Der Greenback schloss den Donnerstag mit Auftrieb, da die EZB ankündigte, dass sie ihr quantitatives Lockerungsprogramm auf zurückhaltende Art und Weise beenden wird. Wie weitgehend erwartet wird die Europäische Zentralbank ihre monatlichen Anleihenkäufe bis Dezember 2018 bei 15 Mrd. EUR pro Monat halten. Im Gegensatz zu dem, was die Märkte jedoch erwartet hatten, wird die EZB die Zinsen nicht gleichzeitig erhöhen, sondern damit bis mindestens Sommer 2019 warten. Zudem hat die Zentralbank ihre Wachstumsprognosen für 2018 auf 2,1% revidiert, im Vergleich zu noch 2,4% im März; aber die Inflationsprognosen wurden nach oben revidiert, von 0,4% auf 0,7%. Trotzdem reichte das nicht aus, um einen massiven Abverkauf des Euros zu verhindern, was wiederum zu einer allgemeinen USD-Rallye geführt hat.
Die Nachfrage nach deutschen Bundesanleihen hat gestern stark zugenommen, was die Renditen fallen liess. Die Renditen der zweijährigen und zehnjährigen Papiere fielen um 5 Basispunkte bzw. 12 Basispunkte auf -0,63% bzw. 0,39%: Die italienischen Anleihen bewegten sich ähnlich, auch wenn die Reaktion der Renditen weniger deutlich war.
Am Freitag machte der EURUSD die Verluste teilweise wieder gut, als er wieder zurück in Richtung 1,16 ging, ein Plus von 0,22% im Vergleich zur Vorsitzung. Der USDCHF geriet unter Abwärtsdruck und fiel von 0,9988 auf 0,9960. Die Fundamentaldaten befürworten klar weitere Dollar-Gewinne; kurzfristig jedoch wird der Greenback etwas an Boden verlieren, da die Angst vor einem Handelskrieg weiter anhält.