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Top-CEOs warnen vor Rezessionsgefahr im zweiten Halbjahr - liegen sie damit richtig?

Veröffentlicht am 16.07.2023, 14:03
Aktualisiert 29.08.2023, 16:02
  • Das EPS-Wachstum des S&P 500 für Q2 2023 wird voraussichtlich bei - 7,2% liegen, das kennzeichnet die niedrigste Rate seit fast drei Jahren und möglicherweise das dritte Quartal mit negativem Gewinnwachstum in Folge
  • Schlagwörter aus dem 2. Quartal und damit für das zweite Halbjahr: Rezessionsrisiko, steigende Zinsen, Beschäftigung
  • Der LERI (Late Earnings Report Indicator) zeigt, dass die Unsicherheit der Unternehmen auf ihren höchsten Stand seit der Pandemie gestiegen ist
  • Zu Beginn der Berichtssaison für das 2. Quartal werden sich die Anleger mit vielen bohrenden Fragen befassen, eine davon ist besonders dringlich: „Steht eine Rezession noch bevor oder haben wir sie schon verpasst?“ In den kommenden Wochen werden sie auf der Suche nach Antworten auf ihre Fragen ganz besonders auf die Quartalszahlen der US-Unternehmen achten.

    Technisch gesehen haben wir bereits eine Gewinnrezession hinter uns gebracht - definitionsgemäß durch zwei aufeinanderfolgende Quartale mit negativem Wachstum. Das 4. Quartal 2022 und 1. Quartal 2023 endeten mit Wachstumsraten von -4,6 % bzw. -2,0 %. Die aktuellen Erwartungen für die Gewinne im 2. Quartal 2023 sind sogar noch schlechter, das EPS-Wachstum des S&P 500 wird im Jahresvergleich auf 7,2 % geschätzt, ein Rückgang um zwei Prozentpunkte in drei Monaten.

    Aber ist die andauernde Gewinnrezession (in der die Unternehmen die Erwartungen übrigens immer noch um rund 73 % übertroffen haben) ein Vorbote für eine weitreichendere Rezession? Diese Frage lässt sich nur schwer beantworten. Normalerweise ist eine Rezession durch eine Bodenbildung an den Märkten, bei den Erträgen und in der Wirtschaft gekennzeichnet. Diese Abfolge trifft dieses Mal nicht zu. Die Märkte zeigen sich nach wie vor robust: Der Nasdaq Composite, der S&P 500 und der Dow Jones Industrial liegen in diesem Jahr alle im Plus (um ca. 30 %, ca. 15 % bzw. ca. 2 %), und viele Analysten glauben, dass die Talsohle bereits im Herbst 2022 durchschritten wurde. Nach zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit BIP-Rückgängen im ersten und zweiten Quartal 2022 ist das BIP in den letzten drei Quartalen gewachsen.

    Und woher kam der größte Beitrag zum BIP? Vom Verbraucher. Die Konsumausgaben machen 70 % des BIP aus. Und wer hat die Konsumausgaben angetrieben? Der starke Arbeitsmarkt. Wenn die Menschen das Gefühl haben, dass ihr Arbeitsplatz sicher ist und sie problemlos eine neue Stelle finden können, sind sie eher bereit, ihr frei verfügbares Einkommen auszugeben. Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor angespannt: Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei 3,6 %, die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft betrug im Juni 209 000, und die Zahl der Jobs im Privatsektor stieg im selben Monat um 497 000. Der Jobmarkt ist jedoch ein Spätindikator, und viele Ökonomen glauben, dass er zu lange zu robust war und dass sich dies jederzeit ändern könnte.

    Eins der Themen, die die CEOs in ihren Berichten für das 2. Quartal wahrscheinlich ansprechen werden, sind die gestiegenen Kosten für Neueinstellungen sowie aktuelle Informationen über bereits angekündigte Kostensenkungspläne und ihre Auswirkungen auf den Gewinn. Viele der Informationen in den Gewinnberichten für das 2. Quartal sind rückblickend, dennoch geben sie den Prognosen für die folgenden Quartale die bestmöglichen Hinweise darauf, wie das Management die finanzielle Gesundheit seines Unternehmens einschätzt.

