🚀 KI-Aktien waren im Mai die Überflieger! PRFT legte in nur 16 Tagen um +55 % zu!
Jetzt die Juni-Highflyer sichern!
Schalte jetzt die vollständige Liste frei!

Verunsicherung an Märkten - China wie D früher - Welthandel floriert!

Veröffentlicht am 28.01.2021, 12:00
EUR/USD
-
USD/JPY
-
EUR/JPY
-
EUR/CHF
-
9716
-
BTC/USD
-

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2095 (06:09 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2059 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 104,28. In der Folge notiert EUR-JPY bei 126,12. EUR-CHF oszilliert bei 1,0755.

Die Finanzmärkte sind verunsichert. Aktien sind temporär "out". Der USD ist im Rahmen einer Liquiditätspräferenz und Marktreflexen "in". Edle Metalle sind relativ "out", Bitcoin war sogar extrem „“out“, hat sich aber wieder partiell erholt.

Für die erhöhte Risikoaversion gibt es zunächst plakative Gründe: Sorgen, dass sich die Erholung der westlichen Ökonomien um einige Monate verschieben könnten, waren ein Katalysator. Festzumachen war das an der angepassten BIP-Prognose Deutschlands und schwächeren Konsumklimaindices. Dann hat die EZB "einen Vogel abgeschossen". Die Einlassungen seitens der EZB ob der Stärke des Euros an den Devisenmärkten belastete gestern die Finanzmärkte. Der Chef der niederländischen Zentralbank Knot sagte, man beobachte die Entwicklung genau wegen der Inflationswirkungen.

Man habe Werkzeuge, um gegen zu viel Stärke zu agieren (u.a. Zinssenkungen). Diese Einlassung der EZB lieferte zwei Seiten einer Medaille. Freie Märkte sind bezüglich der Bewertung des Euros nur eingeschränkt gewährleistet. Der Markt interpretierte das als Bereitschaft zu einer Währungsauseinandersetzung. Wir wollen den Begriff Währungskrieg vermeiden, da er unangebracht ist.

Die andere Seite, dass Zinserhöhungen damit nicht ansatzweise auf der Agenda stehen, drückte der Finanzmarkt in seiner Zinsphobie bezüglich Chinas beiseite. Das galt auch bezüglich der taubenhaften Haltung der Fed. Sie hat die Leitzinsen unverändert belassen. Man konstatierte im 4. Quartal eine relative Abschwächung der Konjunktur und betonte die Bereitschaft bei Bedarf weiter zu agieren. Offensichtlich will der Markt einer Runde Risikoaversion frönen.

China: Höhere Geldmarktzinsen - Eine Einordnung

An Chinas Geldmarkt sorgte die Liquiditätsverknappung der PBoC (78 Mrd. Yuan) für einen markanten Anstieg der kurzfristigen Zinsen. Der Zinssatz für eintägige Ausleihungen zog gestern bis auf 3,04% an (Woche +0,59%) und bewegt sich damit auf den höchsten Niveaus seit 2015. Zu Jahresbeginn lagen die Zinsen für Ausleihungen im „Overnight“-Geschäft noch bei Sätzen um 0,65%. Anders ausgedrückt hat sich die Zinskurve markant verflacht.

Open in new window

© Zerohedge

Die Wahrscheinlichkeit, dass hier eine kurzzeitige Verwerfung Ausdruck der Amplitude des Anstiegs ist, ist ausgeprägt. Eine mittelfristige Fortsetzung dieser Tendenz ist bezüglich der zur Verfügung stehenden Daten in hohem Maße unwahrscheinlich. Eine Rückkehr zu Sätzen wie zu Jahresanfang ist vor dem konjunkturellen Hintergrund Chinas aber nahezu ausgeschlossen.

Fakt ist, dass sowohl die politische Führung in Peking als auch die PBoC anders agieren (nicht reagieren!) als westliche Zentralbanken und Politik. Das Handeln ist vorausschauend, so wie es bei der Bundesbank früher auch war. Es ist keine Vollkaskopolitik, die Risikofreude anspornt. Es bleibt ein Grad an Unberechenbarkeit, so wie es auch früher bei der Bundesbank war. Das führt zu einer gesunden Risikoaversion der Marktteilnehmer. Sie wirkt antizyklisch und damit vermindert sie überbordende konjunkturelle Ausschläge, die strukturell schädlich sind. Diese Politik schafft erhöhte innere Widerstandskräfte in den Grundstrukturen (Aristoteles).

