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Warum man die Tesla-Aktie weiterhin meiden sollte

Veröffentlicht am 08.04.2019, 07:55
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05
TSLA
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Tesla Inc. (NASDAQ:TSLA) scheint im Griff einer nicht enden wollenden Serie von Negativschlagzeilen gefangen zu sein. Aber die jüngsten Schlagzeilen erweisen sich als verheerend für seinen Kurs. Die Anteile am Hersteller von Elektroautos brachen im Handel am Donnerstag um bis zu 11% ein, nachdem das Unternehmen einen Rekordrückgang bei den Auslieferungen im ersten Quartal angekündigt hatte, was selbst die glühendsten Bullen nervös über seine künftigen Wachstumsaussichten macht.

Tesla teilte letzte Woche mit, dass es in den drei Monaten zum März 63.000 Fahrzeuge ausgeliefert habe, weit weniger als die 90.966 im Q4 2018. Die Nachfrage war von verminderten Steueranreizen auf dem US-Heimatmarkt angeschlagen, während das Unternehmen Mühe hatte, seine Autos zu den Kunden in Europa und China zu liefern. Insgesamt wurden vom Typ Model 3 50.900 Fahrzeuge ausgeliefert, womit der Durchschnitt der Analystenschätzungen von 51.750 verfehlt wurde. Diese miesen Nachrichten kommen zu einer Zeit, in der CEO Elon Musk das Model 3 zum Schlüssel für seine globale Wachstumsstrategie gemacht hat.

Die Auslieferungen von Teslas teureren, älteren Modellen, dem S und dem X gaben für 2019 ein sogar noch alarmierenderes Bild ab. Die Verkäufe an beiden Fahrzeugtypen fielen gegenüber dem Vorquartal um mehr als die Hälfte. Mit einem Kurs von 274,96 USD zu Handelsende am Freitag, haben Teslas Anteile in der vergangenen Woche rund 5% ihres Wertes eingebüßt und seit Jahresbeginn 18% verloren. Dieser Kursrückgang demonstriert die Nervosität unter Investoren, die jetzt immer mehr glauben, dass Tesla Entscheidungen auf die Schnelle trifft und auf Herausforderungen reagiert, ohne die Dinge zu durchdenken.

Tesla Weekly Chart

Immer mehr Zweifel über Teslas Wachstumsausblick

Wenn Sie Tesla nicht so viel Beachtung schenken, wie wir das tun, dann könnten Sie sich fragen, was für einen Unterschied eine Ergebnisverfehlung in einem einzigen Quartal im Leben eines Autoherstellers mit einem vielversprechenden Produkt machen könnte, der sich noch am Anfang seiner Wachstumsphase befindet. Wieso die drastische Reaktion vom Markt? Die Antwort ist, dass sie die schlimmsten Befürchtungen der Investoren über die Glaubwürdigkeit von Teslas neuesten Wachstumsprognosen bestätigt. Wollten diese Wachstumsannahmen auf einem zu optimistischen Szenario aufbauen, dann haben die Investoren kaum Grund an Teslas Anteilen festzuhalten, die in dem vergangenen Jahr viele Rückschläge einstecken mussten.

Der größte kam durch Musks verbockten Versuch zustande, das Unternehmen von der Börse zu nehmen, was Ermittlungen durch die Börsenaufsicht nach sich zog, ihm 40 Mio USD an Strafgeld und das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden kostete. Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat Musk vor Gericht gezerrt, nachdem dieser am 19. Februar auf Twitter Produktionszahlen verbreitet hatte, die die Regulierungsbehörde für irreführend hält und als Verletzung der Auflagen ihres Vergleichs mit Musk. In einem Erlass vom Freitag gab ein Gericht in Manhattan beiden Seiten bis zum 18. April Zeit, um eine Einigung zu erzielen. Sollte das nicht gelingen, dann will die Richterin entscheiden, ob sie Musk der Missachtung des Gerichts für schuldig befindet.

Teslas Anhänger können immer noch etwas Trost in dieser verfahrenen Situation finden. Das Unternehmen bestätigte in seinem Produktionsstatement für das erste Quartal, seine früheren Vorhersagen von 360.000 bis 400.000 Auslieferungen in 2019, dank der starken Nachfrage aus Europa und China. In Nordamerika war das Model 3 erneut die bestverkaufte Premiumlimousine mittlerer Größe, von der 60% mehr abgesetzt wurden, als von der Nummer 2, so das Statement von Tesla.

Wir finden es allerdings ziemlich schwierig der Tesla-Aktie etwas Positives abzugewinnen und so geht es auch vielen führenden Analysten an der Wall Street. Wie Joseph Spak von RBC Capital Markets meint, wird der Rückgang der Auslieferungen von Model S und X Teslas Gewinn im ersten Quartal negativ beeinflussen und könnte möglicherweise mehr als 1 Mrd USD von Teslas Umsatzschätzungen abzwacken.

Für uns ist die größte Sorge Teslas Management seiner Cashflows, zu einer Zeit, in der die Nachfrage nach seinen Fahrzeugen fällt und es Geld braucht, um fällig werdende Schulden zu begleichen. Tesla hatte zum Ende des letzten Quartals rund 3,7 Mrd USD an Barmitteln und Äquivalenten in der Kasse, hat aber im Februar eine Wandelanleihe in Höhe von 920 Mio USD beglichen. Eine weitere Anleihe von 566 Mio USD wird im November fällig, zeigen Daten von Bloomberg.

Fazit

Teslas neueste Nachfrageprognosen für seine elektrischen Autos bestätigen unsere Zweifel über die Fähigkeit des Unternehmens, in 2019 profitabel bleiben zu können. Mit ihren geringen Barreserven, ihrer Vermarktungsstrategie in der Luft und des Dauergefechts ihres CEOs mit der US-Börsenaufsicht, sehen wir nicht wie die Firma in nächster Zeit wieder in ruhiges Fahrwasser gelangen kann.. Investoren sollten keine Position in der Aktie aufmachen, als derart viel Unsicherheit den Ausblick für das Wachstum des Unternehmens stark eingetrübt hat.

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