Der Preis von Amerikas liebster Zitrusfrucht explodiert in ungeahnte Höhen.
Von der düsteren Schlagzeile “Orange ist das neue Rot” von Bloomberg vor zwei Monaten, als der Preis sein tiefstes Niveau seit 2016 erreichte, haben sich Orangensaftfutures plötzlich in einen Bullenmarkt bewegt, als kleiner als erwartete Früchte und Sorgen über Trockenheit pessimistische Investoren zu Käufern werden ließen.
Die Wende ist nicht weniger als spektakulär.
Eine Rallye dreimal mächtiger als die von Öl
Orangensaft ist auf dem Weg zu einem 12 prozentigen Gewinn in der Woche, eine Rallye die fast dreimal so stark ist wie die beim US-Erdöl.
Orangensaftfutures hatten in den ersten beiden Monaten des Jahres insgesamt 9% an Wert verloren, dank einer reichen Ernte. Im Dezember erlitten sie sogar noch einen stärkeren Preiseinbruch von 13%.
Aber mit der gegenwärtigen Rallye—der größten in drei Jahren—gibt es jetzt einen wenn auch bescheidenen Gewinn für das laufende Jahr.
Und die Charts suggerieren, es könnte noch besser kommen.
Zu Handelsende am Donnerstag für den Frontmonat Mai des Saftkontraktes an der Warenterminbörse ICE Futures US wurde ein Referenzpreis von 1,2493 USD das Pfund bestimmt.
Technische Analysten sehen Orangensaft als 'Stark Kaufen'
Technische Analysten auf Investing.com empfehlen den Maikontrakt auf Orangensaft als “Stark Kaufen”, und sehen sein stärkstes Aufwärtspotential bei 1,3171 USD—oder weitere 5% über dem gegenwärtigen Niveau.
Die Ironie ist dem Rohstoffmarktbeobachter und unabhängigen Händler Mike Seery nicht entgangen, dessen Antwort auf die Rallye dieser Woche ein Blogbeitrag war, mit dem Titel: “Was ist mit Orangensaft los?”
Der Gründer von Seery Futures aus Plainfield in Illinois, schrieb:
“Ich habe über den Orangensaftmarkt seit geraumer Zeit geredet, als der Ausbruch über dem Niveau von 1,2280 USD stattfand.”
“Allerdings liefen die Preise so schnell nach oben, dass ich zögerlich war, hinein gelockt zu werden, und daher immer noch am Seitenaus sitze.”
Seery fügte hinzu, dass, sollte das Niveau von 1,22 USD zurückkehren, er diesmal zuschlagen würde.
Während bei Orangensaft mit Sicherheit ein Boden gebildet zu sein scheint, suggerierte Seery auch, dass Long-Positionen einen Stop-Loss unter das Mehrjahrestief von 1,1490 USD platzieren, sollte der Markt die Richtung ändern.
Druck könnte zunehmen, sollte Erntewetter gut bleiben
So, wie schaut es beim Wetter für die Orangenernte aus und wie kann es den Markt wieder zum Stolpern bringen?
Jack Scoville, Analyst für Agrarrohstoffe bei der Price Futures Group aus Chicago, sagte, die Orangenernte im größten Anbaustaat Florida bleibt im Gang, aber das Wetter sei überwiegend trocken.
Für die Jahreszeit ungewöhnlich warmes oder sogar kaltes Wetter kann zu trockenen Orangen führen, da die Bäume eher an der Begrenzung und Beseitigung der Schäden arbeiten, als die Orangen reifen zu lassen.
Scoville sagte, Früchte gäbe es in Florida viele, aber die Anbauer sehen “kleine bis gute Größen” und Bewässerung werde überall genutzt, um der Trockenheit zu begegnen.
Die Blüte für die nächste Ernte hält an, sagte er und neue Früchte beginnen sich schon an einigen Bäumen zu formen. Gutes Wetter wird ebenfalls aus dem wichtigsten Anbauland für Zitrusfrüchte, Brasilien, gemeldet, hob Scoville hervor und einige hilfreiche Regenfälle werden dort in dieser Woche erwartet—was den Markt unter Verkaufsdruck setzen könnte, sollten die positiven Anbaubedingungen Bestand haben.
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