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Was steckt hinter den dramatischen Ölpreisschwankungen?

Veröffentlicht am 21.06.2017, 10:22
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Aus dem Englischen übersetzt.

Zum zweiten Mal innerhalb von weniger als einer Woche fiel der Ölpreis innerhalb von wenigen Stunden um mehrere Prozentpunkte. Am 14. Juni sank WTI um 4 % unter 45 $ pro Barrel und am 20. Juni ging es um 3 % zurück und schloss letztendlich bei 43,23 $, ein Verlust von 2,2 Prozent.

Die Medien versuchten zwar ihr Bestes, die aktuellen Schwankungen mit einem über den Erwartungen liegenden Aufbau der Rohölbestände (14. Juni) oder der steigenden Produktion in Libyen und Nigeria (20. Juni) zu erklären, dennoch gibt es keine eindeutigen Ursachen für die plötzlichen Preisabfälle.

Die steigende Produktion in Libyen und Nigeria werden nur zu gern als Grund für den aktuellen Abstieg genommen, die Erklärung reicht jedoch nicht aus, da beide Länder die Zunahme ihrer Fördermengen im Laufe des Jahres ausführlich angekündigt hatten. Die höheren Mengen wurden offen bei dem Treffen der OPEC im Mai und durchgehend von dem Markt eingepreist. Die Meldung einer schrittweisen Anhebung der Produktion (Libyen um 50.000 bpd und Nigeria um 62.000 im August) dürfte keinen Preisabsturz dieser Größenordnung verursachen.

Als weitere Schuldige wurden ausgemacht:

  • Der Aufbau bei den Raffinerieprodukten stieg in den USA in der vergangenen Woche auf ein Rekordhoch von 17,6 Mio. Barrels. Doch selbst, wenn die Rohölbestände in der vergangenen Woche einen Abbau aufgewiesen hatten, prognostizieren mehrere Branchenberichte einen Aufbau bei den Benzinvorräten.
  • Zahlreiche Hedgefonds, allen voran der bekannte Ölfonds, Andurand, gehen von einem Rückgang bei Öl aus und beziehen Positionen, die diese Einschätzung wiederspiegeln.
  • Berichte legen nahe, dass die Anzahl der DUCs (drilled but uncompleted wells) in den US-Schieferölfeldern weiter ansteigt. (Angaben der EIA zufolge lag die Zahl Ende Mai mit 5.946 DUCs beim höchsten Stand seit drei Jahren). Dies könnte darauf hindeuten, dass die Schieferölproduktion weiter ansteigt.
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Es gibt aber auch gegensätzliche Signale, die auf einen Preisanstieg hindeuten.

  • OPEC berichtet, dass die Erfüllungsrate der gemeinsamen Produktionskürzungen im Mai bei 106 % gelegen hat.
  • Saudi-Arabien bestätigte, dass seine Ölexporte im April um drei Prozent gesunken sind und die Ölproduktion weiter unter 10 Mio. bpd bleibt.
  • Preise unter 50 $, in Verbindung mit höheren Servicekosten, könnten die Schieferölproduzenten in den kommenden Monaten schwer treffen. Daneben kaufen mehrere Großunternehmen Vermögenswerte von kleineren Firmen auf. Üblicherweise würde das zu einer rückläufigen Förderaktivität führen, da große Firmen eher zurückschrauben können als kleinere.
  • Der saudische Ölminister Khalid al-Falih sagte, dass „Fundamentaldaten sich in die richtige Richtung bewegen“ und dass die aktuellen OPEC-Produktionseinschnitte aufgrund des extremen Überangebots länger benötigen, um auf den Markt einzuwirken. Er schreibt die aktuellen Preisabstürze Spekulationen und „unberechenbaren Variablen“ zu, die außerhalb der Kontrolle der Produzenten lägen.
  • Die chinesische Regierung gab bekannt, dass die zweite Importquote der unabhängigen Raffinerien für 2017 um 1,83 Mio. bpd höher ausfallen wird. Somit können die privaten Raffinerien (so genannte „Teekessel“) in der Lage sein, noch mehr Rohöl zu importieren und dem Markt eine Vorstellung von der Nachfrage in China zu geben.
  • Kurzfristig könnte der Tropensturm Cindy, der sich am Golf von Mexiko formiert hat, für eine Preisspitze sorgen, da einige Produzenten ihre Offshore-Plattformen deshalb geschlossen und der Louisiana Offshore Oil Port (LOOP) die Entladung von Tankern gestoppt hatten.

Das, was wir aktuell beobachten können, ist eine Reaktion auf die Tatsache, dass es keine eindeutigen Anhaltspunkte für die Marktrichtung gibt. Fehlen eindeutige und starke Signale, neigt der Markt dazu, bestimmte spekulative Ereignisse großer Finanzinstitute zu überbewerten. Dies kann sich in plötzlichen Preisabfällen (oder -spitzen) wie dem am 20. Juni äußern.

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