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Das Risiko hinter EUR/USD und der Renditekorrelation

Veröffentlicht am 14.05.2014, 13:56
EUR/USD
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Der Risikoappetit wirkt sich aufgrund der Erwartungen an eine zurückhaltende EZB und Fed weiterhin auf die Finanzmärkte aus. Erwartungen an einen längeren Zeitraum mit günstigen Fed-Finanzierungen haben den S&P 500 Index in New York gestern auf sein Allzeithoch von 1902,17 geschickt, die US-Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit gingen zurück unter 2,60%. In der Eurozone fielen die spanischen und italienischen Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit zum ersten Mal unter 3%, was den EUR/USD stützte. Die Märkte preisen aktiv eine neue Maßnahme der EZB innerhalb von drei Wochen ein und stürzen sich auf die Anleihen der Eurozone. Der Zufluss in EUR-Anleihen führte zu einer nachhaltigen EUR-Nachfrage. Die positive Korrelation zwischen EUR/USD und den Spreads der Kern-/Peripherieländer hält sich jedoch vielleicht nicht lange.

Im Vereinigten Königreich wurde der GBP aggressiv abverkauft, da sich Carney bei seiner Rede nach der Bekanntgabe des vierteljährlichen Inflationsberichts vorsichtig zeigte. BoE Governor Carney signalisierte zuerst einen Zinssatzanstieg, der nicht früher als im 1./2. Quartal 2015 stattfinden sollte und fügte hinzu, dass der Anstieg beim Zinssatz schrittweise stattfinden wird.

Auf die Korrelation kommt es an!

Die Spekulationen über die EZB drücken den EUR-Handel. EUR/USD hat gestern 1,3689 erreicht, nachdem die Bundesbank andeutete, sie würde eine Zinssenkung falls erforderlich befürworten. Als Reaktion hierauf sagten zwei Personen, die ihre Identität nicht bekanntgeben wollten, dass die Bundesbank jedoch nicht automatisch eine Senkung durch die EZB unterstützen würde, auch wenn die Inflationsprognosen für 2016 nach unten revidiert würden. Trotzdem bleiben die Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank offensichtlich Maßnahmen gegenüber, die für die Liquidität positiv sind, wie z.B. negative Einlagensätze und die Sterilisierung der Anleihenkäufe offen. Die Situation, an der 17 Zentralbanken beteiligt sind, ist zweifelslos komplex; dennoch sind die EZB-Tauben aktuell dominant und sorgen für wichtige Kapitalzuflüsse in die Märkte der Eurozone.

Die Anleihenrallye setzt im Kern der EZ und in den Peripherieländern fort; die Renditen der italienischen und spanischen Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit fielen zum ersten mal unter 3,0%, während die Renditen der griechischen Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit stabil in ihrem Jahrestiefbereich von 5,834%-6,325% liegen. Selbstverständlich begünstigen diese spekulativen Zuflüsse die Anleihen der Peripherieländer mit höheren Renditen stärker als teuerere Anleihen der Kernzone. Der deutsche/spanische Renditespread befindet sich nun auf seinem 4-Jahrestief. Am Devisenmarkt wird EUR/USD leicht von Zuflüssen in Euro-Anteile begünstigt (sowohl in Aktien- als auch Anleihenmärkte), die Korrelation zwischen den deutschen/spanischen Renditespreads und EUR/USD ist jedoch ungewöhnlich positiv (über 25%).

Das Risiko hier ist ein Zusammenbruch dieser positiven Korrelation und ein deutlicher Werteverlust beim Wechselkurs des EUR. Dieses Risiko wurde deutlich auf die Daten der Eurozone vom Donnerstag beschränkt, da die Inflations- und Wachstumszahlen die Erwartungen an die EZB im Vorfeld der Sitzung im Juni beeinflussen (neu beeinflussen) werden. Heute wurden die VPI-Werte für Deutschland, Italien und Spanien bekanntgegeben, die Zeichen der Schwäche aufweisen. Sollte die Inflation in der Eurozone morgen enttäuschen, würde eine erweiterte negative Positionierung im Euro wohl auf die aktuellen Marktdynamiken drücken. Bricht der EUR-negative Druck die Unterstützung im EUR/USD vom April, kann der Schock eventuell ausreichen, um die Renditespreadkorrelation für EUR/USD zurück auf sein übliches, negatives Terrain zu schicken (ca. -50%), da die bereits zu niedrigen Erträge der Peripherierenditen das weitere Risiko auf eine EUR-Erholung nicht mehr ausgleichen würden.

