Investing.com - Die Ölpreise stehen im kommenden Jahr womöglich vor einem deutlichen Rückgang. Analysten der Bank of America (NYSE:BAC) (BofA) rechnen damit, dass ein Überangebot den Markt unter Druck setzen und die Preise um rund 10 Prozent sinken lassen könnte.
Im Fokus der pessimistischen Prognose steht eine erwartete Ausweitung des globalen Ölangebots, das nach Einschätzung der Analysten 2025 um 1,4 Millionen Barrel pro Tag steigen dürfte. Verantwortlich dafür seien vor allem Nicht-OPEC+-Länder wie die USA, Brasilien, Argentinien und Guyana.
Auf der Nachfrageseite werde jedoch lediglich ein Anstieg um 0,8 Millionen Barrel pro Tag erwartet, da das globale Wirtschaftswachstum mit prognostizierten 3,3 Prozent verhalten bleiben dürfte.
„Angesichts des bevorstehenden Überangebots ist es schwierig, ein Szenario zu entwerfen, in dem die Ölpreise deutlich steigen könnten“, so die Einschätzung der Fachmänner. Sie gehen davon aus, dass die OPEC+ ihre Produktionskürzungen beibehalten wird, es sei denn, die Nachfrage entwickelt sich wider Erwarten positiv oder es treten Versorgungsengpässe auf.
Trotz dieser trüben Aussichten sehen die Experten die großen Ölkonzerne finanziell gut aufgestellt. Die Unternehmen verfügten über „starke Bilanzen und eine disziplinierte Kapitalverwendung“, was sie auch in einem schwierigen Marktumfeld widerstandsfähig mache.
Per Saldo bleiben die Analysten für Energieunternehmen optimistisch: Sollte der erwartete Ölpreis-Rückgang eintreten, könnten sich später im Jahr 2025 interessante Kaufgelegenheiten bieten. „Auch wenn wir schwächere Fundamentaldaten erwarten, sehen wir keine Bedrohung für die finanzielle Stabilität der Branche und rechnen nicht mit einer Welle von Herabstufungen – selbst wenn die Preise niedriger ausfallen als prognostiziert“, heißt es in der Studie.