Verhungerte Gegenbewegung

Veröffentlicht am 11.12.2013, 10:25
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Ich hatte vor einigen Tagen geschrieben, dass wir nach solchen Einbrüchen, wie wir sie gerade im DAX gesehen haben, die Gegenbewegungen analysieren mit dem Ziel, die Stärke des Marktes beurteilen zu können. Dazu folgender Chart:
Gegenbewegungen im Dax
Nach dem ersten Kurseinbruch kam es zu einer eher schwachen Gegenbewegung, die Kurse konsolidierten zunächst sogar seitwärts. Mit einer gewissen Zeitverzögerung kam es dann zu einem dynamischen Anstieg, der aber auch schnell wieder in sich zusammenfiel. Er erreichte im Hoch nicht einmal die 50-Prozent-Marke der vorherigen Abwärtsbewegung. Das ist ebenfalls ein eher schlechtes Zeichen, zumal selbst das Erreichen dieser 50 Prozent noch als (Abwärts) Trendbestätigend gegolten hätte. Erst Kurse über dieser Marke wären erste Anzeichen von Stärke gewesen.

Nach diesem kleinen Zwischenhoch liefen die Kurse wiederum seitwärts und heute verloren sie erneut dynamisch an Boden. Sollten die bisherigen Tiefs nun gerissen werden, müssen wir mit einer Fortsetzung der Abwärtsbewegung rechnen. Da es sich bei der Konsolidierung der vergangenen Tage dann lediglich um einer normale Flagge gehandelt hat, die überwiegend in der Mitte einer Trendbewegung auftaucht, ergibt sich daraus ein Kursziel von 8.871 Punkten (siehe rot gestrichelte Prognoselinie). Soweit die charttechnische Theorie.

Das große Aber

Nicht vergessen sollten wir aber, dass, wie mein Kollege Torsten Ewert es hier im Steffens Daily gestern dargestellt hat, die institutionellen Anleger eine Abrechnung auf oder über der 9.000er- Marke brauchen. Und so tritt ein anderes Szenario in den Vordergrund, im Chart mit der blauen Prognoselinie gekennzeichnet:
Es kann sein, dass der DAX nach einer Stabilisierung in den kommenden Tagen die 9.000er-Marke testet und wahrscheinlich sogar kurzfristig nach unten bricht. Im Anschluss daran sollte es zu einer Fluktuation um diese Marke herum kommen. In der kommenden Woche wird sich der Kurs bis Freitag, also zum großen Verfallstag, daraufhin oberhalb der 9.000er-Marke behaupten. Woran kann man erkennen, welches Szenario gespielt wird?

Das ist natürlich die Frage aller Fragen. Aber auch hier gibt es einen Hinweis. Um das erste Szenario zu erfüllen (rot gestrichelte Linie), muss es sehr bald zu einer weiteren dynamischen Abwärtsbewegung kommen, bei der die bisherigen Tiefs gebrochen werden. Dümpeln aber die Kurse, wie bereits in den vergangenen Tagen gesehen, eher unmotiviert herum und bleibt es bei der seitwärts gerichteten Bewegung, wird Szenario 2 immer wahrscheinlicher.


Jochen Steffens
Stockstreet GmbH

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