Faktisch lebt China damit die Grundsätze Deutschlands von 1949 - 1990. Europas Zentralbank hat sich dagegen dem Modell der USA (ab Greenspan) angepasst, nicht dem der Bundesbank. Darf man die Frage stellen, was smarter war, ist und sein wird?

Frage: Sind Chinas Aktienmärkte in einer Blase? Nein, sie sind aber nicht mehr so günstig wie noch vor drei Monaten. Der Erwartungswert für das laufende Jahr für die Unternehmensgewinne liegt bei circa 25% (Quelle Nomura (T:9716)). "Think twice!"

Open in new window
© SOLVECON-INVEST, Daten Bloomberg

Global: Welthandelsvolumen höher als zu Pandemiebeginn

Per November 2020 hat das Volumen des Welthandels das Niveau vor der Corona-Krise übertroffen (Quelle CPB Netherlands). Per November ergab sich ein Anstieg im Monatsvergleich um 2,1%. Im Jahresverglich führte das zu einer Zunahme um 1% gegenüber Dezember 2019 (Start der Krise). Die Erholung ist global unausgeglichen. Asien spielt in der Erholung eine Schlüsselrolle (= Taktgeber der Weltwirtschaft).

Nachfolgender Chart gibt eine Übersicht über die Gesamtentwicklung (V-förmig):

Open in new window

© Capital Economics



Folgender Chart bricht die Entwicklung regional auf:

Open in new window

© Capital Economics

Asien führt das Feld an, Europa liegt weit vor den USA. Die Daten sagen etwas über Konkurrenzfähigkeit der Güter und über Widerstandskraft der Wirtschaftsräume aus. Passt das „political posturing“ des Westens zu diesen Daten oder ist eine Portion Demut vielleicht Sinn stiftender? Anekdotische Evidenz für diese positive Tendenz liefern die Daten der Containerschifffahrt. Hapag-Lloyds positiver Quartalsbericht spiegelt diese Entwicklung.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Verbraucher von Lockdowns belastet

In Frankreich sank der Index des Verbrauchervertrauens per Berichtsmonat Januar von zuvor 95 auf 92 Punkte (Prognose 94). In Italien lieferte die Handelsbilanz per Dezember gemäß Erstberechnung einen Überschuss in Höhe von 7,91 Mrd. EUR nach zuvor 6,68 Mrd. EUR. In den Niederlanden stellte sich der Klimaindex für das Verarbeitende Gewerbe auf +0,6 nach zuvor -0,4 Punkten und markiert den höchsten Indexwert seit Februar 2020.

USA: Fed wie erwartet, Auftragseingang verfehlt Prognose

Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter stieg per Berichtsmonat Dezember im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,9%) nach zuvor 1,2% (revidiert von 1,0%). Der Offenmarktausschuss der Federal Reserve hat den Erwartungen entsprochen. Die Zielzone für die Fed Funds wurde unverändert in der Bandbreite 0,00% - 0,25% belassen. Ebenso wurde der Anlagesatz bei 0,10% nicht verändert.


Südkorea: Weiter positive Entwicklung

Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe legte per Februar von zuvor 76 (revidiert von 78) auf 84 Punkte zu und bewegt sich damit auf dem Niveau der höchsten Indexstände seit 2017.


Japan: Weniger überzeugend

Die Einzelhandelsumsätze sanken per Dezember im Jahresvergleich um 0,3% (Prognose -0,4%) nach zuvor +0,6% (revidiert von +0,7%).


Singapur: Arbeitsmarkt erholt

Laut vorläufiger Berechnung sank die Arbeitslosenrate per 4. Quartal 2020 von zuvor 3,6% auf 3,2%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.2020 - 1.2050 negiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



Hinweis: Der Forex-Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der SOLVECON INVEST GMBH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der SOLVECON INVEST GMBH und dem jeweiligen Empfänger zustande.

Die im Forex-Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Forex-Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Forex-Reports, die in dem Forex-Report als Ansprechpartner benannt werden.

Die im Forex-Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Forex-Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Forex-Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.