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Trendwende bei BASF - Höherer Ölpreis kurbelt Ergebnis an

Veröffentlicht am 24.02.2017, 15:15
Aktualisiert 24.02.2017, 15:15
© Reuters. A truck driver walks along a BASF sign on the road near the warehouse of German chemical company BASF in Ludwigshafen

Ludwigshafen (Reuters) - Bei BASF (DE:BASFN) geht es wieder aufwärts. Nach einer Trendwende im vierten Quartal will der Chemieriese 2017 erstmals seit drei Jahren beim Ergebnis wieder zulegen.

"Wir erwarten ein gutes erstes Quartal. Gleichwohl: Die Unsicherheiten bleiben hoch", sagte Vorstandschef Kurt Bock am Freitag auf der Bilanzpressekonferenz in Ludwigshafen. Zwar sei in den USA mit einer leichten Belebung des Wachstums zu rechnen, in der Europäischen Union und in China werde es sich dagegen abschwächen. "Wichtiger ist: Unser Ergebnis soll wieder ansteigen, auch im Öl- und Gasgeschäft." Für das laufende Jahr stellte Bock ein deutliches Umsatzplus durch Zuwächse in allen Geschäftssegmenten in Aussicht. Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) soll leicht zulegen, worunter der Vorstand einen Anstieg um bis zu zehn Prozent versteht.

Anlegern reichte das aber noch nicht aus: BASF-Aktien verloren fast vier Prozent und waren zeitweilig größter Verlierer im Dax. Analysten hatten bislang im Schnitt für dieses Jahr einen Anstieg des bereinigten operativen Gewinns von rund 14 Prozent prognostiziert. Markus Mayer von der Baader Bank bezeichnete den Ausblick für 2017 als enttäuschend. Ein Börsianer wies jedoch darauf hin, dass die Prognose für BASF-Verhältnisse zu einem so frühen Zeitpunkt im Jahr schon relativ optimistisch sei. 2014 hatten die Ludwigshafener letztmalig den operativen Gewinn vor Sondereinflüssen im Gesamtjahr gesteigert.

2016 sank der Umsatz der Kurpfälzer um 18 Prozent auf 57,6 Milliarden Euro, wozu maßgeblich die Trennung vom Gashandels- und Speichergeschäft beitrug, das in einem Tauschgeschäft an Gazprom ging. Das bereinigte operative Ergebnis schrumpfte, auch wegen des gesunkenen Ölpreises, um sechs Prozent auf 6,3 Milliarden. Das verheerende Explosionsunglück am Standort Ludwigshafen im Oktober, bei dem vier Menschen starben, hinterließ keine tiefgreifenden Spuren in der Bilanz. Es belastet aber noch das Ergebnis monatlich im niedrigen zweistelligen Bereich. Unter dem Strich stieg der Gewinn von BASF im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf gut vier Milliarden Euro, wozu niedrigere Steuern beitrugen. Die Aktionäre sollen eine zehn Cent höhere Dividende von drei Euro je Aktie erhalten.

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ÖL- UND GASGESCHÄFT WIRD WIEDER ZUR STÜTZE

BASF hatte in den vergangenen Jahren stark mit dem schwachen Ölpreis zu kämpfen, da der Chemieriese mit der in Kassel ansässigen Tochter Wintershall einen eigenen Öl- und Gasförderer besitzt, der mit dem Ölpreisverfall eine Belastung wurde. In Zeiten hoher Ölpreise erweist er sich aber als Gewinnstütze. Im vierten Quartal verteuerte sich die richtungweisende Sorte Brent aus der Nordsee wieder um etwa 15 Prozent und kostete zum Jahreswechsel knapp 57 Dollar je Barrel nachdem sie im Januar 2016 noch ein Zwölf-Jahrestief bei 27,10 Dollar markiert hatte. Das half BASF im Öl- und Gasgeschäft auf die Sprünge, dessen bereinigtes Ergebnis sich im vierten Quartal um mehr als ein Viertel verbesserte.

Dem Chemieriesen gelang damit die Trendwende nach fünf Quartalen mit rückläufigen Ergebnissen. Für Schwung sorgte auch eine Erholung im Geschäft mit Basischemikalien, das von einer verbesserten Rendite bei Kunststoffvorprodukten und petrochemischen Grundprodukten profitierte. Der bereinigte operative Gewinn stieg im vierten Quartal um 15 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro, der Umsatz legte um sieben Prozent auf 14,8 Milliarden zu. "Im Laufe des Jahres ist es uns gelungen, das Wachstum der BASF zu steigern", sagte Bock. "Wir erhöhten die Verkaufsmengen von Quartal zu Quartal." Vor allem in Asien habe der Absatz im Chemiegeschäft kontinuierlich zugelegt.

Deutlich abwärts ging es dagegen im Pflanzenschutzgeschäft, dessen Ergebnis zum Jahresende um 45 Prozent einbrach. Bock will das Geschäft weiter ausbauen, hält aber zugleich an seiner zurückhaltenden Übernahmepolitik fest. "Ich sehe uns nicht in der Notwendigkeit, etwas Transformatorisches zu tun, wir haben ein gut austariertes Portfolio." BASF müsse sich hinter seinem Pflanzenschutzgeschäft nicht verstecken. Anders als die Konkurrenz bieten die Ludwigshafener kein eigenes Saatgut an und das soll auch so bleiben, wie Bock andeutete.

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Die Chemiebranche ist in Bewegung. In den USA arbeiten Dow Chemical und Dupont an ihrem Zusammenschluss zu einem neuen Branchenriesen. Bayer (DE:BAYGN) will den US-Saatgutriesen Monsanto (NYSE:MON) für rund 66 Milliarden Dollar übernehmen und ChemChina die Schweizer Syngenta (SIX:SYNN) für 43 Milliarden Dollar. BASF hat sich von dem Übernahmefieber nicht anstecken lassen, aber bereits erklärt, für Zukaufgelegenheiten parat zu stehen, die sich aus kartellrechtlich bedingten Verkäufen der Konkurrenz ergeben könnten.

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