Dieser Artikel erschien zuerst auf GoldGeldWelt
35,9 Milliarden USD Nettogewinn, davon mehr als 10 Milliarden operativ und ein Cashbestand von 147 Milliarden USD: Die Geschäfte bei Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) laufen glänzend. Nun setzt der Investmentguru auf den Energiesektor – und kauft erneuerbare Energien genauso wie Öl und Gas ins Portfolio.
Für das zweite Quartal vermeldete Berkshire Hathaway am vergangenen Samstag einen Nettogewinn von 35,9 Milliarden USD bzw. 24.775 USD pro A-Aktie. Der operative Gewinn – den Buffett für die einzige maßgebliche Größe hält – stieg erstmals in der Unternehmensgeschichte auf mehr als 10 Milliarden USD, was einem Zuwachs um rund 7 % gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.
Die Erträge stiegen über die meisten Teile des Portfolios hinweg. Insbesondere der Versicherer Geico lieferte deutlich bessere Ergebnisse ab als in der Vergangenheit. 147,4 Milliarden USD an Cash und Cashäquivalenten standen zum Quartalsende in den Büchern – 17,4 Milliarden USD mehr als zum Ende des ersten Quartals.
In Buffetts Zukunftsplänen spielt offenbar der Energiesektor eine entscheidende Rolle. James Shanahan, Analyst beim Vermögensverwalter Edward Jones, weist darauf hin, dass der Umsatz in diesem Bereich in den vergangenen Jahren um fast 40 % gestiegen ist. Im letzten Geschäftsjahr habe den Energiesektor 7 % des Konzernumsatzes ausgemacht. In fünf Jahren können es 15 % sein.
„Nicht unamerikanisch, Öl zu fördern“
Im Juli hatte Buffett die Anteile seiner Holding an der LNG Flüssiggasanlage Cove Point im US-Bundesstaat Maryland für 3,3 Milliarden USD von zuvor 25 % auf nun 75 % aufgestockt.
Doch auch erneuerbare Energien spielen stehen bei Berkshire Hathaway hoch im Kurs. 40 % der Energie, die die Unternehmen im Portfolio im letzten Jahr produzierten, stammten aus Wind und Solarkraftwerken. Weitere 4 % entfielen auf Erdwärme und Wasserkraft.
Buffett betonte, die Erfolge in den Bereichen Wind und Solar würden von keinem anderen Energieversorger den USA übertroffen. Er stellte jedoch auch klar, dass Investments auf der Basis rationaler Entscheidungen getroffen werden müssten. Es sei „nicht unamerikanisch“, Öl zu fördern.
Ein Blick ins Portfolio zeigt, dass Energieaktien (NYSE:XLE) eine wichtige Rolle spielen. 5,8 % des Portfolios entfallen auf Chevron (NYSE:CVX), weitere 3,9 % auf Occidental Petroleum (NYSE:OXY). Berkshire Hathaway besitzt Aktien dieser beiden Unternehmen im Marktwert von mehr als 35 Milliarden USD. Der Anteil an Chevron wurde im Frühjahr 2022 deutlich aufgestockt. Zum selben Zeitpunkt stieg die Holding bei Occidental ein. Der Grund: Die Energiepreissteigerungen im Zuge des Kriegsausbruchs in der Ukraine.
Buffett_bekennt_sich_zu_US-Staatsanleihen">Buffett bekennt sich zu US-Staatsanleihen
Für Aufsehen sorgte das Bekenntnis von Warren Buffett zu US-Staatsanleihen. Der Bestand an kurzfristigen Schuldtiteln wurde gegenüber dem Vorquartal um 17 Milliarden USD aufgestockt. Berkshire Hathaway erwartet im laufenden Jahr rund 5 Milliarden USD an Zinserträgen aus diesem Bereich.
Sorgen im Hinblick auf die Abstufung der US-Bonität durch die Ratingagentur Fitch erteilte er damit eine Absage. Seine Holding habe am vergangenen Montag Staatsanleihen im Wert von 10 Milliarden USD gekauft. Die einzige Frage für nächsten Montag sei, ob weitere 10 Milliarden USD in drei- oder sechsmonatige Anleihen investiert würden.
Ein Blick auf die Berkshire Hathaway B (NYSE:BRKb) Aktie (die auch für Privatanleger erschwinglich ist) – zeigt, dass der 93 Jahre Investor aus Omaha nach wie vor erfolgreich agiert. Kostete die Aktie im Frühjahr 2020 nach dem coronabedingten Einbruch kurzzeitig nur 150 USD, werden aktuell 365 USD gezahlt. Allein in den letzten Handelstagen gab es ein Plus von rund 4 %.