Kolumne von Markus Blaschzok am 10. November 2020
Die Märkte waren in der vergangenen Handelswoche extrem volatil. Der US-Dollar stürzte aufgrund des Wahlchaos ab, während diametral gegensätzlich alles andere aufgrund dieser Abwertung des Greenbacks anstieg. Während der USD-Index fast auf ein Zweijahrestief bei 92 Punkten einbrach, profitierte davon der Wechselkurs des Euros zum US-Dollar mit einem Anstieg auf fast 1,19 US-Dollar je Euro. Wir hatten prognostiziert, dass auf einen Wahlsieg von Donald Trump ein stärkerer US-Dollar und ein Einbruch des Goldpreises folgen sollte, während ein Sieg von Joe Biden einen schwächeren Dollar und einen steigenden Goldpreis nach sich ziehen würde. Und so kam es, dass in der Wahlnacht der Dollar zuerst Stärke zeigte und der Goldpreis fiel, solange Trumps Chancen auf einen Sieg hoch waren und dieser vor Biden führte. Als sich das Blatt jedoch am Wahlmorgen des 4. November zugunsten von Joe Biden plötzlich drehte, brach der US-Dollar ein und der Euro schoss von 1,16 im Tief auf 1,19 US-Dollar binnen nur vier Handelstagen steil nach oben.
Der US-Aktienmarkt profitierte ebenfalls von der Dollarschwäche, sodass der US-Aktienindex S&P500 um 200 Punkte anstieg und fast ein neues Allzeithoch bei 3.566 Punkten erreichte. Der Silberpreis fiel in der Wahlnacht auf 23,20 US-Dollar und stieg bis Montagmittag um fast drei US-Dollar auf 26 US-Dollar an. Der Goldpreis fiel bis Mittwochmorgen auf 1.882 US-Dollar, um in den folgenden vier Handelstagen um 80 US-Dollar auf 1.962 US-Dollar anzusteigen.
Gegen 12:45 Uhr am gestrigen Tag lief die Meldung zu einem vermeintlich wirksamen CoViD-19 Impfstoff des Pharmaunternehmens Pfizer (NYSE:PFE) über den Ticker. Dieser soll eine Effizienz von 90% haben und keine Nebenwirkungen aufzeigen. Dazu muss man wissen, dass 5% bis 10% aller geimpften Personen, bei welchem Impfstoff auch immer, sogenannte Impfversager sind und nach der Impfung keinen Schutz haben. Die 90% entsprächen also einem guten Impfstoff. Der S&P500 schoss auf diese Meldung hin gleich noch einmal 100 Punkte auf 3.662 Punkte nach oben, während der Goldpreis um über 100 US-Dollar und der Silberpreis um 2,2 US-Dollar einbrach. Der zyklische Kupferpreis stieg auf ohnehin hohem Preisniveau noch einmal an, während der Platinpreis mit Gold und Silber heute einbrach. Palladium, dessen Markt eng ist, reagierte hingegen zyklisch und stieg entkoppelt von den anderen Edelmetallen an, in Aussicht auf ein Ende der Lock- und Shutdowns und somit besseren Wirtschaftsaussichten.
Die US-Notenbanksitzung am Donnerstag war ein Non-Event. Die US-Notenbank (Fed) hat ihre Bilanzsumme seit vier Monaten nicht ausgeweitet, während die EZB deutlich mehr Geld als die Fed gedruckt hatte. Die Europäische Zentralbank weitete ihre Bilanzsumme seit der Shutdown-Krise hingegen stärker als die Fed aus. Die US-Notenbank stellte jedoch für Dezember eine Ausweitung der Wertpapierkäufe in Aussicht, sodass im kommenden Jahr die Bilanzsumme wieder anwachsen könnte, was einen weiteren Anstieg des Goldpreises neu befeuern dürfte.
