Frankfurt (Reuters) - Spekulationen auf deutlich steigende Zinsen in den USA haben Europas Börsen am Freitag ausgebremst.
Der Dax gab 0,1 Prozent nach auf 12.449 Zähler, der EuroStoxx50 notierte mit 3047 Punkten ebenfalls knapp im Minus. Die Börsen hätten Mühe, an Schwung zu gewinnen, sagt Milan Cutkovic, Marktanalyst vom Handelshaus AxiTrader. Die Furcht vor einer aggressiven US-Zinspolitik sorgte zuletzt für deutliche Kursrückgänge am Aktienmarkt. Seit der Finanzkrise hängen die Börsen am Tropf der Notenbanken, und diese haben bislang nur vereinzelt und behutsam die Geldflut verringert. Der Dax verlor seit Monatsbeginn 5,5 Prozent, der Dow-Jones-Index 4,5 Prozent.
Auf der Unternehmensseite kehrte nach der Bilanzflut der vergangenen Tage etwas Ruhe ein. Im Blick behielten die Anleger allerdings Volkswagen (DE:VOWG), die im Tagesverlauf ihre Bücher öffnen wollten. Die Aktien notierten knapp im Plus.
ANALYSTENKOMMENTARE TREIBEN E.ON (DE:EONGn) UND HUGO BOSS AN
Für Bewegung sorgten unter den Einzelwerten vor allem Analystenkommentare. So gehörten die E.ON-Aktien nach einer Kaufempfehlung der französischen Bank SocGen mit einem Plus von 1,5 Prozent zu den größten Dax-Gewinnern. Spitzenreiter im Leitindex waren die Titel der Deutschen Telekom (DE:DTEGn), die ihre Verluste vom Donnerstag mehr als wettmachten und drei Prozent zulegten. Im MDax kletterten die Papiere von Hugo Boss (DE:BOSSn) 1,4 Prozent nach oben. Die Schweizer Bank UBS (SIX:UBSG) hat Hugo Boss auf "Neutral" von "Sell" heraufgesetzt.
An der Londoner Börse machten IAG von sich reden. Trotz eines deutlichen Gewinnplus 2017 rutschten die Aktien um mehr als fünf Prozent ab. Für Enttäuschung sorgte laut Börsianern das vierte Quartal, das schlechter als erwartet ausfiel. Der Betriebsgewinn fiel um sechs Prozent. Die Aktien anderer europäischen Airlines notierten zum Wochenschluss ebenfalls im Minus. Lufthansa (DE:LHAG) geben 1,3 Prozent nach und waren damit einer der schwächsten Dax-Werte. Ryanair (IR:RYA) fielen um 1,5 Prozent.