Verkauf der USD-Rallye
Die jüngste Rallye bei den Renditen am vorderen Ende hat die USD-Käufe unterstützt. Die fehlenden fundamentalen Entwicklungen zeigen jedoch, dass die Rallye kurzlebig sein wird. Der DXY erholte sich im Mai um 3% auf 94,84, da die Renditen der zweijährigen US-Papiere sich ähnlich entwickelten und auf 0,79% stiegen. Geht man von den USD-Shortpositionen der IMM-Daten aus, scheint es so, dass diese aufgelöst werden, da man eher Abwärtspotential als etwas anderes erwartet. Heute sollte eine weitere Runde an enttäuschenden Wirtschaftsdaten anstehen, die Yellens vorsichtig zurückhaltende Einstellung bestärken sollten. Die Märkte gehen davon aus, dass sich der heutige Gesamt-CPI weiter verbessern wird, aber der Kern-CPI wird wohl weiter von 2,2% auf 2,1% fallen. Damit dürfte feststehen, dass die Erholung vom Jahresbeginn weiter nachlassen wird, zumal die Wirtschaftsaktivität weiter schwach ist. Die US-Industrieproduktion sollte sich von den enttäuschenden März-Zahlen erholen, und zwar von -0,6% auf 0,3% (der einzige Anstieg in sieben Monaten), doch es besteht ein deutliches Abwärtspotential. Die Einkommensdaten, einschließlich der externen Daten, deuten eine schwächere Zahl an. Trotz des schwachen USD, der dem verarbeitenden Gewerbe hilft, machen die dominierenden schwachen internationalen Bedingungen eine nachhaltige Beschleunigung in den USA schwierig (eher eine unausgeglichene Wirtschaft, die vor sich hindümpelt). Sowohl für die Inflationsdaten als auch die Industrieproduktion besteht ein solides Risiko, dass die Zahl unter dem Konsens liegen wird und der USD abverkauft wird. Am Mittag sollten mit der Veröffentlichung des FOMC-Protokolls die Sorgen der Konjunkturabschwächung bestätigt werden. Damit sollten die Zinssenkungs-Plädoyers vereinzelter Falken zum Schweigen gebracht werden. Da es keine fundamentalen Voraussetzungen für eine kurzfristige Straffung gibt, bleiben wir zum USD bärisch. Der EUR/USD zeigt nun die Umkehr des gleitenden 50-Tagesdurchschnitts bei 1,1310, wobei sich das kurzfristige Ziel um den Widerstandsbereich bei 1,1466 befindet.
RBI senkt Zinssätze widerwillig
Die Bekanntgabe des Protokolls zur letzten RBA-Sitzung zeigte eine Festigung des Aussies gegenüber dem Dollar auf 0,7350, nachdem das Protokoll die weniger zurückhaltende Einstellung der RBA-Mitglieder offenbarte. Die sehr schwache Inflation scheint die Währungshüter dazu gezwungen zu haben, ihren Leitzins von 2% auf 1,75% zu senken. Die Inflation will nicht anspringen, und das Land steht vor seiner ersten Deflationsphase seit 2008, wobei die Inflation für das 1. Quartal bei -0,2% im Quartalsvergleich liegt. Es gibt nun zunehmenden Druck, dass die australische Zentralbank ihr Inflationsziel senken muss, das aktuell zwischen 2% und 3% liegt, um mit dem steigenden globalen Deflationsdruck mitzuhalten, der außer Kontrolle geraten ist.
Wir glauben, dass die Mitglieder auf weitere Daten warten - global und inländisch - um ihre Geldpolitik anzupassen. Wir denken, dass zur Juni-Sitzung keine Zinssenkung stattfindet. Es scheint allerdings auch schwierig zu sein, die Zinsen in der August-Sitzung zu senken, doch die Futures-Märkte preisen bereits eine Zinssenkung auf 1,5% mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% ein. Zudem sollte die Aussie-Stärke nicht lange andauern, da es keinen Grund gibt, warum Australien nicht an dem globalen Währungskrieg teilnehmen sollte, zumal wenn man die Tatsache berücksichtigt, dass das erste Symptom einer nötigen Abwertung bereits offensichtlich ist: die niedrige Inflation.
EURUSD Der EUR/USD legt leicht zu. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 1,1272 (Hoch vom 27. 4. 2016) und stärkere Unterstützung liegt bei 1,1217 (Tief vom 24. 4. 2016). Ein Stundenwiderstand befindet sich bei 1,1479 (Hoch vom 6. 5. 2016) und ein stärkerer Widerstand liegt bei 1,1616 (Hoch vom 12. 4. 2016). Erwarten Sie weitere Schwäche. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand bei 1,1746 hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) Die derzeitige technische Aufwertung spricht für einen allmählichen Anstieg.
GBPUSD Der GBP/USD ist nach oben abgeprallt. Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,4300 (Tief vom 21. 4. 2016). Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,4543 (Hoch vom 6. 5. 2016). Ein stärkerer Widerstand liegt bei 1,4770 (Hoch 03//2016). Erwarten Sie einen Bruch des Widerstands bei 1,4543. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,3503 (Tief vom 23. 1. 2009), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.
USDJPY Der USD/JPY pausiert unterhalb von 110. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 109,57 (Hoch vom 13. 5. 2016) und ein starker Widerstand findet sich bei 111,91 (Hoch vom 24. 4. 2016). Eine Stundenunterstützung liegt bei 106,25 (Tief vom 4. 5. 2016). Erwarten Sie weiteren Kaufdruck, da sich das Paar innerhalb eines Aufwärtstrendkanals bewegt. Langfristig favorisieren wir eine bärische Tendenz. Die Unterstützung bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014) ist im Visier. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun weniger wahrscheinlich. Eine weitere Schlüsselunterstützung befindet sich bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014).
USDCHF Der USD/CHF klettert höher, obwohl das Momentum nicht stark aussieht. Ein Stundenwiderstand liegt bei 0,9797 (Hoch vom 22. 4. 2016), doch ein Bruch der Stundenunterstützung bei 0,9652 (Tief vom 6. 5. 2015) würde einen sich verstärkenden Verkaufsdruck bestätigen. Erwarten Sie einen Bruch des Widerstands bei 0,9797. Langfristig hat das Paar seit Mitte 2015 Hochstände produziert. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet eine langfristig bullische Tendenz an.