Da sich die blaue Welle eher als blaue Pfütze entpuppte, scheint es, als würde der US-Senat weiterhin von den Republikanern dominiert werden. Dies würde den utopischen Plänen von Biden und Harris einen Strich durch die Rechnung machen und die Expansion des Regierungsapparats, trotz eines demokratischen Präsidenten, einhegen und Washington womöglich zu einem Stillstand verdammen, der gut für die US-Wirtschaft wäre. Es ist immer gut für die Wirtschaft, wenn sich die Politik nicht einmischt, keine neuen Steuern erhebt oder durch Subventionierungen Fehlallokationen erzeugt. Die geplanten Steueranhebungen wären damit größtenteils vom Tisch und die US-Wirtschaft könnte weiter anwachsen, während auch die geplanten Ausgabenprogramme sowie die Ausweitung des Wohlfahrtsstaates ausgebremst würden. Das Szenario eines Senats in den Händen der Republikaner ist sogar das am wenigsten inflationäre Szenario, weshalb die US-Notenbank ihre Druckerpressen wieder schneller laufen lassen dürfte, während ein neues Shutdown-Hilfsprogramm für die Wirtschaft eher vergleichsweise gering ausfallen könnte und scheinbar erst im kommenden Jahr verabschiedet wird. Dies sind Punkte, die den Gold- und Silberpreis kurzfristig eher noch belasten könnten.
Der Rohölpreis stieg in der vergangenen Handelswoche hingegen an, da Biden versprach den Green Deal umzusetzen und nicht nur die Förderung der Fracking-Industrie zu beenden, sondern diese ganze Industrie abschaffen zu wollen. Dies würde sehr viel Angebot vom Weltmarkt nehmen, wovon der Rohölpreis langfristig profitieren würde. Insgesamt bleibt abzuwarten, wer die US-Wahl letztlich gewinnen wird. Je nachdem ob Trump oder Biden der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird, wird dies die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft und des Goldpreises massiv beeinflussen. Langfristig steht jetzt jedoch bereits fest, dass die USA und die Stärke des Dollars massiv unter dem Wahldesaster leiden werden und die Bevölkerung aktuell so gespalten ist, wie zuletzt vor der Sezession der Süd- von den Nordstaaten. Gold ist und bleibt der einzig sichere Hafen auf Sicht der nächsten Jahre!
Laufende US-Wahl wird noch starke Turbulenzen verursachen in den kommenden Wochen
Der US-Dollar brach vergangene Handelswoche drastisch ein und diametral gegensätzlich stieg der Goldpreis deutlich an. Der aktuell ablaufende Wahlkrimi in den USA, der die Grundfeste demokratischer Wahlen erschüttert und Unsicherheit an den Märkten erzeugt, ist die Ursache für diese Marktturbulenzen. Herausforderer Joe Biden hatte in jenen Staaten, in denen er teilweise weit abgeschlagen zurücklag, zum Ende der Auszählung überraschend aufgeholt und den amtierenden Präsidenten Donald Trump knapp überholt. Trumps Anwalt Rudy Giuliani kündigte einen großen Rechtsstreit an, um die Wahl neu auszuzählen und den seiner Meinung nach undemokratischen Wahlbetrug, für den es Hunderte von Beweisen und Indizien im ganzen Land geben soll, auf den Grund zu gehen. Die wichtigsten Anknüpfungspunkte von Trumps Wahlkampfteam sind:
- In 2019 hatte der Gesetzgeber in Pennsylvania den Act 77 verabschiedet, der besagt, dass keine Abwesenheits-Briefwahl gezählt werden darf, die nach 20 Uhr am Wahltag eingeht, ganz so wie es die Verfassung vorschreibt und in allen Bundesstaaten gehandhabt wird. Die Deadline für Briefwahlen muss die gleiche sein, wie für die Stimmabgabe im Wahllokal, womit ein Missbrauch der Briefwahl verhindert werden soll. Vor einigen Wochen hatte der Supreme Court in Pennsylvania jedoch das Gesetz geändert, sodass Briefwahlstimmen auch später eingehen dürfen, solange sie am Wahltag von der Post abgestempelt wurden. Das Verfassungsgericht der Vereinigten Staaten könnte nun feststellen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichts in Pennsylvania verfassungswidrig war, womit alle Briefwahlzettel, die in den Tagen danach eingingen, illegal sind. Der US-Bundesstaat Pennsylvania dürfte in diesem Fall flippen und an die Republikaner gehen. Verfassungsrichter Samuel Alito hatte am Freitag die Anordnung erlassen, dass alle Stimmen in Pennsylvania, die nach 8 Uhr, am 3. November eingingen, separiert und nicht gezählt werden dürfen.
