🔥 Krall dir heiße Aktien mit unserer InvestingPro KI! Bis zu 50% sparen, los geht's!JETZT ZUGREIFEN

Wochenausblick: Ölmarkt wartet auf Russland - Goldpreis stabil über 1.500 Dollar

Veröffentlicht am 10.02.2020, 18:41
XAU/USD
-
GC
-
LCO
-
CL
-

Wird es in naher Zukunft einen OPEC-Deal geben? "Ja" schien vor einer Woche mit ziemlicher Sicherheit die Antwort zu sein. Jetzt bedeutet Russlands Zögern, die von seinem Verbündeten der letzten drei Jahre, Saudi-Arabien, vorgeschlagenen Produktionskürzungen zu unterstützen, jedoch, dass die Antwort wahrscheinlich nicht mehr so eindeutig ist.

Als an den asiatischen Märkten am Montag die Mittagsstunden vorüber gingen, blieben die Ölpreise im Minus, nachdem sie am Freitag die fünfte Verlustwoche in Folge beendet hatten. Dass die Krise in China rund um das Coronavirus von Stunde zu Stunde verschlimmerte - mit mehr als 900 Todesfällen und 40.000 Infektionen zum Zeitpunkt des Artikels - war schon in den Preisen berücksichtigt.

Die US-amerikanischen und britischen Rohöl-Futures, die am Montag vor den regulären Geschäftszeiten im elektronischen Handel umgesetzt wurden, könnten sich jedoch leicht erholen, wenn Moskau den 600.000 Fass pro Tag an Produktionskürzungen zustimmt, die Ende letzter Woche auf einem technischen Treffen der von den Saudis dominierten Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) vorgeschlagen wurden.

WTI-Futures Wochenkurse

Der russische Energieminister Alexander Novak teilte am Freitag mit, dass seine Regierung - oder vielmehr Präsident Wladimir Putin - mehr Zeit brauche, um zu entscheiden, ob sie sich den von der OPEC vorgeschlagenen zusätzlichen Kürzungen der Ölproduktion anschließen will, da Grund zur Annahme bestand, dass sich das Wachstum der US-Rohölproduktion verlangsamen könnte, während die weltweite Nachfrage solide geblieben ist.

Die russische Unentschlossenheit kam zu einer Zeit, als die Nachfrage aus dem größten Importeur China Schätzungen zufolge durch die Virusepidemie, die unter anderem ganze Teile seiner Wirtschaft vom Tourismus bis zur Automobilherstellung praktisch lahmgelegt hat, täglich um Hunderttausende Fass fällt.

Das dreitägige technische Treffen der OPEC, welches ohne Produktionssenkung zu Ende ging, war ein Vorläufer für ein wichtigeres zweitägiges Treffen, das am 5. März mit den Öl- und Energieministern der OPEC+ stattfindet. Diese ist eine größere Gruppe, die sich aus den 13 Kartellbrüdern der OPEC und ihren 10 Verbündeten, darunter Russland, zusammensetzt.

Amena Bakr, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Energy Intelligence in Dubai, einem Marktberatungsdienst, der den Ölhandel genau verfolgt, sagte am Freitag in einem Tweet, es gebe Spekulationen, dass das März-Treffen auf den 14. bis 15. Februar vorverlegt werden könnte - also vor dieses Wochenende.

Unabhängig vom gewählten Datum ist es für den Markt entscheidend, was Russland im Hinblick auf Produktionssenkungen beschließen wird.

Brent-Futures Wochenkurse

Brent, der in London gehandelte, internationale Benchmark für Rohöl, verbilligte sich letzte Woche um 6,3% und beendete den Handel zu 54,47 USD das Fass.

West Texas Intermediate in New York, der Benchmark für den amerikanischen Ölmarkt, fiel um 2,4% auf zu Handelsschluss 50,32 USD.

Beide Benchmarks verzeichneten über die letzten fünf Wochen hinweg einen Gesamtverlust von jeweils mehr als 22%, womit sie in einem Bärenmarkt eingetreten sind.

Unsicherheit hinterlässt Spuren

Bis zum OPEC+-Treffen könnten weitere Äußerungen der Russen, die die Zusammenarbeit mit den Saudis unsicher erscheinen lassen, den Markt belasten.