Arbeitslosenquote im Vereinigten Königreich auf 5-Jahrestief

Die Arbeitslosendaten der ILO zeigten, dass der 3-Monatsdurchschnitt im März von 6,9% auf 6,9% zurückgegangen ist, was die Arbeitslosenquote im Vereinigten Königreich auf ein 5-Jahrestief gebracht hat. Zudem haben sich die Arbeitslosenanträge im April von 30.400 vor einem Monat auf 25.100 verbessert. Trotz den guten Daten bei den Arbeitsplätzen zeigte GBP eine negative reflexartige Reaktion auf die schwachen Daten zu den Einkünften. Die durchschnittlichen Einkünfte stiegen im März um 1,7%, während die Einkünfte ohne Bonuszahlungen langsamer um 1,3% anstiegen (im Vergleich zu 1,5% erw. und 1,4% zuletzt). Die Einkünfte ohne Bonuszahlungen liegen immer noch unter der Inflation von 1,6%, die im März berichtet wurde, was signalisiert, dass sich der Lebensstandard noch nicht verbessert.

EUR/USD Chart

EURUSD Der EUR/USD verzeichnete gestern einen weiteren Rückgang und befindet sich nun in der Nähe der Schlüsselunterstützung bei 1,3673 (siehe auch die Keilformation). Angesichts des zuletzt starken Rückgangs ist eine kurzfristige Stabilisierungsphase wahrscheinlich. Widerstände liegen bei 1,3775 (12.05.2014 Hoch) und bei 1,3845 (09.05.2014 Hoch). Längerfristig befindet sich der EUR/USD immer noch in einer Abfolge höherer Hochs und höherer Tiefs. Allerdings weisen die jüngsten, marginalen neuen Hochs (auf einen potenziell langfristigen ansteigenden Keil hindeutend) auf einen erschöpften Anstieg hin. Ein Durchbruch des Schlüsselunterstützungsbereichs bei 1,3673 (04.04..2014 Tief) und 1,3643 (27.02.2014) ist erforderlich, um eine langfristige baissierende Trendumkehr (siehe potenzielle Doppeldecke) zu bestätigen.

GBPUSD Der GBP/USD hat die Unterstützung bei 1,6823 (02.05.2014 Tief) bisher erfolgreich getestet. Allerdings würde ein Durchbruch des stündlichen Widerstands bei 1,6916 (Innertagestief) den kurzfristigen Verkaufsdruck mildern. Ein weiterer Widerstand liegt bei 1,6996, wohingegen eine weitere Unterstützung bei 1,6763 zu finden ist.Der heutige BoE-Inflationsbericht wird wahrscheinlich die Innertagesvolatilität erhöhen. Längerfristig bewegen sich die Kurse weiterhin in einem ansteigenden Kanal. Folglich wird eine haussierende Tendenz bevorzugt, solange sich die Unterstützung bei 1,6661 (15.04.2014 Tief) hält. Allerdings sind wir zurückhaltend, ein Aufwärtspotential oberhalb des wichtigen Widerstands bei 1,7043 (05.08.2009 Hoch) anzudeuten, insbesondere angesichts der allgemein überkauften Bedingungen. Ein weiterer Widerstand befindet sich bei 1,7332 (50% Retracement des Rückgangs von 2007-2009).

USDJPY Der USD/JPY hat den stündlichen Widerstand bei 102,01 durchbrochen, wodurch eine kurzfristige Basisformation validiert wird. Widerstände werden durch die rückläufige Trendlinie (bei rund 102,59) und 103,02 markiert. Eine kurzfristig haussierende Tendenz wird bevorzugt, solange sich die stündliche Unterstützung bei 101,85 (Innertagestief) hält. Eine weitere Unterstützung befindet sich bei 101,43.Eine langfristig haussierende Tendenz wird begünstigt, solange sich die Schlüsselunterstützung bei 99,57 (19.11.2013 Tief) hält. Beobachten Sie den Unterstützungsbereich, der durch den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (bei rund 101,16) markiert wird und die ansteigende Trendlinie vom Tief bei 93,79 (13.06.13) aus. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 110,66 (15.08.2008 Hoch).

USDCHF Der USD/CHF klettert trotz seines zuletzt starken Anstiegs weiterhin höher. Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 0,8953. Die stündlichen Unterstützungen liegen bei 0,8859 (12.05.2014 Tief) und bei 0,8841 (02.05.2014 Hoch). Aus einer längerfristigen Perspektive wird die seit 0,9972 (24.07.2012) vorhandene Struktur als große korrektive Phase erachtet. Ein entschiedener Durchbruch des Schlüsselwiderstands bei 0,8953 ist erforderlich, um ein haussierendes Umkehrmuster (siehe die potenzielle Formation eines doppelten Bodens) zu validieren.

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