- Die Dominion-Wahlautomaten in einem County des Staates Michigan hatten aufgrund einer „Software-Panne“ 6.000 Stimmen zu Ungunsten von Trump falsch Joe Biden zugesprochen. Nach der Korrektur des Fehlers flippte der County von den Demokraten zurück an die Republikaner. Allein in Michigan wurde in über 47 weiteren Countys die gleiche Software verwendet, weshalb überall dort nun von Hand neu ausgezählt werden muss, was einige Tage oder Wochen in Anspruch nehmen wird. Sollte es dort ähnliche Fehler gegeben haben, so könnte Michigan ebenfalls flippen und an die Republikaner gehen.
- Aufgrund von Betrugsvorwürfen und Unregelmäßigkeiten wird es wahrscheinlich eine Neuauszählung aller Stimmen in Georgia geben. Der State House Speaker von Pennsylvania fordert aktuell ebenso, dass„kein Kandidat, egal von welcher Partei, aufgrund von Fehlverhalten oder Misswirtschaft gewinnen sollte.“Er bittet den„Gouverneur von PA dringend, eine Prüfung aller Stimmen durchzuführen, damit alle Pennsylvanier und der Rest der Welt Vertrauen in den Wahlprozess haben können.“
- Das Stoppen der Auszählungen um 4 Uhr morgens in den demokratischen Bundesstaaten soll untersucht und alle illegalen Stimmen entfernt werden. So gab es am Mittwochmorgen eine Tranche von 65.000 Stimmen in Wisconsin die zu 100% an Biden gingen, was nach Angaben des Wahlkampfteams von Trump unmöglich sei. In Michigan wurde eine Tranche mit 130.499 Stimmen gänzlich für Biden um 4 Uhr morgens in das System gespielt. Trump vermutet hier eine Manipulation der Wahl.
Wie lange und wie stark wird dieser Wahlkrimi die Finanzmärkte und den Goldpreis beeinflussen?
Bei der US-Wahl von 2000 wurde der Kampf zwischen Al Gore und George Bush, die nahezu gleich viele Stimmen hatten, über 37 Tage hinweg an den Gerichten ausgefochten. Nach der US-Verfassung müssen bis 8. Dezember alle juristischen Fragen geklärt sein. Das Electoral College wird am 14. Dezember einen neuen Präsidenten wählen. Bis zum heutigen Tage wurde der neue 46. Präsident dieser Wahl noch nicht ernannt und die Stimmen werden aktuell weiter ausgezählt. Erst am 6. Januar wird es die Auszählung der Stimmen des Electoral College geben und der nächste US-Präsident verkündet werden.
Sobald feststeht, ob Biden oder Trump der nächste Präsident sein wird, dürften sich die Märkte beruhigen. Am 20. Januar folgt die Vereidigung des 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Gouverneurin Noem von South Dakota sagte, dass 70,6 Millionen Menschen, die für die Republikaner gewählt haben, eine Klärung der Vorwürfe verdienen und sichergestellt werden muss, dass es eine faire Wahl gab.
Die Selbstermächtigung Joe Bidens zum neuen US-Präsidenten, trotz der laufenden Neuauszählungen und Betrugsvorwürfen ist ein Skandal. Gerade jetzt muss sichergestellt werden, dass die Vorwürfe geklärt werden und der rechtmäßige Kandidat die Wahl gewinnt. Geschieht dies nicht, so droht den USA der Vertrauensverlust in das amerikanische Wahlsystem, was zur Zerreißprobe für die Union werden könnte. Eine darauffolgende Radikalisierung der beiden Lager, die etwa gleich groß sind, könnte zur Sezession einzelner Staaten oder gar zum Bürgerkrieg in einigen Jahren führen.
