Der S&P 500-Index, (manchmal auch als der S&P bezeichnet), bildet die Kursentwicklung der größten börsennotierten 500 Unternehmen in den USA ab. Diese Unternehmen machen rund 80% des Gesamtwerts des US-Aktienmarktes aus und decken ungefähr 24 verschiedene Branchengruppen ab.
Für viele Anleger zeigt die Performance des S&P, wie sich US-Aktien im Allgemeinen entwickeln. Dieser nach Marktkapitalisierung gewichtete Index ist einer der am weitesten verbreiteten Aktien-Benchmarks weltweit.
Größere Unternehmen machen einen größeren Teil des Indexwerts aus und beeinflussen dessen Wertentwicklung stärker. Mit anderen Worten, jedes Unternehmen repräsentiert nicht 1/500 des Index, sondern ist je nach Marktkapitalisierung mehr oder weniger stark vertreten. Mit einer Marktkapitalisierung von über 1,5 Billionen US-Dollar führt Microsoft (NASDAQ:MSFT) derzeit die S&P 500 Liste an.
In Anbetracht all dieser Punkte liegt hierin der Grund, warum Marktteilnehmer, die sich im S&P 500 engagieren möchten, ohne unbedingt in bestimmte im Index notierte Aktien zu investieren, den Kauf des SPDR S&P 500 ETFs (NYSE:SPY erwägen könnten, der ein auf dem Index basierender börsengehandelter Fonds (Exchange Traded Fund, ETF) ist. Er wird manchmal mit dem Spitznamen "Spider" (wegen dem Kürzel SPDR) bedacht und kann über einen Broker gekauft oder verkauft werden.
Das Wertversprechen des SPY ETFs ist denkbar einfach: Er bildet im Wesentlichen die Wertentwicklung des S&P 500-Index ab. Investoren profitieren vom Wachstum und der Rentabilität von Unternehmen mit Sitz in den USA, ohne zu stark von der Entwicklung einer einzelnen Unternehmensaktie abhängig zu werden.
Warum Index-ETFs?
Ein Index bildet Renditen in der Regel durch Kaufen und Halten ab und ist daher ein passiver Anlageansatz. Ein ETF ist ein Wertpapierkorb - Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder eine Kombination davon. Viele ETFs bilden verschiedene Indizes ab, wie beispielsweise den S&P 500. Mit solchen ETFs auf einen breiten Marktindex können Anleger ihre Portfoliobestände diversifizieren.
Der SPY wurde im Januar 1993 aufgelegt und war der erste börsengehandelte Fonds in den USA. In den letzten drei Jahrzehnten haben sich ETFs zu einem der beliebtesten passiven Anlageinstrumente bei Privatanlegern und professionellen Anlegern entwickelt. Niedrige Transaktionskosten und Intraday-Liquidität gehören zu den wesentlichen Vorteilen für Anleger.
Im Gegensatz zu Investmentfonds, bei denen Anleger Anteile erst am Ende des Handelstages erwerben oder zurückgeben können, ermöglichen ETFs den Marktteilnehmern, ihre Anteile während des gesamten Handelstages kontinuierlich zu handeln, genau wie dies bei Aktien der Fall ist.
Wo steht SPY jetzt
- Aktueller Kurs: 318,92 USD
- 52-Wochenspanne: 218,26 - 339,08 USD
- Dividendenrendite: 1,8%
- Kostenquote: 0,0945% pro Jahr oder 9,45 USD bei einer Anlagesumme von 10.000 USD.
Im zweiten Quartal 2020 erzielte der S&P 500 Index die beste vierteljährliche Rendite (d.h. über 20%) seit dem vierten Quartal 1998. Damals begann sich die Tech-Blase langsam aufzublähen.
Im zweiten Quartal bildete der SPY - nach dem täglichen Handelsvolumen der beliebteste ETF - die Wertentwicklung des S&P 500 Index ab.
Der SPY startete dieses Jahr zu rund 320 US-Dollar und erreichte am 19. Februar ein Allzeithoch von 339,08 US-Dollar. Im Februar und März wurde das neuartige Coronavirus zu einer globalen Pandemie, von der weltweit Milliarden Menschen betroffen waren. Als das Ausmaß und die Art der Gesundheitskrise klar wurden, begannen die Anleger, Risikowerte aus ihren Portfolios zu werfen. Am 23. März erreichte der SPY ein 52-Wochen-Tief von 218,26 USD.
Seitdem war das Comeback des ETF bemerkenswert. Am 13. Juli verzeichnete der SPY ein Intraday-Hoch von 322,71 USD. Das bedeutet eine Rendite von über 47% in weniger als vier Monaten.
Wir stehen gerade am Anfang einer ereignisreichen und möglicherweise volatilen Ertragssaison. Zum Beispiel meldeten Amerikas größte Banken am Dienstag ihre Ergebnisse für das zweite Quartal. In den kommenden Wochen wird es angesichts des jüngsten starken Kursanstiegs vieler Aktien aus dem S&P 500 wahrscheinlich zu kurzfristiger Volatilität und Gewinnmitnahmen in breiteren Märkten und im SPY kommen.
Microsoft, Apple (NASDAQ:AAPL) und Amazon (NASDAQ:AMZN) sind die drei größten Positionen des ETFs, die rund 17% des Anlagevermögens ausmachen. Um genau zu sein, der SPY hält 505 Aktientitel aufgrund mehrerer Anteilsklassen für Indexkomponenten wie bei Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und (NASDAQ:GOOG); Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) und (NYSE:BRKb), sowie einige andere. Die 10 größten Aktienpositionen im SPY machen fast 30% des Fondsvermögens aus.
Fazit
Wie jedes Finanzprodukt ist ein börsengehandelter Fonds keine Allzwecklösung. Anleger müssen sich stets genau über einen bestimmten ETF informieren, z. B. über dessen Zusammensetzung, Manager, Kosten und Liquidität.
Allerdings, für Einsteiger oder diejenigen, die keine einzelnen Unternehmen auswählen möchten, könnte der SPY eine potenzielle Säule für ihr Portfolio darstellen.