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Trotz Staatshilfen in Milliardenhöhe: Lufthansa-Vorstände kassieren hohe Boni

Veröffentlicht am 21.12.2022, 15:16
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Über viele Jahre hinweg steigerten Airlines weltweit ihre Umsätze kontinuierlich, nichts schien die Nachfrage nach Flügen erschüttern zu können. Doch dann kam Corona. Und mit dem Virus der Nachfrage-Einbruch. Fluggesellschaften (NYSE:JETS) rund um den Globus gerieten in der Folge in finanzielle Schieflage. So auch die größte ihrer Art in Europa: die Lufthansa (ETR:LHAG). Bei der Kranich-Airline lief in den beiden Covid-Jahren 2020 und 2021 ein operativer Verlust in Höhe von 7.8€ Milliarden an. Um eine mögliche Insolvenz zu vermeiden, sprang letztlich der deutsche Staat vorübergehend als Anteilseigner ein und brachte das Unternehmen im Rahmen eines 4€ Milliarden schweren Rettungspakets wieder in die Spur.

Der deutsche Staat verdiente an der Lufthansa-Rettung rund 760€ Millionen.

Geknüpft an die Rettung waren aber natürlich auch Bedingungen. So sollten unter anderem die Vorstände auf Bonuszahlungen für die Zeit, in denen der Staat am Unternehmen beteiligt ist, verzichten. Und dies war er noch bis zum September dieses Jahres. Nun wurde jedoch jüngst bekanntgegeben, dass der Lufthansa-Aufsichtsrat – den staatlichen Auflagen zum Trotz – den Boni für 2021 und 2022 zugestimmt habe und das Top-Management nun wohl doch Millionen kassiert. Und hierbei war es dem Vorstand wohl ein Leichtes, die diesbezüglichen – wohl nicht ganz zu Ende gedachten – Vorgaben des deutschen Staates mit einem simplen Trick zu umgehen.

Aus einem Gutachten des Lufthansa-Aufsichtsrats geht Unternehmensaussagen zufolge nämlich hervor, dass die Fluggesellschaft nicht gegen die staatlichen Boni-Auflagen verstößt, wenn es die Bonuszahlungen für die Vorstände erst im Jahr 2025 ausbezahlt. Und genau das tut die Airline jetzt. Für die Jahre 2021 und 2022 sollen CEO Carsten Spohr und weitere fünf Vorstandsmitglieder in drei Jahren entsprechend Bonuszahlungen in Höhe von bis zu 5€ Millionen erhalten. Pro Person, wohlgemerkt. Begründet wird dies unter anderem damit, dass die Personen im Top-Management in den Corona-Jahren auf einen in unwesentlichen Teil ihrer Gehälter verzichtet habe.

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Hier kann man natürlich – wie man es hierzulande auch äußerst gut beherrscht – die Moralkeule schwingen. Ist es in Ordnung, dass ein Unternehmen, welches vor wenigen Monaten noch auf staatliche Hilfe angewiesen war, für die dafür verantwortlichen Krisenjahre rückwirkend Bonuszahlungen in Millionenhöhe an sein Top-Management ausschüttet? Nun ja, auf der moralischen Bewertungsebene gibt es hier sicherlich unterschiedliche Standpunkte. Auch, weil zum einen im Zuge der Pandemie rund 30 000 Mitarbeiter vor die Tür gesetzt wurden, und zum anderen natürlich auch die im Unternehmen verbliebenen Beschäftigten im Rahmen von Kurzarbeit auf einen beachtlichen Teil ihrer Gehälter verzichten mussten. Rein rechtlich betrachtet hat sich die Lufthansa mit diesen Zahlungen – so wie es sich zumindest aktuell darstellt – aber wohl nichts zuschulden kommen lassen. Und letztlich war es auch nicht so, dass der deutsche Staat bei der Lufthansa-Rettung massig Steuergeld versenkt hat. Vielmehr hat die Airline die Hilfen inzwischen vollständig zurückbezahlt, der Bund hat bei der ganzen Geschichte gar einen Gewinn in Höhe von rund 760€ Millionen eingefahren.

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