Biden hat mit seiner eigenmächtigen Siegeserklärung die Spaltung der USA verschärft und immensen außenpolitischen Schaden angerichtet. Die Medien entscheiden nicht, wer der nächste Präsident wird, sondern der Wähler und das Gesetz. Würden die Medien diese Entscheidung treffen, so gäbe es wohl nie wieder einen republikanischen US-Präsidenten. Es scheint, als hätte Biden Angst vor einer neuen Auszählung und man wollte mit der voreiligen Siegeserklärung Fakten schaffen und über die Medien Druck auf Gerichte, Abgeordnete, Anwälte und Unterstützer Trumps ausüben.
Die Weigerung der „Democrats“ das Ende der Wahl und die Neuauszählung abzuwarten, sowie geltende Gesetze und Regeln zu befolgen, lässt auf mangelndes Demokratieverständnis sowie die Achtung geltender Gesetze und der US-Verfassung schließen. Weder Russland, Mexiko, noch die Europäische Union, sowie viele weitere Staaten, haben bis dato Joe Biden als Sieger der US-Wahl anerkannt, wohl wissend, dass der nächste Präsident der USA noch nicht feststeht und man nicht weiß, mit wem man in den nächsten vier Jahren am Verhandlungstisch sitzen wird. Die nächsten Wochen werden turbulent werden, doch womöglich gibt es bis 8. Dezember bereits einen eindeutigen Sieger der Wahl. Bis dahin dürften die Märkte weiter volatil bleiben und man sollte im Trading nicht zu viel riskieren und stets Stop-Loss Orders setzen. Alles scheint aktuell möglich zu sein!
Technische Analyse zu Platin: Langfristige Kaufchance
Terminmarkt: Neutral in den vergangenen vier Wochen
Platin zeigt sich relativ schwach, wie in den Vorjahren. Seit einem Monat ist die Entwicklung immerhin neutral, während es sich im Verhältnis zu Palladium schwach zeigte. Das aktuelle physische Überangebot scheint immerhin gering zu sein, denn immer dann, wenn Gold und Silber steigen, sorgte die zusätzliche Investmentnachfrage nach Platin am physischen Markt dafür, dass ein leichtes Defizit entstand. Auf der anderen Seite fällt Platin immer mit einem fallenden Gold- und Silberpreis. Erst dann, wenn sich relative Stärke in den Terminmarktdaten zeigen wird, aufgrund eines Defizits am physischen Markt, wird Platin nachhaltig ausbrechen und in einen Bullenmarkt zurückkehren können.
Platin hat sich in den letzten zehn Jahren schlechter als alle anderen Edelmetalle entwickelt und war aufgrund eines persistenten Überangebots am physischen Markt sogar im Preis gefallen. Im Jahr 2001 war Platin mit einem Platin-Palladium-Ratio von 0,57 ähnlich günstig bewertet wie aktuell und stieg danach in den nächsten fünf Jahren auf ein Ratio von fünf an, was in etwa dem achtfachen Anstieg des Palladiumpreises entsprach.
Ob und wie schnell Platin sich wieder besser als die anderen Edelmetalle entwickeln können wird, hängt von politischen Förderungen (Brennstoffzelle) und Verboten (Diesel) sowie technologischen Neuerungen, industrieller Nachfrage sowie der Minenproduktion ab, weshalb eine mittel- bis langfristige Prognose kaum möglich ist. Die statistischen Chancen im Verhältnis zum Risiko scheinen jedenfalls sehr gut zu sein, wenn man in Platin spekulativ auf Sicht von einer Dekade investiert. Man sollte jedoch nicht mehr als 5% bis 10% Platin in einem gut diversifiziertes Edelmetalldepot allozieren und den primären Fokus auf die monetären Edelmetalle Gold und Silber legen.
Der Langfristchart für Platin zeigt den langfristigen Abwärtstrend, der bereits im vergangenen Jahr gebrochen wurde. Der Beginn der Rezession und der Shutdown sorgten für massiven Abgabedruck, wodurch der Platinpreis kurzfristig noch einmal unter 600 US-Dollar je Feinunze fiel. Die V-förmige Erholung des Platinpreises gelang nur, da auch die Minen vom Shutdown betroffen waren und die Förderung eingestellt werden musste, wodurch ebenfalls das Angebot einbrach. Ohne den Shutdown wäre in der Rezession nur die Nachfrage eingebrochen und der Platinpreis noch tiefer gefallen, wie in jeder Rezession der letzten fünfzig Jahre auch.
