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FOKUS 3-Krise in Ägypten verunsichert Aktien-Anleger

Veröffentlicht am 03.02.2011, 18:13
Aktualisiert 03.02.2011, 18:16
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* Investoren fürchten Übergreifen der Ausschreitungen

* Dax schließt etwas fester

* Deutsche Bank enttäuscht nur auf den ersten Blick

(neu: US-Börsen, Schlusskurse, Shell, Santander)

Frankfurt, 03. Feb (Reuters) - Angesichts der Eskalation der Auseinandersetzungen in Ägypten scheuen die Anleger an den europäischen Aktienmärkten das Risiko. Viele hielten sich am Donnerstag zurück, so dass der Dax<.GDAXI> kaum von der Stelle kam. Kurz vor Handelsschluss drehte er knapp ins Plus und schloss 0,1 Prozent fester bei 7193 Punkten. Der Euro-Stoxx50<.STOXX50E> beendete den Handel 0,8 Prozent schwächer. Auch an den US-Börsen agierten die Investoren angesichts der Krise am Nil vorsichtig, sodass die wichtigsten Indizes<.DJI><.SPX><.IXIC> zum Handelsschluss in Europa niedriger notierten. "Der Konflikt in Ägypten nimmt an Schärfe zu. Das beunruhigt die Anleger", brachte ein Händler in Frankfurt die Stimmung auf den Punkt.

In Kairo liefern sich seit Mittwoch Anhänger und Gegner des Präsidenten Husni Mubarak heftige Straßenschlachten. Anleger fürchten, dass die Proteste auf ölexportierende Länder der Region übergreifen, die Transportwege bedrohen und damit die Ölversorgung gefährden könnten. Der Preis für ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent zog zeitweise um rund einen Dollar auf 103,37 Dollar je Barrel an und notierte damit so hoch wie seit dem 26. September 2008 nicht mehr. "Damit könnten die Inflationsgefahren steigen", erklärte ein Börsianer.

Wenig Auswirkungen auf den Aktienmarkt hatten die Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet. Im Vergleich zum Januar sei keine verschärfte Tonart des EZB-Chefs zu erkennen, kommentierte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Somit gebe es auch keinen Grund für weiter zunehmende Zinserwartungen im Euroraum. Die EZB beließ den Leitzins wie erwartet bei einem Prozent.

ACS-ERFOLG IM ÜBERNAHMEPOKER BELASTET HOCHTIEF

Im Dax avancierten die Aktien der Deutschen Bank mit einem Plus von 1,5 Prozent auf 45,10 Euro zeitweise zum größten Gewinner, nachdem Vorstandschef Josef Ackermann sein Ziel eines Vorsteuergewinns von zehn Milliarden Euro für 2011 bekräftigt hatte. "Mir gefällt das Ergebnis ganz gut, schließlich lagen einige Eckdaten über den Erwartungen", erklärte ein Börsianer. Zunächst hatten Zweifel an der Erreichbarkeit des für 2011 angepeilten Rekordgewinns die Aktie belastet. Im Schlepptau der Deutschen Bank stiegen auch die Titel der Commerzbank um 0,3 Prozent auf 5,71 Euro, die im MDax<.MDAXI> gelisteten Papiere der Aareal-Bank legten um rund vier Prozent auf 23,75 Euro zu.

Dagegen mussten die Aktien von Santander< mit einem Abschlag von bis zu 3,2 Prozent in Madrid Federn lassen. Die größte Bank der Euro-Zone hatte mit ihrem herben Gewinneinbruch im vergangenen Jahr die Sorgen um den Zustand der spanischen Banken wieder angefacht. Die Santander-Papiere schlossen 1,7 Prozent im Minus, der europäische Branchenindex<.SX7P> gab 0,5 Prozent nach.

Der Erfolg von ACS im Übernahmepoker um Hochtief belastete die Aktien von Deutschlands größtem Baukonzern. Mit einem Abschlag von 1,8 Prozent auf 62,93 Euro waren die Papiere zeitweise Schlusslicht bei den Nebenwerten. ACS hat sich gut 33 Prozent des Essener Traditionskonzerns gesichert. Damit können die Spanier über die Börse Hochtief-Aktien zukaufen und sich so in Ruhe die anvisierte Mehrheit sichern - ohne ein kostspieliges Pflichtangebot vorlegen zu müssen. Die ACS-Papiere gaben in Madrid allerdings um 9,6 Prozent auf 33,78 Euro nach. Händler begründeten die herben Abschläge mit dem Anteilsverkauf eines Großaktionärs.

Unter die Räder kamen auch die Anteilsscheine von Royal Dutch Shell, die um drei Prozent nachgaben. Der Ölkonzern verdiente im abgelaufenen Quartal zwar einen Milliardengewinn, verfehlte aber die Analystenerwartungen.

(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Olaf Brenner)

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