Die Unsicherheit nach dem Brexit-Votum hat die größten britischen Immobilienkonzerne in die roten Zahlen gezogen. British Land als Nummer zwei der Branche gab am Mittwoch für das Ende September abgelaufene erste Halbjahr des Geschäftsjahrs einen Verlust vor Steuern von 205 Millionen Pfund (238 Millionen Euro) bekannt. Ein Jahr vorher war vor Steuern noch ein Gewinn von 823 Millionen Pfund verbucht worden.
Zuvor hatte bereits der größte britische Immobilienkonzern Land Securities ein Minus vermelden müssen. Dort lief im ersten Halbjahr ein Verlust vor Steuern von 95 Millionen Pfund auf - nach einem Gewinn von 707,9 Millionen Pfund ein Jahr zuvor.
Die Entscheidung der Briten für einen EU-Austritt im Juni hatte nach Jahren des Booms für tiefe Verunsicherung im Immobiliensektor des Landes gesorgt. Unternehmen stellten bereits unmittelbar nach dem Referendum Überlegungen an, ihr Geschäft teilweise oder ganz aus Großbritannien abzuziehen.
Erstmals seit 2009 zu Zeiten der Finanzkrise sei der Wert für Bürogebäude in London nach dem Brexit-Votum zurückgegangen, erklärte British Land. Der Wert des Portfolios schrumpfte demnach im ersten Halbjahr um knapp drei Prozent auf 13,9 Milliarden Pfund.
Der Immobilienkonzern zeigte sich dennoch überzeugt, dass London "ein globales Zentrum" bleiben werde. Das Unternehmen erwarte zwar eine nachlassende Nachfrage. Bei einem Umzug von Firmen in die Europäische Union würden aber Branchen wie der Technologiesektor den frei werdenden Platz in London "aufsaugen".