Dem Ukraine-Krieg, anhaltenden Lieferengpässen, hohen Inflationsraten, stetig steigenden Zinsen und einer global betrachtet gedämpften Nachfrage zum Trotz konnte der bayrische Autobauer BMW (ETR:BMWG) im Jahr 2022 nach Zahlen ein Rekordergebnis verzeichnen. Während der Umsatz im vergangenen Jahr 142.6€ Milliarden betrug und somit um 28% zulegte (2021: 111€ Milliarden), stieg der Gewinn gar überproportional an: Ganze 49% schoss dieser nach oben, entsprechend standen hier letztlich 18.6€ Milliarden zu Buche. Und das, obwohl 2022 „lediglich“ 2.4 Millionen Fahrzeuge und somit rund 100 000 weniger als im Vorjahr verkauft wurden. Zurückzuführen sind die dennoch stark angestiegenen Zahlen auf unterschiedliche Faktoren.
Dividendenzahlungen in Höhe von 5.5€ Milliarden
Zum einen lief das Geschäft in China auch weiterhin sehr gut. Zum anderen verkaufte BMW insgesamt viele teurere Modelle, wodurch letztlich der zurückgegangene Absatz egalisiert wurde. Hinzu kommen stark gestiegene Preise für Neuwagen. Außerdem profitierte der Automobilproduzent vom schwachen Euro. Stark – und vor allen Dingen positiv – ins Gewicht fiel zudem der Erwerb der Mehrheitsanteile am chinesischen Gemeinschaftsunternehmen BMW Brilliance Automotive (BBA) respektive die Neubewertung der bereits zuvor gehaltenen Anteile, welche 7.7€ Milliarden und somit rund ein Drittel am Vorsteuerergebnis (23.5€ Milliarden) ausmachten. Profitieren vom Rekordgewinn werden übrigens auch die Anleger – und somit möglicherweise auch Sie. Um fast 3€, von 5.80€ auf 8.50€, erhöhte das Unternehmen nun nämlich die Dividende je Aktie. In Summe schüttet das Münchener Unternehmen also 5.5€ Milliarden an seine Aktionäre aus, was einer Steigerung von über 40% entspricht.
Aufsichtsrat beruft neuen Finanzchef
Auch personell gibt’s aus dem Hause BMW etwas Neues zu berichten: So hat der Aufsichtsrat etwas überraschend einen neuen Finanzvorstand berufen. Walter Mertl tritt ab Mai die Nachfolge von Nicolas Peter an, der sich in den Ruhestand verabschiedet. Mertl ist bereits seit 1998 im Unternehmen und füllte unterschiedliche leitende Positionen in den Ressorts Finanzen und Vertrieb aus. Aktuell fungiert er als Chef der Controlling-Abteilung. Aufsichtsratschef Reithofer ist zwar voll des Lobes für den abtretenden Peter – „ein großer Glücksfall für die BMW Group“, dem das Unternehmen große Fortschritte zu verdanken hat – hebt aber auch die „hohe fachliche Expertise“ sowie die „Führungskompetenz“ des designierten Chefs der Finanzabteilung Mertl hervor.
Achtjährige Korrektur – und noch ein Stück zu gehen
Das Wertpapier das Autobauers, welches wir selbstverständlich in unserem DAX40-Aktienpaket führen, befindet sich unserer primären Einschätzung nach seit ziemlich genau acht Jahren in einer komplexen Korrekturbewegung. Die Anstiege in Höhe von rund 180%, die der Kurs seit dem Corona-Tief im März 2020 ausgebaut hat, schätzen wir entsprechend vorrangig als rein korrektiv ein. Wir rechnen damit, dass sich die Aufwärtsbewegung imminent noch etwas gen Norden ausdehnt, ehe es hier zu starken Abverkäufen mit Kursen im Bereich der 50€ kommen sollte.
Für mehr aktuelle Inhalte, Prognosen und Einblicke klicken Sie bitte hier!