereichen Finanzen und Technologie.

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