Tür und Tor zur Börse: Der Broker

Veröffentlicht am 16.06.2023, 11:42

Wer an der Börse handeln möchte, kann dies nicht einfach selbst auf dem direkten Wege tun – dazu benötigt man einen Broker. Doch wer oder was genau ist ein Broker und wie sieht seine Arbeit aus?

Was ist ein Broker?

Allgemein gesagt, ist ein Broker ein Finanzdienstleister, der im Auftrag von Anlegern Handelsobjekte an der Börse vermittelt, daher wird er auch als Börsenmakler oder Zwischenhändler bezeichnet. Er kann eine (einzelne) Person sein, als Unternehmen auftreten oder als Teil eines Kreditinstituts arbeiten, unterliegt aber stets der Bankenaufsicht – zumindest in den meisten Ländern. Bei den Handelsobjekten kann es sich um ganz unterschiedliche Dinge handeln – etwa um Aktien, Anleihen, Devisen und Versicherungen, aber auch um Rohstoffe, Waren (commodities) oder elektrischen Strom.

Wer an der Börse handeln möchte, benötigt einen Broker. Doch wer oder was genau ist ein Broker und wie sieht seine Arbeit aus?

Entstanden ist der Tätigkeitsbereich des Brokers aufgrund des sogenannten Glass-Steagall Acts. Dieser besteht in zwei Gesetzen, die 1933 in den Vereinigten Staaten verabschiedet wurden, um die funktionale Trennung von Banken- und Börsengeschäften zu sichern. So sollte damals die Bankenkrise während der „Großen Depression“ bekämpft werden. Seinen Namen verdankt das Gesetzespaket dem Senator Carter Glass und dem Kongressabgeordneten Henry B. Steagall.

Wie arbeitet ein Broker?

Da Anleger also ihre Order nicht direkt an der Börse platzieren können, müssen sie sich an einen Broker wenden. Dieser nimmt die Order entgegen, wobei er ausschließlich im Auftrag und nicht auf eigene Rechnung handelt. Er hält also keine eigenen Handelspositionen und trägt somit auch selbst kein Risiko in Bezug auf Kursbewegungen, Liquidität, Marktentwicklungen oder Zinsen. Eine Ausnahme bilden die sogenannten Broker-Dealer. Diese handeln Wertpapiere mit dem eigenen Unternehmenskapital und können somit auch Verluste machen. Für den Anleger ist dies aufgrund der Geschwindigkeit, in welcher die Transaktionen verbucht werden, in der Regel aber nicht bemerkbar.

Heutzutage gibt ein Broker die Handelsaufträge nicht mehr physisch an die jeweilige Börse weiter, sondern er stellt vielmehr die nötige digitale Infrastruktur, also eine digitale Handelsplattform, zur Verfügung. Dabei bieten manche Broker ihre eigene Plattform an und andere bedienen sich einer übergreifenden Plattform, die verschiedene Broker gemeinsam nutzen. Letztere werden auch Meta (NASDAQ:META) Trader genannt.

Welche Broker gibt es?

Je nach gehandelten Objekten, oder auch je nach Fachgebiet, gibt es verschiedene Arten von Brokern. Aktienbroker (stock broker) für Wertpapiere, Warenbroker (commodity broker) für Waren, Versicherungsbroker (insurance broker) für Versicherungen und so weiter. Allerdings gibt es auch Allround Broker, welche den Handel mit fast allen marktverfügbaren Finanzprodukten anbieten. Allgemeinere Gruppen bilden noch Carrying Broker, die Aufträge kleinerer Broker sammeln, Prime-Broker, die Vermögen von Hedgefonds verwalten und sich somit an institutionelle Anleger richten und schließlich Direktbroker, bei denen Anleger über die zur Verfügung gestellte Handelsplattform direkten Zugang zu den Märkten erhalten. Zu letzterer Gruppe gehören auch die Discountbroker, die hin und wieder auch Neo-Broker genannt werden. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders niedrige Gebühren verlangen, dafür aber auch nur wenig bis gar keine Beratung anbieten. Der erste deutsche Discountbroker entstand im Jahr 1994 mit der Direkt Anlage Bank, die heute unter dem Namen DAB BNP Pariba weiter existiert. Einige Discountbroker lassen ihre Verrechnungskonten von einer anderen Bank verwalten und manche führen gar keines, sondern legen stattdessen das nicht investierte Geld selbst am Kapitalmarkt an. Das Gegenteil vom Discountbroker ist der Full-Service-Broker, der sowohl Verwaltung als auch Beratung anbietet.

Was kostet ein Broker?

Je nach Broker sind die beim Handeln zu erwartenden Kosten unterschiedlich. Bei manchen wird schon für die Eröffnung eines Handelskontos eine Gebühr fällig. In jedem Fall muss aber mit der Brokergebühr (brokerage), also einer Art Provision, gerechnet werden, die mitunter auch als Handelsentgelt, Maklercourtage oder Transaktionsgebühr bezeichnet wird. Dazu kommen Trading-Gebühren oder Orderentgelte. Diese unterscheiden sich je nach gewählter Börse und werden manchmal in Form eines Festpreises berechnet und manchmal als prozentualer Anteil des jeweiligen Handelsvolumens (meist zwischen 0.01% und 0.05%). Schließlich fallen noch Kosten für Clearing & Settlement an, die meist unter 1€ liegen. Dabei handelt es sich um die einzelnen Schritte, in denen das Geld beim Handel bewegt wird. Clearing wird die Annahme der jeweiligen Transaktion durch die entsprechende Bank genannt und Settlement umfasst den Eingang des Geldes beim Empfänger.

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