Jetzt, da die Geldmenge durch die Notenbanken drastisch ausgeweitet wurde und sich im kommenden Jahr verdoppelt haben wird, sowie auch die Wirtschaft sich sukzessive weiter erholen kann, treffen abgewertete Fiat-Währungen auf eine wieder ansteigende Nachfrage, was zumindest dafür sorgen sollte, dass im Bereich von 800 US-Dollar ein Boden ausgebildet werden könnte. Charttechnisch gibt es eine Kreuz-Widerstandszone zwischen dem langjährigen Widerstand bei 1.000 US-Dollar und dem langfristigen Abwärtstrend bei 1.100 US-Dollar je Feinunze. Ein Anstieg über den Abwärtstrend würde ein weiteres mittel- bis langfristiges Kaufsignal erzeugen und wahrscheinlich massive Investmentnachfrage nach sich ziehen. Der Platinpreis dürfte während der Ausbildung eines Bodens und einer Trendumkehr in den nächsten beiden Jahren sehr volatil bleiben, was kurzfristig agierenden Tradern immer wieder entsprechende Chancen auf kurzfristige Gewinne ermöglichen dürfte.
Der Tageschart zeigt den Widerstand bei 1.000 US-Dollar, der es uns im vergangenen Jahr immer wieder ermöglichte auf einen fallenden Preis zu wetten. Zum Jahreswechsel 2019/2020 baute sich extreme relative Schwäche und ein Überangebot am Platinmarkt auf, das sich letztlich mit dem Shutdown in einem Crash des Platinpreises entlud. Die Stärke und der Preisanstieg von April bis August war auf den Shutdown der Minenindustrie in Südafrika zurückzuführen und hatte uns überrascht. Mittlerweile haben die Minen einen Teil ihrer Operationen wieder aufgenommen und das Defizit hat sich in ein leichtes Überangebot gewandelt.
Seit Mitte März standen wir zumeist abseits und erst an der Marke von 1.000 US-Dollar bot sich guten Tradern wieder die Chance auf einen Short-Trade bis 860 US-Dollar.
Gewinnen die Republikaner mit Donald Trump, dürfte sich der US-Dollar wieder erholen und in diesem Umfeld könnte der Platinpreis noch einmal bis 800 US-Dollar oder etwas tiefer korrigieren, was wir als antizyklische Kaufchance sehen würden. Gewinnen hingegen die Demokraten und Biden wird neuer US-Präsident, so dürfte sich die Talfahrt des US-Dollars im kommenden Jahr beschleunigen und Platin womöglich kurzzeitig wieder ansteigen. Im nächsten Jahr könnte der Preis dann bereits inflationsinduziert den Abwärtstrend überwinden, insbesondere da Biden erneuerbare Energien wie Wasserstoff politisch subventionieren würde, was die Nachfrage nach Platin erhöhen könnte.
Physische Investoren, die das historisch günstige Ratio von Platin zu Gold, Silber und Palladium langfristig spielen wollen, sollten sich fragen, ob es wirklich sinnvoll ist einen weiteren Rücksetzer um 100$ abzuwarten und das Risiko einzugehen, womöglich diese langfristige Einstiegschance zu verpassen. Das Risiko für einen fallenden Preis nimmt täglich ab und die Chance für einen Ausbruch des Platinpreises steigt hingegen zunehmend.
Kurzfristig agierende Trader, die auf einen steigenden Preis von Platin setzen wollen, finden hingegen beim Palladium ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis (CRV), weshalb wir Palladium und nicht Platin long handeln würden auf kurzfristige Sicht. Insgesamt gefällt uns das Setup nicht, da der Platinmarkt in den vergangenen Monaten zwischen Überangebot und Defizit hin- und hersprang. Insgesamt ist das CRV für einen kurzfristigen Trade eher schlecht und man sollte besser Palladium handeln und bei Platin kurzfristig auf der Seitenlinie stehen. Für mittel- bis langfristige Investments scheint Platin hingegen sehr interessant zu sein.