Es war ein Paukenschlag sondergleichen: Anfang August hatte Tesla-Chef Elon Musk via Twitter angekündigt, den Elektropionier von der Börse zu nehmen. Das anschließende Chaos rund um das Tesla-Papier ging gar so weit, dass der Handel mit der Aktie an der Börse vorübergehend gestoppt wurde. Nur wenige Wochen später komplettierte Musk die Verwirrung, indem er den angekündigten Börsenrückzug wieder von der Agenda nahm.
Infolge des Verwirrspiels hatten bereits diverse Hedgefonds gegen Tesla geklagt, weil sie Musks Tweet vor allem wegen der Behauptung „Finanzierung gesichert“ als Kursmanipulation ansahen, was umgehend die US-Börsenaufsicht SEC auf den Plan rief. So argumentierte der Leeverkäufer Andrew Left, dass Musk die Pläne zum Börsenabtritt mit betrügerischen Absichten inszeniert habe, um Investoren, die auf fallende Kurse wetten, zu „verbrennen“. Tatsächlich war der Kurs der Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) infolge des Tweets zwischenzeitlich dramatisch nach oben gerauscht.
US-Justizministerium schaltet sich ein
Nun drohen dem kalifornischen Konzern offenbar auch Maßnahmen von Seiten des US-Justizministeriums, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch unter Berufung auf Tesla-Angaben mitteilte. Demnach habe der E-Autobauer bestätigt, dass das Ministerium entsprechende Dokumente zu den Äußerungen des Milliardärs angefordert habe. Dem Vernehmen nach soll es sich hierbei explizit nicht um eine Vorladung handeln, so ein Tesla-Sprecher in einer E-Mail. Das Unternehmen hoffe indes auf eine schnelle Klärung der Sachlage. Das US-Justizministerium war Reuters zufolge zunächst nicht zu einer Stellungnahme bereit.
Zuvor hatte Bloomberg berichtet, dass die zuständige Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsprozedere wegen Betrugs in die Wege geleitet habe. Bloomberg berief sich hierbei auf Insiderinformationen.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.