Ölbären und ihre Computer werden nach wichtigen Begriffen wie "Lass uns abwarten“, "es ist noch zu früh, um eine Entscheidung zu treffen" und "600.000 bpd scheinen viel zu sein" von Novak und anderen russischen Vertretern suchen, um sie in Verkaufssignale umzuwandeln.

Schlimmer noch, wenn das bevorstehende Treffen ohne Produktionssenkung vergeht, besteht bei Brent ernsthaft das Risiko, dass sein Unterstützungsniveau von 50 USD bricht, während WTI auf 45 USD oder darunter fallen könnte, sagen Händler.

"Sofern wir keine Produktionskürzung mit ausreichend Substanz von OPEC zu Gesicht bekommen, wird sich die Forward-Kurve für Rohöl weiter in Richtung Contango bewegen, was die Lagerung von Öl und eine noch ausgeprägtere Preisschwäche begünstigt", sagte Tariq Zahir, geschäftsführender Partner bei der auf Öl fokussierten Beratungsfirma Tyche Capital Advisors in New York .

Contango ist eine Situation auf den Rohstoffmärkten, auf denen der Frontmonat eines Kontrakts mit einem Abschlag auf die weiter in der Zukunft liegenden Monate gehandelt wird. Contango hat keine Vorteile für Fonds, die passiv in Rohstoffe investieren. Diese Fonds behalten ihre Positionen bei, indem sie von einem auslaufenden Vormonat in die nahe gelegene Position wechseln. Der Wechsel oder das "Rollen" in der Marktsprache verursacht Verluste, wenn der Wechsel vom näheren zum ferneren Monat einen teureren Kontrakt beinhaltet.

Zu Beginn des Handels am Montag in Asien lag der Contango in Brent für den ersten Monat bei 46 Cent und der WTI bei 22 Cent. Sollte dieser Wert steigen, könnte er zu einer massiven Öleinlagerung führen, wie wir sie zwischen 2014 und 2016 gesehen hatten, da diejenigen, die physische Fässer halten, nicht gezwungen sind, den Rohstoff zu verkaufen oder die Kontrakte umzurollen, wie es am Terminmarkt der Fall.

Wo bleibt Gold bei alledem?

Abgesehen vom Öl, wo lässt das Gold in der Virenkrise?

Dies scheint eine weitere ungeklärte Frage zu sein, da Goldfutures am Freitag ihren ersten Wochenverlust verbuchten, sich aber über der wichtigen Unterstützung von 1.500 USD pro Unze hielten. Dies schafft ein Rätsel für Anleger in Bezug auf die kurzfristige Ausrichtung des gelben Metalls.

Kassa-Gold, das den realen Handel mit Goldbarren abbildet, verteuerte sich um 5,62 USD oder 0,4% und wurde um 20:40 MEZ zu 1.572,18 USD gehandelt. Auf Wochenbasis fiel das Edelmetall um 1,1%, sein erster Preisrückgang seit drei Wochen.

Gold-Futures zum April beendeten den Handel an der COMEX in New York um 3,40 USD oder 0,2% höher auf 1.573,40 USD pro Unze und sind damit den dritten Tag in Folge gestiegen. Im Wochenvergleich fielen die Gold-Futures um 0,6%, ihr erster Wochenverlust seit Mitte Dezember, wie die Daten von Investing.com zeigten.

Der Rückgang kam am Ende einer relativ unruhigen Woche am Goldmarkt, als einige Anleger ihre jüngsten Gewinne einstrichen, nachdem die globale Angst vor dem Coronavirus etwas nachgelassen hatte.

Gold-Futures Wochenchart

Der Goldpreis bewegte sich in der vergangenen Woche in Reichweite von 1.600 USD, als sich die Anleger zunächst in das gelbe Metall stürzten, um gegen die Schwäche der globalen Märkte abgesichert zu sein.

"Gold ist nach wie vor eine Absicherung gegen politische, wirtschaftliche und börsliche Schlagzeilen, die zu schnellen Kehrtwenden führen können“, sagte George Gero, Edelmetallanalyst bei RBC Wealth Management in New York.

“Rechnen Sie damit, dass die Handelsspanne für Gold zwischen 1550 und 1600 USD bleiben wird.“

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.