(Korrigiert wird im Marktbericht von Montag, 24. April, 18:26 Uhr, im zweiten Absatz, dritter Satz die Jahreszahl des EuroStoxx50-Hochs. Dieses war im August 2015 rpt 2015.)
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Mit einem Kursfeuerwerk haben die Anleger an Europas Aktienmärkten am Montag den Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen gefeiert. Dabei führten die sehr starken Bankaktien die Gewinnerliste an. Der Euro sprang zwischenzeitlich über die Marke von 1,09 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit über fünf Monaten. Der wirtschaftsfreundliche Jungstar Emmanuel Macron geht als Sieger in die Stichwahl am 7. Mai gegen die zweitplatzierte Rechtspopulistin und Europafeindin Marine Le Pen.
Mit einem Aufschlag von 4,14 Prozent auf 5268,85 Punkte ging der Pariser Leitindex CAC-40 (CAC 40) aus dem Handel. Das zuvor erreichte Tageshoch bei 5295,47 Punkten war der höchste Stand seit Januar 2008. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stieg in der Spitze bis auf 3579,45 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit August 2015. Er schloss nur knapp darunter bei 3577,38 Punkten - ein Plus von 3,99 Prozent. Für den britischen FTSE-100-Index ging es in London um 2,11 Prozent auf 7264,68 Zähler hoch.
Es sehe so aus, als ob die Botschaft der Hoffnung durch Macron diejenige des Ärgers durch Le Pen klar schlagen könnte, fasste Berenberg-Experte Holger Schmieding das Ergebnis der ersten Runde der Wahl in Frankreich zusammen. Er sieht nur noch ein sehr geringes Risiko eines "Frexits" - also eines Austritts Frankreichs aus der Eurozone.
Aktien aus der Bankenbranche profitierten besonders von der Frankreich-Wahl. Der entsprechende europäische Stoxx-600-Sektorindex verzeichnete ein Plus von 4,76 Prozent. Unter den Einzelwerten schnellten die Papiere der französischen Großbank Societe Generale (9:SOGN) an der EuroStoxx-Spitze um 9,86 Prozent nach oben. Dahinter folgten die Anteile der Deutschen Bank (4:DBKGn) mit plus 9,16 Prozent sowie jene von BNP Paribas (9:BNPP) mit plus 7,52 Prozent. Banken profitierten von politischer Stabilität und dazu trage der Etappensieg des EU-Befürworters Macron bei, hieß es.
Die Bekanntgabe wichtiger Konjunkturdaten aus Deutschland hatte hingegen kaum Einfluss auf die Kurse. Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hatte sich im April von bereits hohem Niveau aus weiter aufgehellt. Das Geschäftsklima war um 0,6 Punkte auf 112,9 Zähler gestiegen, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte. Das ist der höchste Wert seit Juli 2011. Bankvolkswirte hatten mit weniger gerechnet. "Die deutsche Wirtschaft wächst kräftig", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Umfrageergebnisse.