Berlin, 10. Nov (Reuters) - Der Online-Möbelhändler Home24 übernimmt den Rivalen Fashion For Home und setzt damit erstmals auch auf Ladengeschäfte. "Damit haben wir nun auch bezahlbare Designer-Möbel in unserem Angebot", sagte Home24-Chef Domenico Cipolla der Nachrichtenagentur Reuters. Im Gegensatz zu dem Berliner Startup, an dem die Firmenschmiede Rocket Internet RKET.DE beteiligt ist, verfügt Fashion For Home über insgesamt sieben Läden im deutschsprachigen Raum. "Wir sind sehr gespannt, ob dies auch für Home24 ein Weg sein kann, mehr Kunden zu erreichen", sagte Cipolla. Sollte dies der Fall sein, könnten weitere Filialen eröffnet werden. Derzeit zeigen immer mehr Unternehmen Interesse daran, die Online- und Offline-Welt stärker miteinander zu verknüpfen. So hat kürzlich Amazon AMZN.O seinen ersten stationären Buchladen eröffnet. ID:nL8N12Y13V
Der Ikea IKEA.UL -Wettbewerber Home24 kauft den 2009 in der Hauptstadt gegründeten Möbelhändler, an dem unter anderem Acton Capital Partner und Holtzbrinck Ventures Anteile halten, über einen Aktientausch. Weitere Details der Transaktion wurden nicht veröffentlicht. Fashion For Home setzte im vergangenen Jahr fast 19 Millionen Euro um. Home24 erlöste von Januar bis Juni knapp 118 Millionen Euro, was einem Plus von 98 Prozent zum Vorjahreszeitraum entspricht. "Wir stellen fest, dass immer mehr Menschen bereit sind, ihre Möbel online zu kaufen", sagte der Firmenchef.
Langfristig sieht Cipolla das 2012 gegründete Startup auf einem guten Weg, schwarze Zahlen zu schreiben: "Innerhalb von Rocket Internet, sind wir eines der Unternehmen, die am weitesten auf dem Pfad zur Profitabilität sind." Ein Börsengang sei für das mit fast einer Milliarde Euro bewertete Unternehmen allerdings gerade kein Thema. Erst kürzlich hat der Kochbox-Anbieter HelloFresh, an dem Rocket die Mehrheit hält, erklärt, keine Eile beim Börsengang zu verspüren. ID:nL8N1330PJ
Zu den Spekulationen über eine Fusion mit Westwing - dem anderen Möbelhändler aus dem Hause Rocket Internet - wollte sich Cipolla nicht äußern. Rocket-Chef Oliver Samwer hatte diesbezüglich einmal von einer 50-prozentigen Chance gesprochen, dass es dazu einmal kommen könne.