    LERI-Update - CEOs so verunsichert wie seit der Corona-Pandemie nicht mehr

    Ein erster Hinweis darauf, dass die CEOs nicht besonders zuversichtlich sind, lässt sich aus den Daten des Late Earnings Report Index (LERI) für die bevorstehende Berichtssaison ablesen.

    Der Late Earnings Report Index (LERI) überwacht Änderungen bei den Terminen der Gewinnmeldungen von börsennotierten Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 250 Mio. USD und mehr. Mit einem Ausgangswert von 100 dient der LERI als Kompass in den stürmischen Gewässern der Wirtschaft. Jeder Punkt über diesem Wert signalisiert eine gewisse Unruhe und Unsicherheit in den Unternehmen, während ein LERI-Wert unter 100 darauf hinweist, dass die Firmen glauben, eine verflucht klare Glaskugel für die nahe Zukunft zu besitzen.

    Obwohl wir den LERI für die Berichtssaison zum zweiten Quartal 2023 (Berichterstattung im dritten Quartal 2023) offiziell erst etwas später berechnen werden, liegt der aktuelle LERI-Wert vor der Hochphase der Saison bei 155 und damit auf dem höchsten Stand seit der Corona-Pandemie. Bis zum 10. Juli gab es 31 "Late Outliers" und 18 "Early Outliers". Normalerweise steigt die Zahl der "Late Outliers" mit der fortschreitenden Berichtssaison an, was bedeutet, dass sich der LERI ab jetzt nur noch verschlechtern kann, da die Unternehmen mit Blick auf die zweite Jahreshälfte zunehmend besorgt sind.

    Der kürzlich vom Conference Board veröffentlichte „Measure of CEO Confidence“ bestätigt diesen anhaltenden Pessimismus der amerikanischen Unternehmen. Der Bericht vom 4. Mai zeigt, dass die Kennzahl im 2. Quartal 2023 auf 42 gesunken ist, verglichen mit 43 im 1. Quartal 2023. Eine Kennzahl unter 50 signalisiert, dass die CEOs weiterhin "weitgehend pessimistisch über die Zukunft der Wirtschaft" sind.

    LERI (Index für verspätete Gewinnmeldungen)

    Late Earnings Report Index (LERI)

    Quelle: Wall Street Horizon

    Ergebnisflut im 2. Quartal

    Dieses Mal fallen die Wochen mit den meisten Ergebnissveröffentlichungen in den Zeitraum zwischen dem 24. Juli und dem 11. August, hier werden in jeder Woche mehr als 2.000 Meldungen erwartet. Der 3. August verspricht der aktivste Tag zu werden, hier werden 1.065 Unternehmen ihre Bücher öffnen. Bislang haben nur 41 % der Unternehmen (aus unserem Coverage-Universum von mehr als 9.500 globalen Namen) ein genaues Datum bestätigt, so dass sich hier noch einiges ändern kann. Die übrigen Daten sind Schätzungen auf der Grundlage historischer Berichtsdaten.

    Q1 Berichtssaison - Nordamerika vs. weltweit

    Quelle: Wall Street Horizon

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Aktuelle Kommentare

ja die Rezession wird kommen
"die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft betrug im Juni 209 000" Wahnsinn! Über 99% der Beschäftigten arbeiten also in der Landwirtschaft. Ich dachte immer die USA währen ein High-Tech Land.???
der Name scheint Programm oder wollen Sie nochmal lesen ? Wußte ich ja gar nicht dass nur 290.000 im Juni außerhalb der Landwirtschaft gearbeitet hat und Herr Ramser dann „errechnet“ dass diese Anzahl 99%(!) der Beschäftigten ausmacht.
Problematisch wird es, wenn man Übersetzungen kein Glauben mehr schenken kann und das Vertrauen in Berichte schwindet.
Dieser dort genannte Satz ist für jeden erkennbar eine Verlinkung! Wer dann ein Fragezeichen im Kopf gehabt hätte und wirklich Interesse an den Infos hat, hätte sie einfach angeklickt und es wäre alles klar gewesen!
Super Bericht!!!
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