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Stahlindustrie kämpft mit Billigimporten aus China

Veröffentlicht am 16.02.2017, 14:30
Aktualisiert 16.02.2017, 14:40
© Reuters. Labourer works at cold-rolling mill of Wuhan Iron & Steel Group on outskirts of Wuhan

Düsseldorf (Reuters) - Die deutsche Stahlindustrie mit Branchengrößen wie Thyssenkrupp (DE:TKAG) und Salzgitter (DE:SZGG) gibt wegen der Billigimporte aus China keine Entwarnung.

Trotz der Anti-Dumping-Maßnahmen der EU seien die chinesischen Importe 2016 in die Europäische Union mit sechs Millionen Tonnen doppelt so hoch wie 2013, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, am Donnerstag auf der "Handelsblatt Jahrestagung Stahlmarkt 2017" in Düsseldorf. Zudem würden andere Länder wie Indien oder der Iran, gestützt mit staatlicher Hilfe, ihre Lieferungen in die EU steigern. "In Summe sind die Walzstahlimporte in die EU 2016 um zehn Prozent gestiegen und damit das dritte Mal in Folge stärker gewachsen als der Markt."

Preisdruck, Überkapazitäten und die Billigimporte setzen der Schwerindustrie seit Jahren zu. Die Einfuhren aus China waren allerdings mit 7,2 Millionen Tonnen 2015 noch höher als zuletzt. Die EU hatte im vergangenen Jahr Anti-Dumping-Zölle gegen China verhängt. In der Volksrepublik sei das Problem der Überkapazitäten immer noch ungelöst, sagte Kerkhoff. Diese beliefen sich auf 360 Millionen Tonnen. Die von der Regierung geplanten Stilllegungspläne reichten nicht aus. Auch 2020 würden die Überkapazitäten wohl noch deutlich über 300 Millionen Tonnen betragen. Der Deutschland-Chef von ArcelorMittal, Frank Schulz, räumte ein, dass es auch andernorts zu viele Anlagen gebe. "Das Hauptproblem ist aber China." In Deutschland liege die Auslastung etwa bei 90 Prozent.

Europa habe in den vergangenen Jahren netto Kapazitäten abgebaut, betonte der Generaldirektor des Europäischen Stahlverbands, Axel Eggert. Auch werde die Nachfrage in der EU in den kommenden Jahren weiter steigen, davon müssten aber auch die hiesigen Hersteller profitieren. Seit 2014 hätten die Importe den gesamten Anstieg der Nachfrage in der EU absorbiert. "Die Kommission darf im Schutz gegen unfairen Handel jetzt nicht nachlassen." Die Anti-Dumping-Zölle der EU seien mit Aufschlägen von zehn bis 30 Prozent unzureichend. In den USA lägen sie bei 300 bis 500 Prozent. Dies sei hier zwar nicht nötig. Die Maßnahmen müssten aber effektiv sein.

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ABSCHOTTUNG DES US-MARKTS KÖNNTE IN EUROPA DRUCK ERHÖHEN

Die Stahlpreise hatten sich zuletzt auch wegen der Anti-Dumpingmaßnahmen etwas erholt. Der deutsche Branchenführer Thyssenkrupp erwartet aber wegen der vielen längerfristigen Verträge erst im weiteren Jahresverlauf eine durchschlagende Wirkung. Die Produktion will die Branche etwas hochfahren. So soll die Rohstahlproduktion hierzulande 2017 um ein Prozent auf 42,7 Millionen Tonnen zulegen. 2016 war sie noch um 1,4 Prozent auf 42,1 Millionen Tonnen geschrumpft.

Sorge bereitet der Branche auch die "Amerika-zuerst"-Politik der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Eine weitere Abschottung der USA als größtem Importmarkt der Welt durch höhere Außenzölle oder verschärfte Buy-American-Vorschriften könnte die Stahlmengen umleiten, sagte der deutsche Verbandschef Kerkhoff. Die Hersteller befürchten, dass dann Importe, die eigentlich für die USA gedacht waren, den europäischen Markt fluten. Auch in den Vereinigten Staaten stammt ein Großteil der Importe aus Asien. Kerkhoff rechnet damit, dass auch andere Staaten dem Beispiel der Politik in den USA folgen könnten. "Die Auswirkungen wären gravierend, vor allem für die Stahlindustrie in Europa und in Deutschland."

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