Die Anleger warteten nach einem langen Wochenende ab. Die Märkte waren gestern in vielen Ländern weiter geschlossen (Ostermontag). Am Dienstag blieb die Risikoaversion am Devisenmarkt weiter hoch, der japanische Yen und der Greenback zogen gegenüber den meisten ihrer Peers an, nachdem Donald Trump sich entschieden hatte, die Verzichte für wichtige Importeure von iranischem Rohöl zu beenden. Der USD/JPY fiel um 0,30% auf 111,65, bevor er sich auf 111,85 erholte. Der US-Dollar stieg gegenüber den qualitativ hochwertigen Rohstoffwährungen wie dem Aussie und Kiwi ((+0,34% bzw. 0,33%). Die Einheitswährung fiel um 0,13% auf 1,1243. Insgesamt handelte der gesamte Devisenmarkt in den letzten Tagen in einem engen Bereich, da die Anleger auf weitere Informationen hinsichtlich der möglichen Verlangsamung der globalen Wirtschaft warten. Die Berichtssaison, die eben erst begonnen hat, könnte einige Hinweise zu den kurz- bis mittelfristigen Aussichten bieten und möglicherweise die Anleger beruhigen.
Die Rohölpreise für WTI und Brent testen weiter höhere Werte, da die Marktteilnehmer davon ausgingen, dass die acht Ländern, die von dem Verzicht profitierten, auf andere Produzenten übergehen müssen, was unweigerlich zu einem Preisanstieg führen würde. Das WTI handelte zum ersten Mal seit Ende Oktober letzten Jahres über 65 USD, ein Plus von 0,60% im Tagesvergleich, während sein Gegenstück von der Nordsee 0,25% auf 74,23 USD pro Barrel anzog.
Es ist keine Überraschung, dass Trump in einem Tweet schrieb, dass «Saudi-Arabien und andere in der OPEC die Differenz im Ölfluss durch unsere nun vollständigen Sanktionen auf das iranische Öl mehr als ausgleichen werden». Liest man zwischen den Zeilen, so sieht man, dass auch die USA davon profitieren werden, indem die Nachfrage nach US-Öl steigt. Der Iran produzierte etwas weniger als 2,7 Mio. Barrel pro Tag und exportierte rund 1,3 Mio. Barrel pro Tag. China importiert fast die Hälfte der iranischen Ölexporte, weshalb es daher sehr wahrscheinlich ist, dass der Verzicht für das Land verlängert wird. Das Ziel der US-Regierung ist es, den Iran zu zwingen, sich an den Verhandlungstisch zu setzen und die Liste mit 12 Forderungen anzunehmen, bevor die USA die Sanktionen aufhebt. Aufgrund der Tatsache, dass diese Anforderungen gegen 20 Jahre iranischer Aussenpolitik sprechen besteht keine Chance, dass sie angenommen werden. Kann der Iran kein einziges Barrel exportieren, so könnte das die Strait of Hormuz blockieren und somit die Ölmärkte deutlich stören.