Facebook (NASDAQ:FB) Anteile sind wieder auf dem Höhenflug. Nach einem desaströsen Jahr 2018, in denen das soziale Netzwerk mehr als 40% seines Marktwerts einbüßte, ist die Aktie in diesem Jahr die zweitbeste in einer Gruppe aus fünf Technologiegiganten, kollektiv als FAANG bekannt. Und auch wenn die Anteile gestern 2% verloren, nach 4 Tagen in Folge mit Kurszuwächsen, liegt das Plus in 2019 immer noch auf 29%, als der Kurs von 131,09 USD am 31. Dezember auf 169,13 USD zu Handelsende am Donnerstag gestiegen ist.
Die größten Bären zur Aktie sind wahrscheinlich ins Grübeln gekommen, was hinter dieser mächtigen Kursrallye stecken könnte. Oberflächlich hat sich nichts bei Facebook geändert, das die größten sozialen Gemeinden der Welt betreibt und Messaging-Dienste und zu dem auch Instagram und WhatsApp gehören.
Der CEO und Gründer scheint immer noch damit beschäftigt zu sein, die Schäden nach seinen Fehltritten der Vergangenheit zu reparieren, als sich gezeigt hatte, wie die Hauptplattform Facebook zu politischen Zielen manipuliert wurde und Individuen und Gruppen es nutzten, um Falschinformationen zu streuen.
Der größte Schock kam, nachdem der Cambridge Analytica Skandal im vergangenen Jahr Fragen über die Handhabung des Datenschutzes durch das Unternehmen aufkommen ließ und die Schwäche des Geschäftsmodells des Unternehmens offenlegte, das im Wesentlichen darin besteht, die Daten seiner Nutzer zu Geld zu machen.
Diese Probleme waren schwerwiegend genug, um eine breite Gegenreaktion gegen Facebook loszutreten und lösten viele Untersuchungen in die Praktiken der Firma und ihres Geschäftsmodells aus. Während diese Ermittlungen durch Behörden und Politiker in den USA und Europa fortdauern, ist die Stimmung unter Investoren zur Aktie plötzlich ins Positive umgeschlagen. Facebook hat jetzt viel von seinem verlorenen Boden zurückerobert, als der Durchschnitt der Analysten für die kommenden 12 Monate eine weitere Rallye um 15% nach oben verheißt. Dieser Optimismus kommt aus unserer Sicht von zwei Faktoren.s
Erstens, trotz aller Rückschläge wächst Facebooks Kernplattform immer noch. Das Unternehmen überraschte sogar seine eifrigsten Kritiker, als es eine leichte Steigerung der durchschnittlichen Nutzerzahl von Facebook oder seiner Messenger-App in sowohl Nordamerika als auch Europa zeigen konnte -- zwei Märkten auf denen die Gegenreaktion stärker ausgefallen war.
Global lag die Zahl der täglich aktiven Nutzer im Dezember auf 1,52 Milliarden, ein Anstieg um 9% gegenüber dem Vorjahr, während die Zahl der monatlich aktiven Nutzer auf 2,32 Milliarden erhöhte und damit ebenfalls um 9% zunahm.
Zweitens, die Facebook-Platform ist weiterhin genauso wertvoll für Werbetreiber wie sie es vor all den Kontroversen und Skandalen war. Im vierten Quartal stieg der Umsatz um mehr als 30%, während die operative Gewinnmarge auf erstaunlichen 46% lag.
Dominanz im digitalen Werbemarkt
Dieses robuste Wachstum zeigt, dass Facebook seine Dominanz im Marktplatz für digitale Werbung aufrechterhält, wo Unternehmen keine andere Wahl haben, als das Duopol aus Google (NASDAQ:GOOGL) und Facebook zu nutzen, zwei Unternehmen, die nach wie vor die meisten Nutzerdaten sammeln und die Möglichkeit haben, ihre Werbeanzeigen an die richtige Kundengruppe zu richten.
Es wäre naive die Risiken möglicher Regulierung zu vernachlässigen, denen Facebook und andere soziale Netzwerke sich in den kommenden Monaten gegenübersehen könnten, aber es ist auch wichtig zur Kenntnis zu nehmen, dass Facebook nichts von seinem Nutzwert verloren hat und viele Wachstumsmöglichkeiten hat.
Während Politiker und Regulierer emsig dabei sind herauszufinden, wie und wann soziale Netzwerke zu regulieren sind, steckt Facebook massive Gelder in die Verbesserung des Datenschutzes und führt neue Funktionalitäten ein, die ihm helfen könnte, die Umsatzverluste seines core feeds auszugleichen.
Es baut eine neue Zuschauerschaft durch seine Video-und-Photo Tagebücher (diaries) auf, einem neuen Dienst, der dem Fernsehen ähnliche Webvideos abspielt. In einem Blogbeitrag schrieb Zuckerberg gestern von seiner Idee einer auf Privatheit fokussierten Plattform für Messaging-Dienstag und soziale Netzwerke. “Wenn ich über die Zukunft des Internets nachdenke, dann glaube ich, dass eine auf private Mitteilungen fokussierte Kommunikationsplattform sogar noch wichtiger werden dürfte als die heutigen offenen Plattformen,” sagte er.
In diese Richtung gehen Facebooks Pläne, Verschlüsselung von Botschaften über alle seine Hauptprodukte hinweg anzubieten und es Leuten zu erlauben, private Konversationen flüchtig zu machen. Rund um diese privaten Gemeinschaften plant er kostenpflichtige Zusatzprodukte wie elektronische Zahlungen und Online-Handel anzubieten.
Fazit
Die Arbeit, Facebook akzeptabel für Regulierer, Politiker und seine Nutzer zu machen, ist noch lange nicht vorbei. Inmitten dieses Übergangs wird auch zusehends klar, dass Werbetreiber keine andere Möglichkeit zum Erreichen von Kundengruppen haben, die so mächtig wie Facebook ist. Das bedeutet, dass der schlimmste Fall, den der Markt in die Facebook-Aktie im letzten Jahr eingepreist hatte, nicht eintreten wird und dass Facebooks jüngste Rallye diese Wirklichkeit widerspiegelt.
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