HALLE/WESTFALEN (dpa-AFX) - Der Modekonzern Gerry Weber hat erneut seine Prognose gekappt. Für das im Oktober endende Geschäftsjahr 2012/13 werde nun mit etwas weniger Umsatz und operativem Gewinn gerechnet als noch im Juni, teilten die Westfalen am Freitag in Halle mit. Die etwas stabileren Geschäfte im jüngst abgelaufenen dritten Geschäftsquartal hätten das schwache erste Halbjahr nicht ausgleichen können. Hier machte das Wetter Gerry Weber einen Strich durch die Rechnung: Im Winter war es zu warm, im Frühjahr zu kalt. Deswegen hatten die Westfalen schon im Juni die Prognose senken müssen.
Der Konzernumsatz soll nun im Geschäftsjahr rund 850 Millionen Euro erreichen, statt den noch im Juni erwarteten 860 bis 870 Millionen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll bei rund 105 Millionen Euro liegen. Gerechnet hatte Gerry Weber hier mit 120 Millionen. Im Vorjahr setzte Gerry Weber 802 Millionen Euro um und verdiente dabei vor Zinsen und Steuern 116 Millionen Euro.
Dank der rasanten Expansion - im vergangenen Jahr wurden 230 und im laufenden bisher 42 neue Geschäfte eröffnet - wuchs der Umsatz im dritten Quartal um sechs Prozent auf 189 Millionen Euro. Allerdings stiegen die Erlöse nicht so stark wie erhofft, so dass höhere Mieten und Personalkosten aufgrund der neuen Läden voll durchschlugen. Das EBIT sank von 19,7 auf 17,4 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 11,5 Millionen Euro (Vorjahr: 12,8). Analysten hatten beim Gewinn mit etwas mehr gerechnet.
An der Börse wurden die Zahlen und der gesenkte Ausblick negativ aufgenommen. Die im MDax notierte Aktie sank vorbörslich um rund zwei Prozent./stk/zb/fbr