Investing.com - Berichten von BofA Securities zufolge wird das Angebot an Aluminium in den kommenden Jahren wohl begrenzt bleiben. Grund dafür sei vor allem die von China auferlegte Produktionsobergrenze von 45 Millionen Tonnen jährlich. Obwohl China mit einem Anteil von etwa 60 Prozent an der globalen Produktion der größte Produzent ist, schränkt dieses Limit die Möglichkeit einer weiteren Ausweitung ein.
Die Rohstoffexperten der US-Bank erwarten, dass die strikte Einhaltung dieser Begrenzung zu einem anhaltenden Defizit auf dem Aluminium-Markt führen könnte. Hinzu komme das langsame Wachstum neuer Produktionskapazitäten. Laut BofA-Analysten werde das globale Angebot von 2023 bis 2026 nur moderat mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 2,1 Prozent zulegen. Im Gegensatz dazu wird ein Anstieg der Nachfrage um mehr als 4 Prozent jährlich prognostiziert, was die Wahrscheinlichkeit eines fortdauernden Engpasses im Aluminiummarkt erhöht.
Zwar versucht China, seine Kapazitäten durch Auslandsprojekte, wie etwa in Indonesien, auszubauen, doch dürfte dies kaum ausreichen, um die Produktionsgrenzen im eigenen Land zu kompensieren. Die US-Bank erwartet deshalb, dass der Aluminiumpreis infolge des knappen Angebots weiter steigen wird. Demnach prognostiziert sie bis 2026 einen Preisanstieg auf 3.250 US-Dollar je Tonne.
Ein weiterer Grund für die erwarteten Preisanstiege sei die Zurückhaltung westlicher Aluminiumproduzenten wie Alcoa (NYSE:AA) und Norsk Hydro (OL:NHY), in neue Kapazitäten zu investieren. Hohe Kosten und strenge Umweltauflagen bremsen hier die Investitionsbereitschaft. Die Experten gehen davon aus, dass neue Schmelzprojekte vor allem in westlichen Ländern nur langsam anlaufen werden. In den letzten Jahren waren die Renditen auf Investitionen in diesem Bereich vergleichsweise niedrig.
Anders verhalte es sich in vorgelagerten Bereichen der Aluminiumproduktion, wie dem Bauxitabbau und der Raffinierung von Aluminiumoxid, wo zuletzt größere Investitionen geflossen seien – vor allem außerhalb Chinas, hieß es weiter.
Insgesamt deuten diese Entwicklungen auf ein anhaltend knappes Aluminiumangebot und entsprechend steigende Preise hin, was die Märkte in den kommenden Jahren prägen dürfte.